Die Macht ist mit ihnen!Kölner Fans verwandeln sich in Star-Wars-Figuren

Lesezeit 9 Minuten
Diese Woche startet der neue Star-Wars-Film. Einige Kölner Fans haben sich für uns in die Schale ihrer Filmhelden geworfen.

Diese Woche startet der neue Star-Wars-Film. Einige Kölner Fans haben sich für uns in die Schale ihrer Filmhelden geworfen.

Köln – Wer kennt sie nicht, die Geschichten von Luke Skywalker und Prinzessin Leia, von R2D2 und Darth Vader? Die Star Wars Filme ziehen Massen vor die Kinoleinwände. Aber anders als bei anderen erfolgreichen Blockbustern lässt sich kein Durchschnittsalter festelegen. Star Wars-Fans lassen sich in jeder Generation finden. Unsere Leser haben uns erzählt, welchen Platz die Filme in ihrem Leben eingenommen haben und was sie mit den Abenteuern verbinden.

Ein Spitzentreffen

mit Leia und Chewbacca

„Ich bin Star-Wars-Fan, seit ich denken kann. Ich habe außer Colin noch zwei weitere ältere Brüder und bin damit aufgewachsen. Star Wars ist das einzige, was uns als Familie so richtig eint – beim Fußball zum Beispiel können wir uns absolut nicht einigen. Für mich hat Star Wars aber auch eine politische und philosophische Seite, die erstaunlich viele Denkanstöße für die heutige Zeit bietet. Prinzessin Leia mit ihrer emanzipierten Art etwa war für mich immer Vorbild: Sie lässt sich als Frau in einer Männerwelt nicht unterbuttern. Das finde ich ziemlich gut." Luisa Klatt (19)

„Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich den ersten Star-Wars-Film gesehen habe. Star Wars war einfach immer da. Meine älteren Brüder haben von einem Auslandssemester in Kanada eine ganze Sammlung Spielfiguren mitgebracht, die waren dort viel günstiger. Heute wären sie richtig wertvoll – wenn sie noch verpackt wären. Aber wir haben damit gespielt ohne Ende, als Kind war man damit der König. Meine Lieblingsfigur ist Yoda: Er wirkt wie ein hilfebedürftiger Opa, wird aber gnadenlos unterschätzt. Chewbacca ist auch cool, er gehört zu den Guten. Wenn man so früh wie ich die Filme sieht, hat man ein anderes Verhältnis zu den Bösen: Der Imperator und Darth Vader haben mir als Kind ganz schön Angst eingejagt. Deshalb bin ich nie zur bösen Seite der Macht gewechselt – ich bin bei den Guten geblieben." Colin Klatt (23)

Fotografiert wurden Luisa und Colin im Friseur-Salon "Der Scheitel" (www.derscheitel.de), Moltkestraße 99 in Köln. Frisiert wird Chewbacca von Inhaber Sascha Schäfer. Kostüm von www.gut-verkleidet.de (Maske) und www.maskworld.com (Overall). R2-D2 über www.toy-palace.com. Leia-Kostüm: privat.

Yoga mit Yoda

...und Darth Vader

„Die alte Star-Wars-Trilogie habe ich mit meinem Stiefvater geschaut, als ich zehn, elf Jahre alt war. Ich habe stundenlang die Raumschiffe mit Lego nachgebaut – und damals gab es keine fertigen Sets! Star Wars ist nicht nur eine tolle Abenteuergeschichte, dahinter steckt mehr. Darth Vader etwa hat mich schon als Kind fasziniert, weil er diesen Anzug trug, mit verzerrter Stimme sprach – aber klar war: Da steckt ein Mensch drin. Und zum Schluss zeigt sich selbst in ihm wieder das Gute. Mich persönlich trifft zudem der Vater-Sohn-Plot um Darth Vader und Luke Skywalker. Meine Familiengeschichte ist bewegt, das geht mir deshalb, im wahrsten Sinne des Wortes, unter die Haut: Der R2D2 auf meinem Unterarm sagt: „Ich bin dein Vater“ – in Morsecode. Spätestens als Teenager fand ich vor allem die Bösen gut – etwa Kopfgeldjäger Boba Fett, den ich mir hinten auf den Oberarm habe tätowieren lassen. Auf der Vorderseite habe ich einen Stormtrooper, auf der Brust einen AT-AT, einen Imperialen Kampfläufer. Jetzt freue ich mich extrem auf Episode VII." Ben Busch (33)

