Tippeltour 303Freie Aussicht auf ferne Höhen

Die Tippeltour 303 heißt 10 km durch wunderschöne Natur.
Copyright: Peter Squentz Lizenz
Glaubt man dem Begriff, dann kommt das Wort „Basalt“ womöglich aus dem Äthiopischen und meint ungefähr so viel wie „Gekocht“. Das wäre zwar enorm verharmlost, doch im Grunde gut gemeint: Denn anders als das alte Klebesediment von Sandstein oder Grauwacke ist der Basalt ein Eruptivgestein, das flüssig aus der Höllentiefe auftaucht, um beim Abkühlen in Säulen zu erstarren. Manchmal auch in Versen: „Senkrecht empor / lugt es hervor, / nackt und bloß, / aus Erdenschoß.“ So reimt ein Anwohner aus Wilberhofen an der Sieg. Denn am Rand des Westerwalds ist Basalt besonders häufig. In Kuchhausen, 200 Meter höher als das Tal, hat er es sogar bis auf das Schild der Hauptstraße gebracht. Hier liegt an der „Basaltstraße“, am Ortseingang, der Wanderparkplatz. Hier machen wir uns auf den Weg, heben uns den Erdenschössling aber für den Rückweg auf.
Der Steinbruch, den wir in der Ferne sehen, ist der Grauwackebruch von Imhausen. Am Parkplatz überqueren wir die kleine Straße und folgen gegenüber dem gesperrten Weg mit Kreissymbol. Es geht hinab und aus dem Weideland rasch in den Wald. Kaum 100 Meter weiter es über einen Querweg hinweg und weiterhin bergab. Wir wandern hier im Quellbereich des Kocherscheider Bachs, der sich rechts unter uns tief eingegraben hat. Schnell haben wir hundert Höhenmeter eingebüßt, die wir irgendwann auch wieder steigen müssen. Im hochstämmigen Mischwald zwischen Kiefern erreichen wir ein Wegedreieck mit Hinweistafeln und wandern weiter geradeaus in Richtung „Irsental“. Der Weg schwenkt links und stößt über einer Teichanlage auf einen Querweg, der dem Wasser folgt.
Hier wenden wir uns mit dem Kreis nach links, bachaufwärts, überqueren neben einer Bank den Bachlauf und folgen ihm dann auf dem linken Ufer, vorüber an den Teichen. Dann stoßen wir auf eine kleine Straße im Scheitel ihrer engen Kehre, die das Bachtal quert, und folgen ihr ein wenig links, hinauf. Nach etwa 150 Metern verlassen wir sie nach rechts und kommen wieder näher an den Bach. Wir folgen dem breiten Weg auf seiner linken Seite, bei einer roten Bank vorbei an einem kleinen Zulauf. Bei einem Quertal auf der Linken erreichen wir ein Wegedreieck und wandern weiter geradeaus, bachabwärts, weiter mit dem Kreis in Richtung „Irsen“.
Über den Bach und im Weideland hinauf
Gut einen Viertelkilometer abermals ein Wegedreieck neben einer Bank: Hier geht es rechts über den Bach hinweg und gleich im Weideland hinauf, im sachten Schwenk nach links. An einer Baumreihe entdecken wir an einer Eiche abermals den Kreis. Dann stoßen wir auf einen asphaltierten Fahrweg in einer engen Kehren und steigen mit dem Zeichen rechts hinauf. Bald schwenkt der Weg nach rechts und bringt uns in der Böschung aufwärts. Dort stoßen wir auf einen Querweg, der zur Linken nicht befestigt ist: Rechts liegt Kocherscheid, wir gehen links und folgen weiterhin dem Kreis. So kommen wir hoch in der Wiesenlandschaft aus dem Tal des Kocherscheider Bachs ins Tal des Irsenbachs, der hier den Grenzverlauf zu Rheinland-Pfalz markiert.
Der Weg folgt dem Gelände, dreht sich rechts und bringt uns ungefähr nach einem halben Kilometer in den Wald, halbhoch in der Kerbe eines Wasserlaufs. In einer linken Kehre überwinden wir den kleinen Bach, steigen nun durch Fichtenwald und wandern dann am Waldrand weiter. An einer Bank und einem Weg, der aufsteigt, endet dann der Wald. Wir wandern weiter geradeaus im Grünland, überwinden eine Bodenwelle und erreichen einen Weidegrund in einer Senke. Hier gabelt sich der der Weg im Schwenk nach links, und ein Kreissymbol an einem wilden Kirschbaum weist uns mit dem ersten Weg nach links, hinab. Wir gehen einen Viertelkilometer weit, dann dreht der Weg sich rechts, und wir wandern unvermittelt hoch und steil über dem tiefen Tal des Irsenbachs entlang der Fichten.
Die Informationen zur Tippeltour 303 gibts hier!
