Neues Restaurant im Belgischen ViertelFine-Dining auf Vietnamesisch – Das bietet das „Bep No.2“

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Hoa Hiep Lam, Inhaber und Küchenchef im Bep No.2 auf der Richard-Wagner-Straße in Köln

Hoa Hiep Lam, Inhaber und Küchenchef im Bep No.2 auf der Richard-Wagner-Straße in Köln

Hoa Hip Lam, Inhaber des Bep No. 2, ist kein Unbekannter: Er brachte mit dem Café 1980 das Banh Mi nach Köln.

Ganz unauffällig reiht sich an der Richard-Wagner-Straße ein neues Restaurant ein: Hinter Rosenbüschen versteckt, ganz schmal und dezent ist das Bep No.2. Mit grauer Außenwand, grauer Markise und darüber schlichten Metalllettern ist das vietnamesische Fine Dining Restaurant für Unwissende leicht zu übersehen.

Im April hat Hoa Hiep Lam das Bep No.2 eröffnet, es ist weder sein erstes Restaurant noch sein erstes mit dem vietnamesischen Wort „Bep“ im Namen – das bedeutet schlichtweg Küche. Das Bep No.2 hat seinen Namen aber nicht daher, dass es das zweite Bep-Restaurant von Hoa Hiep Lam ist: „Wir sehen uns nicht als die Besten, wir wollen uns immer weiterentwickeln.“ Und deshalb ist es das Bep No.2 – und nicht No.1. Als Bescheidenheit möchte der 49-Jährige das aber nicht bezeichnen, es gäbe einfach immer etwas zu lernen, egal wie gut man sein mag.

Das Bep No.2 liegt etwas versteckt an der Richard-Wagner-Straße.

Das Bep No.2 liegt etwas versteckt an der Richard-Wagner-Straße.

Hoa Hiep Lam hat sein erstes Restaurant in Köln auf der Brabanterstraße eröffnet und Bep Viet getauft: vietnamesische Küche. Das ist schon einige Jahre her und das Restaurant ist auch schon einige Jahre geschlossen. Danach arbeitete er in verschiedenen Küchen Kölns mit, zuletzt hat er 2016 gemeinsam mit seiner Frau das Café 1980 zwischen Neumarkt und Mauritiuskirche eröffnet. Mit dem 1980 brachte Hoa Hiep Lam das Banh Mi nach Köln, ein vietnamesisches Baguette. Der Klassiker wird mit gegrilltem Schweinenacken serviert, alternativ mit gezupftem Hühnchen. Aber in diesem Jahr hat Hoa Hiep Lam gemerkt: Die Kolleginnen und Kollegen beherrschen das Banh Mi, er kann das Café guten Gewissens verlassen und sich neuen Dingen widmen. Seine Frau hat das alleinige Ruder im 1980 übernommen.

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Köln: Im Bep No.2 gibt es auch ein vegetarisches Menü

„Ein Fine-Dining-Restaurant war mein Traum“, erzählt der 49-Jährige. Ein Traum, der sich jetzt erfüllt hat. Nach den Sternen greifen wolle er aber nicht, er habe schon in Sterneküchen gearbeitet und das sei kein Traum von ihm. Ganz abgesehen davon, dass ihm dafür auch das Team fehle: In der Küche hat er nur einen einzigen Mitarbeiter. „Es ist schwer, Personal zu finden.“ Den Service im Bep No.2 macht Hoa Hiep Lams ältere Schwester, das Lokal gehörte vorher seiner jüngeren Schwester, die eine Pause machen wollte. Die Chance ergriff der Kölner, der 1993 nach Deutschland kam und anfangs eigentlich Handwerker oder Techniker werden wollte.

Im Bep No.2 gibt es eine Mittags- und eine Abendkarte. Klassiker wie Frühlingsrollen – vegetarisch, mit Schwein oder Garnelen – und Glücksrollen oder Grüner Mango-Papaya-Salat mit Garnelen stehen mittags als Vorspeise zur Auswahl. Als Hauptspeise gibt es etwa Rinderragout mit Tapiokanudeln, Kartoffeln und Möhren. Die Preise liegen mittags bei etwa 13 bis 15 Euro. Abends bietet Hoa Hiep Lam ein Drei- (36 Euro) oder Vier-Gänge-Menü (42 Euro) an, das Drei-Gänge-Menü gibt es auch als vegetarische Variante (29 Euro). Bei allen Menüs können die Gäste aus jeweils vier Snacks (nur Vier-Gänge-Menü), fünf Vorspeisen (zwei davon vegetarisch), sieben Hauptspeisen (zwei davon vegetarisch) und drei Desserts wählen.

Highlights sind für Hoa Hiep Lam etwa bei den Snacks das US Beef Tatar. In der vietnamesischen Küche gibt es eigentlich kein Tatar, er habe es aber durch Kokosraspel, Erdnuss und Eurogras ins Vietnamesische übersetzt. Auch das Hamachifilet auf der Vorspeisenkarte würde man eher in der japanischen Küche erwarten. Keine Überraschung: Hoa Hiep Lam hat in seinen ersten Jahren als Koch in japanischen Restaurants gearbeitet und eine Vorliebe für die japanische Küche entwickelt. Er serviert den Fisch aber gebeizt mit Maracuja und Kokosnuss und kreiert damit etwas Neues, Modernes. „Vom Geschmack her bleibt alles vietnamesisch.“ Für Vegetarier gibt es etwa ein Gemüsecurry mit Tofu, Kochbananen und Süßkartoffel als Hauptspeise. Als Dessert bietet Hoa Hiep Lam unter anderem eine karamellisierte vietnamesische Kaffee-Creme an.

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