Versteckte Plätze, idyllische GärtchenKölner Innenhof mit Dach-Konzert im Café Impact

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Die bewachsene Terrasse aus der Vogelperspektive

  • Bewirtete Hinterhöfe, Restauranttische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt
  • In unser PLUS-Sommerserie stellen wir solche Lokale vor
  • Heute das Café Impact in der ehemaligen Malve

Köln – Die Geschichte dieser versteckten Terrasse hat Ähnlichkeit mit dem Dornröschen-Märchen. Zwar gingen keine hundert Jahre ins Land, bis das Kleinod gegenüber dem Weiß-Schlösschen wiedererweckt wurde, und es kam freilich auch kein Prinz daher. Aber viel Zeit ist verstrichen, seitdem der einladende Hinterhof zuletzt für jedermann zugänglich war. Seit kurzem wird die ehemalige Miet-Location „Malve“ von zwei Menschen bewirtet, die sich vorgenommen haben, „die Welt ein klein wenig besser zu machen und nebenher Kaffee zu verkaufen“.

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Abiye Dagnew und Kalie Cheng (r.)

Kalie Cheng und Abiye Dagnew lernten sich Agrippabad kennen. Genau genommen waren es ihre drei im Bad planschenden Kinder, die die Väter zusammenbrachten. Der 36-jährige Polymer-Chemiker Cheng und der 42-Jährige Kunststofftechniker Dagnew stellten schnell fest, dass sie eine gemeinsame Vision verbindet. Sie wollten mit ihrem jeweiligen Fachwissen etwas Nachhaltiges schaffen. Das tun sie inzwischen in mehrfacher Hinsicht.

Fair gehandelter Bio-Kaffee

Zum einen sind sie gerade dabei, an der Peripherie von Addis Abeba - in Dagnews Herkunftsland Äthiopien - eine erste PET-Recyclinganlage zu bauen. Gleichzeitig bringen sie fair gehandelten Biokaffee bester Qualität nach Deutschland. Gewissermaßen über die Liebe zur Bohne sind die beiden Kunststoff-Experten Gastronomen und ganz nebenbei auch noch Konzertveranstalter geworden, indem sie Musikerinnen und Musiker, die nicht so gut durch die Corona-Krise gekommen sind, unterstützen. Finanzielle Hilfe dabei erhalten sie von ihren Nachbarn, dem freien Bildungswerk Rheinland. Am kommenden Freitag beispielsweise bieten sie dem Musiker Robin Carlo eine Plattform.

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Der Innenhof des Cafés Impact

Dass diese ein Stückchen höher als andere Bühnen liegt, erkennt man zunächst nicht, wenn man den lauschigen Innenhof dieses Cafés betritt, das inzwischen „Impact“ heißt. Doch wenn das Auge mit dem überall rankenden Grün nach oben wandert, entdeckt es ein begrüntes Dach, das für Auftritte genutzt werden kann.

Nachhaltige, möglichst müllfreie Gastronomie 

Nachhaltige, möglichst müllfreie Gastronomie, ist das eine, was sich die „Impact“-Betreiber wünschen. Außerdem soll das Café ein Treffpunkt für die Nachbarschaft sein, ein Ort des Austauschs für Menschen jeden Alters, erklärt der promovierte Chemiker Cheng.

Die Küche steckt, genauso wie das Lokal als solches, noch in der Entwicklungsphase. Neben den wirklich guten Kaffee-Spezialitäten (Cappuccino 2,70 Euro) gibt es selbstgemachte Eistees (2,50 Euro/0,2l.). Außerdem stehen Injera auf der Karte, gefüllte Sauerteigfladen, die Dagnews Frau Sophie Tekiea-Mebratu nach äthiopischem Rezept zubereitet (11,90 Euro). Ferner werden Quiche (3,50 Euro), Waffeln (2,90 Euro ) und diverse Kuchen (3,50 Euro) angeboten. In Kürze wird es auch Frühstück sowie weitere vegane Gerichte und wahrscheinlich auch eine Alkoholkonzession geben.

Café Impact, Luxemburger Straße 190, Köln-Sülz. Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags 10-18 Uhr, samstags und sonntags 11-18 Uhr. Café Impact auf Google Maps anzeigen. www.plastic2beans.com 

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