So kommen wir nach Irsen, nämlich Mittelirsen, Gemeinde Windeck, NRW. Niederirsen gegenüber liegt, wie Oberirsen weiter oberhalb, in Rheinland-Pfalz. Es geht am schönen Fachwerkhaus „Oelser Weg 3“ vorüber, nicht links hinab, dann mit der „Bitzer Straße“ weiter geradeaus, im Ort hinauf. Hinter der Biegung und Haus Nr. 24 verlassen wir die Straße und folgen links dem Weg „Zum Bornenrain“ entlang der Hecke. Es geht hinab ins Tal, auf schmalem Pfad im Grünen weiter, dann wieder, mit demselben Namen, in den Ort hinauf. Ehe wir dann wieder auf die „Bitzer Straße“ stoßen, halten wir uns links und kommen durch das Sträßchen „Hofstatt“ an die Landstraße heran. Links liegt das „Landhaus Friedental“ am Bach wie an der Grenze, wo die Getränkekarte mit einem 56-prozentigen Basaltschnaps aufwarten kann. Halbrechts vor uns, am „Mühlengraben 1“, die „Mittelirser Walzenmühle“, die heute noch auf Wasserkraft verzichten kann. Zwar mahlt sie schon seit 1993 nicht mehr regelmäßig, doch sie könnte, jederzeit.
Wir wandern mit der Landstraße dem Lauf des Irsenbachs entgegen, also rechts, vorbei an der „Gaststätte Ehrenstein“ von 1895, vorüber auch am Mühlenteich schräg gegenüber. Ihm wieder gegenüber steigen wir rechts mit dem Sträßchen „Eisenhof“ an („S“), nach 100 Metern schon verlassen wir die Straße nach Kuchhausen („1,8 km“) und folgen links im spitzen Winkel weiterhin dem „Eisenhof“. Es geht entlang der letzten Häuser, dann wendet der Weg nach rechts und bringt uns in die freie Flur. An einer Abzweigung vorüber, folgen wir dem „S“ an einer Eiche geradeaus und auf die Höhe. Nach einem Viertelkilometer verlässt uns der Sieghöhenweg („S“) mit dem Asphaltweg spitzwinklig nach links. Wir wandern ohne Zeichen weiter, Kuchhausen entgegen, im weiten Bachtal.
Auf der Bank lässt sich sich Aussicht genießen
Nach rund 600 Metern stößt unser schöner Feldweg auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg. Wir gehen rechts, dem Ort entgegen, und steigen dann, noch vor dem Eingang nach Kuchhausen, links im spitzen Winkel auf, nach gut 150 Metern scharf nach rechts und kommen so unter der Hochspannungsleitung hinweg. Dann geht es noch einmal nach links und schließlich, und zum letzten Mal, nach rechts, am Wald entlang. Wo dann der Wald gleich endet, treffen wir erneut das Zeichen des Sieghöhenwegs („S“). Hier steht zur Linken eine Bank, damit man diese Aussicht auf die fernen Höhen auch bequem genießen kann.
Wir wandern geradeaus, passieren nach 350 Metern den Weg, der von Kuchhausen aufsteigt und uns links bis auf die letzte Höhe brächte. Wir aber halten uns geradeaus, bald am Waldrand entlang. Der Blick reicht „endlos“, wie man gerne sagen würde, bis ins Siegerland hinein. Einer dieser Berge ist der Ederkopf, der „Vater“ dreier Flüsse: Eder, Sieg und Lahn. Noch einmal geht es durch die freie Flur, vorbei an einem aufsteigenden Weg, dann abermals entlang am Eichenwald zur Linken, und wir erreichen in der Biegung dann die dunkle Schutzhütte „Blauer Stein“, von der aus man den Fernblick überdacht genießen kann. Hier folgen wir dem Hinweis zum „Basaltkrater“ und wandern mit Weg „S“ auf schmalem Pfad tief in den Wald hinein bis in den Trichter mit den Säulen aus Basalt.
Er ist vom Moos weit eher grün als blau, und selbst der Dichter nimmt ihn anders wahr: „Von Wurzeln umwallt, / Grauer Basalt“. Zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde Basalt hier ausgebeutet. Es war ein Beitrag zum Straßenbau wie zu einer Art von kaiserlichem Wachstumsprogramm, für Straßen nahm man lieber Grauwacke wie jene aus der Grube gegenüber, die spaltbar ist und nicht so spiegelglatt. Bald gab die „Basalt AG“ in Linz den „Blauen Stein“ wieder auf. Der Steinbruch Imhausen hingegen ist schon seit 1932 in Betrieb und seit 1992 im Besitz der nämlichen „Basalt AG“.
Zurück zur Hütte oder weiter geradeaus, im vollständigen Schwenk nach rechts und mit dem Querweg („S“) dann abermals nach rechts: So kommen wir zurück zum Ausgangspunkt.
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