Schöne SpieleSpiele für die ganze Familie

Zählen & Zanken - das Magazin-Spiel.
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Karten auf den Tisch und Würfel in den Becher! Kurz vor Weihnachten ist auch die Zeit der Gesellschaftsspiele. Damit es nicht beim „Mensch ärgere dich nicht“ bleibt, hat das Magazin einige Neuerscheinungen für Sie getestet, die sich auch als Geschenk lohnen. Aber das ist natürlich nicht alles. Schon zum dritten Mal haben wir uns auch mit dem Spieleentwickler Michael Schacht zusammengetan und ein neues Spiel der Magazin-Reihe auf den Markt gebracht.
„Zählen & Zanken“ eignet sich als Kinder- und Familienspiel, in seiner Erweiterung aber auch als Party-Klassiker. Wie viele Zöpfe haben die Spieler am Kopf? Wie viele Steckdosen sind im Raum zu sehen? Aber auch: Wie viele Verliebte sitzen wohl am Tisch? Und gibt es in der Runde mehr Angsthasen als Nachteulen? Und: Wo sind die ganzen Sportskanonen?
Alles in allem: Wir stellen Titel vor, die spannende Herausforderungen für lange Abende bieten. Aber wir zeigen auch Spiele, die eine müde Truppe im Winterblues schnell wieder in Schwung und zum Lachen bringen. Spielen Sie mit!
Für Ulknudeln: Das Magazin-Spiel
Wie viele Blumentöpfe stehen im Zimmer? Und: Hat jemand einen Zopf am Kopf? Wer seine Umgebung und die Mitspieler genau im Blick hat, zaubert schnell ein volles Punktekonto aus dem Ärmel. Und wer dann noch streiten kann, verlässt als Gewinner die Manege. „Zählen & Zanken“ ist etwas für Zähl-Liebhaber und genaue Beobachter, aber auch für Spieler mit guter Menschenkenntnis. Die Grundversion ist ein Spiel für Kinder und die ganze Familie, mit Zusatzregeln wird es auch auf der Party zum gefragten Gast. Wer hat’s gemacht? Die Magazin-Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sich „Zählen & Zanken“ mit dem Spieleentwickler Michael Schacht ausgedacht. (cle)
Zählen & Zanken: Von Michael Schacht, 3-8 Personen ab 5 Jahren, ca. 20 Min., Verlag M. DuMont Schauberg, 14,95 Euro (Abocard-Inhaber bekommen zehn Prozent Bonus bei Bestellung im Netz, am Telefon sowie im Servicecenter) www.ksta.de/shop Servicecenter Breite Str. 72, Köln (DuMont-Carré), Tel. 0221/567 99 303. Auch erhältlich in der Galeria Kaufhof, Filialen Hohe Straße, Rhein-Center und Nippes, sowie im gut sortierten Buchhandel.
Für Schlaue:
Der Quizmaster spielt als Fragensteller und Auswerter eine wichtige Rolle. Nur schade, dass er meist nicht aktiv mitmachen kann. Bei diesem Spiel übernimmt ein Smartphone seine Position, so dass alle mitspielen können. Eine (sehr große) App (Android oder iOS) wird heruntergeladen, das Smartphone wird in ein Gestell über dem Plan eingespannt und es geht los. Da wird nach Begriffen gesucht, Aussagen sind richtig oder falsch. Die Mitspieler müssen Fragen aus verschiedenen Themenbereichen beantworten. Zehn Spielarten gibt es. Jeder markiert seine Antwort auf dem Plan. Die App scannt diesen und wertet die Antworten der Spieler aus. Auch wenn die App manchmal die Auslage der Spieler nicht richtig identifiziert, so funktioniert das Spiel doch erstaunlich gut. Nervig ist das aufdringliche Geschwätz des Quizmasters, der die Aktionen permanent störend kommentiert.