„Die richtigen Star-Wars-Filme habe ich noch nicht gesehen. Aber ich habe jede Menge Lego-Star-Wars-Sachen, Raumschiffe und Kampfroboter. Ein paar der Lego-Filme durfte ich auch schon gucken. Yoda mag ich nicht besonders, der spricht so komisch. Lieber mag ich Darth Maul, der ist einer von den Bösen. Oder die Stormtrooper." Anton Münzberg (6)

Fotografiert wurde Ben Busch im Yoga-Studio "Ashtanga Connection"(www.ashtangaconnection.de), Geisselstraße 8 in Köln-Ehrenfeld. Kostüme von www.kostuempalast.de, R2-D2 über www.toy-palace.com

Auf der nächsten Seite geht es weiter...

Kunst es ist

im Museum mit Yoda, Leia, Darth Vader und einem Klonkrieger

„Ich habe Episode IV mit 14 gesehen – und war von den Bildern wie berauscht. Vier Mal war ich im Kino, allein in diesem Film. Mit meiner Tochter habe ich die Ur-Trilogie geschaut, als sie fünf war. Bei schlimmen Szenen habe ich den Ton ausgestellt, sie musste wegschauen und ich habe mir eine harmlosere Variante der Geschichte für sie ausgedacht. Irgendwann sprach mich dann eine Nachbarin an: „Was spielt deine Tochter da eigentlich immer mit den anderen Kindern – Stavros?“ Dann durften alle Kinder bei uns die Filme schauen." Sabine Luckan (52)

„Heute bin ich fast ein noch größerer Fan als meine Mutter. Wir haben uns die alte Trilogie in einer nicht nachbearbeiteten Fassung besorgt – die digital aufgemotzten Versionen kommen uns nicht ins Haus. Mit meiner Cousine Charlotte habe ich die Filme geschaut – so, wie meine Mutter damals mit mir: wenn es schlimm wurde, habe ich den Ton ausgeschaltet, und sie hat weggeschaut." Lisa Luckan (23)

„Mir gefallen die neuen Filme besser. Meine Lieblings-Figuren sind Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker. Yoda mag ich nicht besonders. Aber in dem Kostüm könnte ich auch ein mutiges Mädchen sein, das es bei Star Wars bis jetzt nicht gibt!" Charlotte Thienelt (8)

„Wegen Figuren wie Darth Vader bleiben die Filme spannend, auch für Erwachsene: Einerseits ist er der Superschurke, andererseits im Kern nicht nur böse." Manfred Lebek (54)

Familie Luckan wurde fotografiert beim Besuch der aktuellen Ausstellung "Joan Mitchell. Retrospective. Her Life and Paintings" im Museum Ludwig. Die Schau bietet einen Überblick über das zum Abstrakten Expressionismus zählende Werk der Künstlerin; sie ist noch bis zum 21. Februar 2016 zu sehen (Di-So 10-18 Uhr, erster Do im Monat: 10-22 Uhr, www.museum-ludwig.de). Kostüme von www.kostuempalast.de.

Strom der Liebe

zwei Klonkrieger ganz in weiß

„Ich habe Episode VI als Elfjähriger mit meinem Vater und meinen Cousins im Kino gesehen. Als Kind fand ich Han Solo gut, später eher die Bösen – und natürlich die Stormtrooper. Sie sehen einfach am besten aus! So eine Rüstung war mir aber immer zu teuer. Sie jetzt anzuziehen – da ist schon ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen! Wann wir den neuen Film sehen, müssen wir mal schauen – unsere Tochter Lucy braucht uns noch zum Einschlafen. Die alten Filme haben wir tatsächlich nur auf VHS zu Hause. Bei den DVDs gibt es ja ständig neue Editionen, zu horrenden Preisen. Mit Star Wars wird eben auch sehr viel Geld gemacht – das habe ich nie ganz eingesehen." Stefan Klaas (42) mit Lucy (1)

„Wir sind übrigens seit 2012 verheiratet. Die Star-Wars-Filme kenne ich natürlich, ich habe sie als Kind mit meinem Papa gesehen, der war auch großer Fan. Ich fand R2-D2 süß und das Thema toll: Gut gegen Böse, und das im Weltraum – und die Kostüme sind wirklich der Wahnsinn. Das ist nicht nur was für Jungs, sondern auch für Mädchen. Die Bewerbung für die Fotoaktion habe ich aber vor allem für Stefan geschickt. Ich wusste, dass er begeisterter Fan ist – als wir uns kennengelernt haben, stand in seiner Wohnung eine Vitrine voller Star-Wars-Figuren. Und er hat mir jahrelang erzählt, dass er mal so eine Rüstung anziehen möchte. Super, dass das jetzt geklappt hat!" Cindy Klaas (39)

Fotografiert bei Eva Scholz Brautmode in Köln, im Laach 18 (www.evascholz.com). Kostüme: www.kostuempalast.de (rechts), www.maskworld.com (links). R2-D2: toy-palace.com

Auf der nächsten Seite geht es weiter...

