Tippeltour Bergischer WegGanz schön bergisch geht's hier zu

Seit Anfang der 1950er Jahre in Betrieb: der Sessellift von ´Burg.
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- Der Wanderweg durch das Bergische Land zeigt uns die typischen Seiten der Region.
- Start der 9 Km langen Wanderung ist bei Glüder, vor der Wupperbrücke.
Seit 2012 gibt es den „Bergischen Weg“, zur Jahreswende höchst amtlich vom Deutschen Wanderverband zertifiziert, dessen Präsident ungelogen Rauchfuß heißt. Auf 262 Kilometern schlängelt sich der Weg an allen Beauty Spots des Bergischen vorbei. Anders ausgedrückt: Er kommt nicht voran. Heute nennt man das „Genusswandern“. Die Tippeltouren waren da schon immer weiter. Mit ihnen dreht man sich im Kreis. Weil der Weg so frisch und hübsch markiert ist, ein schwarzer Kringel auf orangefarbenem Grund, machen wir uns diese Eigenart zunutze und folgen einer seiner Schleifen ein Stück weit im Bergischen Land, wo es am bergischsten ist, und finden alles, was dazugehört. Und alles ohne Parkplatzsorgen.
Orange weist den Weg
Glüder ist nach wie vor Knotenpunkt für Wanderer, wie viele Wanderzeichen ahnen lassen. An der Bushaltestelle am Ende der Brücke sehen wir zum ersten Mal das orangefarbene Zeichen des Bergischen Wegs, von dem wir uns zu Anfang und dann beinahe für den Rest des ganzen Rundwegs führen lassen.
Wir verlassen die Straße, queren geradewegs den Parkplatz und stoßen vor dem bewaldeten Sockel auf einen asphaltierten Weg. Ihm folgen wir nach rechts und kommen so nach gut 300 Metern in den Wald und wieder an die Wupper. Ihr wandern wir entgegen. Am felsigen Prallhang des Flusses steigen wir an, den Fluss zur Rechten unter uns. Bald mischt sich Hundebellen in das Vogelkonzert um uns herum: Wir nähern uns dem Tierheim auf der anderen Seite des Flusses.
„Brezel-Wanderweg“
Wenn wir den höchsten Punkt des Felsensteigs erreichen, liegt rechts die Strohner Brücke unter uns. Wir steigen mit dem Bergischen Weg im Zickzack hinab, doch während dieser die Wupper wieder überquert, kreuzen wir nur den kleinen Strohner oder Bertramsmühler Bach und folgen den frischen Zeichen des „Brezel-Wanderwegs“ (ein „B“ im Kreis), der rund um Burg an der Wupper verläuft. So kommen wir weg von der Wupper auf einen breiten Weg den Bach hinauf an seinem linken Ufer. Auf 2,5 Kilometern trieb er einst acht Wasserräder an. Wir sehen unterwegs die Reste des alten Fundaments.
Ehemaligen Petersmühle
Nach rund 300 Metern stößt von rechts ein Weg hinzu. Abermals 300 Meter weiter aufwärts dann die verschieferten Fachwerkfronten der ehemaligen Petersmühle, nun als Wohnhaus genutzt. Ein wenig unterhalb passieren wir noch eine Furt und kommen durch rot-weiße Absperrpfosten. Vor der Zufahrt zum Gebäude ist nun unser Brezel-Wanderweg befestigt, und wir steigen durch die enge Kehre und in der Böschung weiterhin hinauf („B“). Knapp einen halben Kilometer weiter folgt ein Wegedreieck: Geradeaus und unbefestigt verläuft der Weg als „A 3“.
Wir wenden uns im spitzen Winkel links und steigen weiter mit dem Brezel-Weg (und „N“). Noch immer geht es in der Böschung aufwärts durch den Buchenwald, einen Viertelkilometer weit: Ehe wir die Höhe ganz erreichen, verlassen wir den asphaltierten Weg und folgen unseren Zeichen im spitzen Winkel rechts ins Naturschutzgebiet, weiterhin bergauf. So stoßen wir nach etwa 60 Metern auf einen weiteren Weg und wandern, halbrechts und dabei im sachten Schwenk nach links, auf die Wupper zu – und um die Höhe herum.
„Zum Löns Denkmal“
Nach etwa einem Viertelkreis weist uns ein Hinweisstein nach rechts hinab „Zum Löns Denkmal“. So geht es am Steilhang hoch über dem Fluss nach links bis an das Halbrund aus Bergischer Grauwacke, an dessen Monolith das Löns-Porträt des Solinger Metallbildhauers F. Otto Hoppe hängt. Dann setzen wir den Rundweg fort mit den bekannten Zeichen.