Yes or Know Von Inka und Markus Brand, Spieler: 1-6 Personen ab 8 Jahren, Dauer ca. 30-60 Min., Preis ca. 50 Euro www.ravensburger.de, Wertung: 3 aus 5
Für Taktiker
So außergewöhnlich wie der Titel ist das Spiel selber. Die Elemente Würfel und Karten werden zu einem ganz originellen Spielprinzip verbunden. Obwohl im Grunde abstrakt, hat „Ciúb“ ein Fantasythema. Jeder Spieler will möglichst wertvolle Zauberkarten erlangen. Diese zeigen Symbole, die am Schluss der Runde auf den eigenen Würfeln zu sehen sein müssen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Würfel mit ganz unterschiedlichen Symbolen. Je nach Ergebnis bekommt man weitere Würfel hinzu, tauscht aus oder ändert ein Ergebnis. „Ciúb“ bietet somit viele taktische Optionen. Die Wahl der Würfel will gut überlegt sein. Man kann Karten blockieren, bestimmte Würfel horten und so dem Gegner verwehren oder einfach auf sein Glück vertrauen. Die gut verständlichen Regeln und das selbsterklärende Material mit toller Grafik bieten einfachen Einstieg ins Spiel. Jede Partie bleibt bis zuletzt spannend.
ciúb Von Tom Lehmann, Spieler 2-4 Personen ab 10 Jahren, Dauer ca. 45 Min., Preis ca. 20 Euro www.amigo-spiele.de Wertung: 4 aus 5
Für Strategen
Ein Adliger aus dem Geschlecht der Staufer, der im Mittelalter König oder gar Kaiser wurde, bereitete sich darauf von Kindesbeinen an vor. So schwer ist das Spiel „Die Staufer“ wirklich nicht zu lernen. Zunächst erscheinen die Regeln kompliziert. Aber schon bei der ersten Partie läuft das Geschehen ganz von selber ab. Umso schwieriger ist es, seine Möglichkeiten optimal zu nutzen. Dem Spieler bietet sich eine Vielzahl an Optionen. Die Spieler setzen ihre Vertrauten in den Provinzen des Reichs ein und erhalten dafür neue Aktionsmöglichkeiten. Die Kombinationen sind so vielfältig, dass jede Aktion wohl erwogen sein will. Setze ich auf eine besonders starke Endwertung? Oder sind die Zwischenwertungen wichtiger? Wie agieren die Konkurrenten? „Die Staufer“ ist ein perfekt ausbalanciertes Spiel, das eine komplexe Herausforderung bietet, aber ganz und gar nicht kompliziert ist.
Die Staufer Von Andreas Steding, Spieler 2-5 Personen ab 12 Jahren, Dauer ca. 20 Min. je Spieler, Preis ca. 40 Euro, www.hans-im-glueck.de, Wertung: 5 aus 5
Für Geschickte
Ja, diesem Spiel liegen sogar Regeln bei. Obwohl man die gar nicht benötigt, denn mit dem Material von „Socken pfeffern“ spielt jeder ganz spontan. Das Material, das sind vier bunte Socken und eine Blechdose, die eine Waschmaschine darstellen soll. Die Socken sind mit schweren Säckchen gefüllt, damit man sie gut werfen kann. Und darum geht es. Zunächst baut man sich in der Wohnung eine Hindernisbahn auf: Unter dem Stuhl durch, in die Schüssel auf dem Tisch, dann auf das Kissen im Sessel und zu guter letzt in die „Waschmaschine“, also die Blechdose. Reihum fliegen die Socken über den Parcours. Wer zuerst seine Socke in die Zieldose wirft, setzt den „Nullpunkt“. Jeder weitere Wurf der Konkurrenten kostet sie jetzt einen Minuspunkt. Wer in mehreren Runden die wenigsten Miesen kassiert, gewinnt. Dieses „Socken-Golf“ ist ein echt witziges Geschicklichkeitsspiel, das nicht nur den Spielern selbst, sondern auch den Zuschauern großen Spaß macht.
