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Lieblingsort von Julia Floß„Das Bisù in Sülz ist wie ein Instant-Sommerurlaub“

Lesezeit 3 Minuten
bisu innen rakoczy

Auch der Innenraum hat sehr viel Flair.

Köln – Auf einmal war alles anders. Nicht nur das plötzlich Sommer war, nein, die Außengastronomie durfte wieder öffnen. Von jetzt auf gleich wurden Stühle und Tische aufgebaut, Sonnenschirme gerückt, Markisen ausgefahren. Servicekräfte eilten von drinnen nach draußen. Vor den Testzentren standen die Leute in langen Schlangen. Stimmengewirr erfüllte plötzlich die Straßen und sogar der Geruch von Essen (völlig vergessen!) war wieder zurück.

So sehr mich der Anblick erfreute, so sehr überforderte mich die Situation. Die AHA-Regeln sind in den vergangenen Monaten zu meiner Norm geworden und plötzlich sitzen Menschen ohne Maske dicht neben einander und prosteten sich zu. Verrückt wie schnell sich Alltagsrituale verändern können.

Bisù hat schon viele Stammkunden

„Sorry, wir können keine Reservierung mehr annehmen.“ Innerhalb weniger Stunden füllten sich die Biergärten und Innenhöfe. Wartelisten wurden angelegt, Gäste um Verständnis für Reservierungen-Slots gebeten. „Sie können gerne vorbeikommen. Bringen Sie ein bisschen Geduld mit.“ Auch der Biergarten im Bisù in Sülz ist komplett ausgebucht. Das kleine Lokal ist bei Anwohnern sehr beliebt und hat seit der Eröffnung vor knapp einem Jahr, trotz aller Umstände, viele Stammkunden generieren können.

Alles zum Thema Italienische Restaurants

Das Bisù vermittelt Instant-Sommerurlaub. Die Gäste sitzen geschützt zwischen Blumenkübeln und Plexiglasscheiben. Kerzen und Lichterketten tauchen alles in warmes Licht. Auf der Tapaskarte stehen allen Ernstes knapp 70 Köstlichkeiten. Italienische Spezialitäten – unterteilt in vegan, vegetarisch, Fisch- und Fleischgerichte. Das größte Problem in guten italienischen Restaurants ist ja meistens die Qual der Wahl. Nehm ich die Ravioli oder den Auberginen-Auflauf? Oder doch lieber das Risotto? Im Bisù bestellt man einfach alles. Die klassischen Tellergerichte werden in kleinen Tapas-Schälchen serviert. Dazu gibt’s saftiges Foccacia.

Caponata, Arancini und Polpette in kleinen Portionen

Nach und nach trudeln knusprige Arancini mit Gorgonzola-Füllung, saftige Hackfleischbällchen in fruchtiger Tomatensauce, in Salbeibutter geschwenkte Ravioli und geschichtete Auberginen mit Parmesan ein. Die pfeffrige Rucola-Pecorina-Creme ist schnell weggelöffelt. Meinen Favoriten, die Caponata, möchte ich am liebsten noch zweimal bestellen. Das süß-saure Gemüse schmeckt herrlich nach Kräutern, Oliven und Kapern, der Sellerie hat noch Biss, die Auberginen sind schön weich. Die vegetarische Lasagne könnte, im Vergleich, ein bisschen mehr Wumms vertragen. Dafür hab ich selten so gute Arancini und Polpette gegessen.

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Alles in allem kann ich mir kaum einen besseren Ort für einen Gastronomie-Auffrischungskurs vorstellen. Der Service ist herzlich, aufmerksam und super schnell. Hier fühlt man sich wohl und bestens umsorgt. Die Betreiber Dario, Johannes und Marco haben mit ihrem Bisù einen wunderbaren Ort geschaffen. Willkommen zurück!

Bisù, Weyertal 41, 50937 Köln, Telefon 0160/97772314, Mo-So 17-1.30 Uhrbisu-koeln.de

Julias Auswahl

- Caponata // Süß-saures Gemüse mit Oliven nach Sizilianischer Art // 4 Euro

- Parmigiana di Melanzane // Auberginen-Tomaten-Auflauf mit Parmesanflocken // 4,50 Euro

- Arancini // Frittierte Reisbällchen mit Gorgonzola und Spinat // 4 Euro

- Ravioli in Salbeibutter // 4 Euro

- Polpette al sugo // Hackfleischbällchen nach Großmutters Art // 5 Euro

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