Sofa-Wars

im Jedi-Modus

„Ich habe den allerersten Star-Wars-Film 1977 mit meinen Eltern im Kino gesehen. Sie hatten ein Bild in der Zeitung gesehen, auf dem X-Wing-Fighter den Todesstern angreifen. Ich konnte damals gar nichts damit anfangen, aber sie meinten: Das wird dir sicher gefallen. Und so war es auch, ich war total begeistert: Diese Erzählweise, die Mischung aus Märchen, Western und Science Fiction, ist absolut einzigartig. Ich war acht Jahre Sportfechter – nicht nur, aber bestimmt auch wegen der Jedi. Und nachdem ich Episode IV gesehen hatte, bin ich natürlich am nächsten Tag gleich in den Spielzeugladen und habe mir einen Gummi-Darth-Vader gekauft. Am Ende hatte ich alle Figuren – knapp 130 – zu den Filmen, und einige Raumschiffe, wie den X-Wing-Fighter. Die Kleinteile sind allerdings im Lauf der Jahre zum großen Teil im Staubsauger verschwunden, und blöd ist, dass sich das 70er-Jahre-Plastik langsam auflöst. Trotzdem habe ich eine ganze Vitrine mit alten und neuen Sammlerstücken zu Hause. Jetzt gibt es ja schon die Figuren zu den neuen Filmen – die versuche ich aber noch zu ignorieren, ich will nicht vorher schon wissen, wer welche Rolle spielt im neuen Film. Auf den freue ich mich total, auch wenn mich die Episoden I-III eher enttäuscht haben. Aber der Trailer für Episode VII sieht wieder sehr nach dem Original aus. Ich habe schon Tickets vorbestellt: Am 19.12. gehe ich ins Kino." Ulrich Fleischer (44)

Jedi-Robe von www.kostuempalast.de, R2-D2 über www.toy-palace.com.

Ganz dunkle Momente

mit Darth Vader

„Wie oft ich die Star-Wars-Filme gesehen habe, kann ich nicht mehr zählen. Ich gucke sie immer wieder, etwa wenn ich krank bin oder mir langweilig ist. Meistens schaue ich mir die alte Trilogie an. Obwohl ich die neuen Filme, anders als viele Fans, nicht hasse – ich bin ja mit ihnen aufgewachsen. Das waren die Star-Wars-Filme, die ich im Kino gesehen habe, mit Episode II habe ich meinen Kindergeburtstag gefeiert. Wegen Star Wars sind meine Geburtstage eigentlich bis heute wie Kindergeburtstage: Meine Freunde schenken mir meist Lego- oder Sammlerfiguren. Mein Lieblingscharakter ist Chewbacca: Er ist extrem loyal, für Han Solo würde er alles tun. So bin ich auch, ich bin da, wenn mich meine Freunde brauchen. Früher war für sie auch meine Größe – 1,96 m – praktisch: Wenn sie Ärger mit jemandem hatten, musste ich nur um die Ecke schauen, und es war Ruhe. Darth Vader mochte ich in Episode V am liebsten: Da ist er richtig böse, kämpft auf dem Schlachtfeld. Erst ganz zum Schluss, als sein Sohn dem Tod nahe ist, wandelt er sich. Heute kennen die meisten Kinder Star Wars durch Spielsachen. Bei der Arbeit – ich bin Integrationshelfer an einer Grundschule – erkläre ich ihnen oft, was in den Filmen passiert. Was im neuen Film passiert, will ich selbst aber nicht vorher wissen. Weil ich nur noch Tickets für den zweiten Tag nach Kinostart bekommen habe, habe ich mir einen Tag Internet-Verbot auferlegt." Jan Schütz (25)

Helm und Kostüm von www.kostuempalast.de. R2-D2 über www.toy-palace.com.

KStA abonnieren