Socken Pfeffern Von Frank Bebenroth, Spieler 2-4 Personen ab 6 Jahren, Dauer ca. 45 Min., Preis ca. 28 Euro, www.zoch-verlag.com, Wertung: 4 aus 5
Für Anspruchsvolle
Europa im 17. Jahrhundert. Die Adelshäuser intrigieren und konspirieren um die Macht in den Ländern. Machtmittel dieses Ringens sind die Länderkarten. Mit ihnen übernimmt man Positionen, um mit deren Einfluss die Macht im Staate zu übernehmen. Um etwa eine Gräfin in Edinburgh zu etablieren, bedarf es nur weniger Karten, dafür hat sie nur wenig Einfluss. Ein Kardinal in Dublin ist viel mächtiger, bedarf aber auch deutlich mehr Karten. Wer mit den passenden Karten Intrigen spinnt, kann sogar einmal eingesetzte Personen durch eigene ersetzen. Das Spiel lebt von der Spannung, einerseits eine klare Strategie verfolgen zu wollen. Andererseits kann das Kartenglück genau das verhindern. Dann muss die Strategie flexibel genug sein, um das Beste aus den Karten herauszuholen. Das ergibt ein spannendes Spiel mit einfachen Strukturen, das dennoch anspruchsvoll ist.
Royals Von Peter Hawes, Spieler 2-5 Personen ab 10 Jahren, Dauer ca. 60 Min., Preis ca. 37 Euro, www.abacusspiele.de, Wertung: 4 aus 5
Für Geheimnisvolle
In unserer Runde weilt unerkannt ein Vampir. Sein Ziel ist es, möglichst lange im Verborgenen zu bleiben. Unauffällig schürt er Zweifel und Misstrauen. Mit etwas Glück werden die Menschen so verunsichert, dass sie einen der ihrigen verdächtigen und ins Jenseits schicken. Diese Spannung verbreitet „Nosferatu“. Wer Vampir und wer Jäger ist, wird geheim zugeteilt. Das Spiel leitet Renfield, der Diener des Vampirs. Reihum wird eine Aktionskarte verdeckt an Renfield gegeben und eine offen abgeworfen. Wer einen „Biss“ abwirft, ist kein Vampir! Oder ist das ein Bluff? Renfield sammelt die verdeckten Karten und wertet sie aus. Immer neue Verdächtigungen und Vermutungen kochen hoch. „Nosferatu“ ist ein kurzes, spannendes Spiel, das seinen Reiz aus den Diskussionen und Emotionen der Spieler zieht. Wer knallharte Detektivarbeit sucht, ist hier falsch.
Nosferatu Von Pierre-Yves Lebeau, Spieler 5-8 Personen ab 10 Jahren, Dauer ca. 20 Min., Preis ca. 12 Euro www.kosmos.de, Wertung: 5 aus 5
Für Verkäufer
So wie die Quacksalber früher ihre Wundermittelchen angepriesen haben, so müssen auch die Spieler bei „Snake Oil“ irgendwelchen Unsinn verkaufen. Reihum schlüpft ein Spieler in eine Rolle, zum Beispiel in die eines Busfahrers. Die anderen müssen ihm ein Produkt verkaufen. Auch das müssen die Anbieter erfinden, indem sie ganz bestimmte Begriffe verwenden. Sie preisen wortgewaltig ihre Wunderdinge an. Warum braucht ein Busfahrer unbedingt einen Handschellenhaken? Oder fehlt ihm eher eine Fehlerbibel? Wäre ein Sumpfkompass sinnvoller? Der Käufer entscheidet, welche Argumente ihn überzeugen konnten. Eine Warnung muss sein: Bei „Snake Oil“ gibt es keine Taktik, keine Strategie, keine tiefschürfenden Überlegungen und erst recht keine gerechten Entscheidungen. Ganz viel „heiße Luft“ verbreiten und die anderen in Grund und Boden zu quasseln, darauf kommt es an. Wer so etwas mag, wird das Spiel lieben. Wer nicht, sollte die Finger davon lassen.
Snake Oil Von J. Oches, P. Hayes-Kaufman, Spieler 3-8 Personen ab 10 Jahren, Dauer ca. 30 Min., Preis ca. 20 Euro, www.amigo-spiele.de, Wertung: 4 aus 5