Früh übernimmt GastronomieRennbahn wird einer der größten Biergärten Kölns

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Köln – Inzwischen dürfte das Wort „Durststrecke" einen neuen Beigeschmack bekommen haben. Und beim Jubeln darüber, dass sie - erstmal - vorüber ist, wird kaum jemand lauter, als das Biergarten-Team an der Weidenpescher Pferderennbahn, wo bei herrlichem Sommerwetter ein besonderer Neuanfang eingeläutet wird. „Es ist eine Eröffnung, wie man sie wohl nie wieder erleben kann“, ist sich Bianca Bendriss sicher.

Die Ressortleiterin für den Bereich Gastronomie bei Früh findet das Geschehen auch deshalb gerade so spannend, weil man die Situation „noch gar nicht einschätzen“ könne: „Werden wir jetzt überrannt oder haben die Menschen eher noch Hemmungen wie beim ersten Lockdown im vergangenen Jahr?“ Sie selbst ist überzeugt, dass inzwischen die Euphorie überwiegt, und dass sich die meisten nach den Monaten des Wie-eingesperrt-Fühlens unbändig aufs Biergarten-Kölsch freuen.

Später haben 1200 Menschen draußen Platz

Bereits Anfang des Jahres hat Kölns drittgrößte Brauerei (nach Reissdorf und Gaffel) die Gastronomie an der Scheibenstraße übernommen. Restaurantleiter sind Jennifer Rapp und Christoph Maier. Große Veränderungen an dem nun „Brauhaus Früh em Tattersall“ heißenden Restauration sind nicht erfolgt; gleichwohl hat der Schreiner in der Zwischenzeit enorme Arbeit geleistet, die Holzverkleidungen aufgefrischt, das Mobiliar aufgebessert, zwei neue Sitzinseln an der Schänke geschaffen und draußen das Fachwerk aufgearbeitet.

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Ein Jahr lang hat die zuvor von der Arena Weidenpesch betriebene Location leer gestanden. Und nun soll sie zu einem der größten Biergärten Kölns werden. Auf der überdachten Terrasse, wo die Gäste vom Köbes bedient werden, haben 150 Personen Platz. Auf dem angegliederten Biergarten können zurzeit coronabedingt etwa 450 Menschen in der Sonne oder im Schatten der großen Lindenbäume sitzen. Langfristig sollen 1200 Personen einkehren können und sich an den den Anlaufstellen „Süffele“ und „Müffele“ selbst bedienen. Dass sie Massenansturm bewältigt, muss die Früh-Brauerei nicht mehr beweisen: Mit ihren 1500 Sitzplätzen auf drei Etagen ist ihr Brauhaus am Dom hinter dem Hofbräuhaus in München das größte Brauhaus Deutschlands.

Jedes Essen wird frisch gekocht

Umso bemerkenswerter ist, dass jedes Essen frisch gekocht wird. „Bei uns kommt nichts aus dem Tütchen, die Nudeln sind selbst gemacht, der Apfelstrudel ebenfalls, und jedes Süppchen und Sößchen wird selber angerührt“, betont Bianca Bendriss. Bei den nun insgesamt fünf unter der Regie der Brauerei betriebenen Häusern sind die Speisekarten mehr oder weniger identisch. Neben einzelnen vegetarischen Gerichten wie dem gebratenen Paprika-Auberginen-Gemüse (6,90 Euro) oder dem Salatteller mit gebackenem Holländer (10,50 Euro) dominieren Fleischgerichte der Brauhausküche mit den klassischen Beilagen: Rheinischer Sauerbraten (14,50 Euro) Schweineschnitzel Jäger Art, knusprige Schweinshaxe (beides 13,90 Euro) oder Hämchen für 13,50 Euro. Dazu wird Früh-Kölsch (0,2l) für 1,70 Euro serviert. Natürlich wird im Brauhaus auch Kaffee serviert (der Cappuccino kostet 2,80 Euro) und Wein ausgeschenkt  das 0,2l-Glas Glas für 4,80 Euro.

Außer dem Tattersall mit dazu gehörenden Biergarten, der an sieben Tagen in der Woche geöffnet ist, betreibt die Früh-Brauerei auf dem Weidenpescher Gelände nun auch die übrigen drei gastronomischen Bereiche, die jedoch mit ihren Öffnungszeiten an den Rennbahn-Betrieb gekoppelt sind: Das Restaurant Hippodrom, die Schreckenskammer-Alm und die bisherige Europa-Bar, die jetzt Sattelkammer heißt und noch mit altem Zaumzeug und Pferdeutensilien geschmückt wird. Wann diese drei Locations an Rennbahn-Tagen ihren Betrieb aufnehmen, hängt von der Pandemie-Entwicklung und Inzidenzzahlen ab.

Rennbahngastronomie, Scheibenstraße 40, Köln Weidenpesch. Aktuelle Öffnungszeiten des Biergartens: täglich von 11-22 Uhr.

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