Am nächsten Wegedreieck finden wir abermals ein Hinweis auf das Denkmal. Hier halten wir uns mit den Zeichen links und kommen so bei einer Eisenschranke an die „Burger Landstraße“ heran – mit ihren glitzernden Fahrleitungen der Solinger Trolleys oder „Stangentaxis“. Wir queren die Straße und gehen auf dem Fußweg etwa 50 Meter weit nach rechts. Dann folgen wir dem „B“ nach links auf den fein gestreuten Weg. Vorbei an Pferdekoppeln erreichen wir den Wald. Ein breiter Weg („B“) bringt uns vorüber an der grün-weißen Schranke und geradewegs sacht hinab.
Schloss Burg in voller Größe
So stoßen wir bei einem Wegedreieck erneut auf den „Bergischen Weg“ und achten nun für lange Zeit einzig auf sein leuchtendes Orange. Links wäre hier Gelegenheit zur Einkehr: Mit dem „B“ hinab bis an den „Wiesenkotten“ (und von dort zurück nach oben oder wupperabwärts mit der „Müngstener Straße“ bis nach Oberburg und an die Brücke).
Wir gehen rechts, um eine Quellmulde mit einer Hütte und gestauten Teichen herum, noch einmal an das Weideland heran, dann wieder halbhoch in der Böschung weiter.
„Im Jagenberg“
Sobald wir die nächste Wasserkerbe überwunden haben, gabelt sich der Weg. Wir bleiben rechts mit dem markanten Zeichen, 450 Meter weit, sacht steigend, bis auf der Linken unverhofft Schloss Burg in voller Größe durch die Zweige schimmert. Gleich darauf erreichen wir den Punkt „Im Jagenberg“ mit einer Bank. Hier halten wir uns in der Böschung auf dem schmalen Steig halblinks (weiterhin „Bergischer Weg“) und wandern weiter, auf Schloss Burg zu, leicht bergab. Beim aufmerksamen Blick zurück erkennen wir den Bogen der alten „Kaiser-Wilhelm-Brücke“, seit 1918 „Müngstener“ Brücke, in Betrieb seit 1897. Nach weiteren 450 Metern knickt der Weg nach rechts und läuft nun eingekerbt bis auf die andere Seite des Höhenrückens, wo er wieder abfällt in die Wupper. Links geht es dann rasch nach Unterburg, nach wie vor mit dem „Bergischen Weg“.
Seilbahn
Hier steigen die filigranen Sessel der Seilbahn an 23 Millimeter Stahlseil auf und nieder, um oben das Schloss zu besuchen (ansonsten mit der „Schlossbergstraße“ und zu Fuß). Einkehrmöglichkeiten gibt es unten ebenso wie oben. Wir überqueren auf der Landstraße die Wupper und auf der „Schlossbergstraße“ rechts, fast ohne es zu bemerken, den Eschbach, grüßen den Burger Brezelverkäufer, und setzen dann die Runde fort. Wir gehen rechts und nah der Wupper über den kleineren Parkplatz hinweg, dann mit dem Zeichen links bis an das Ende der „Schlossbergstraße“, hier rechts, vorüber an der Giebelwand des verschieferten Hauses und wupperabwärts weiter auf dem schönen Steig.
Remscheider Panorama
So kommen wir zum Ort hinaus und am Prallhang des Flusses entlang, wieder steigend. An der Abzweigung zum „Diederichstempel“ vorbei, halten wir uns rechts und wandern weiter an der Wupper. Es geht noch über einen Siefenlauf hinweg, dann führt uns der „Bergische Weg“ in der Böschung hinauf. Am Punkt „Laacher Bach“ kreuzen wir den breiten Weg, der hier den Fluss begleitet, und steigen weiter in der Böschung an in Richtung „Sengbachtalsperre“. Rund einen halben Kilometer weiter gehen wir bei einem Wegedreieck links, hinauf, und stoßen auf einen asphaltierten Querweg. Ihm folgen wir nach rechts („Sperrmauer Sengbachtalsperre 0,7 km“).
So finden wir zur Rechten das schönste Panorama von Remscheid, der „Seestadt“ auf der Höhe (mit Wasser- und mit Rathausturm) rechts – davor: Schloss Burg.
Dann gabelt sich der Weg, und Schilder verweisen links auf die „Sperrmauer“ und den „Bergischen Weg“. Hinab durch eine Doppelkehre kommen wir an die Mauer, Professor Intzes Meisterwerk von 1903. Dann geht es weiter, von der Mauer durch das Drängelgitter nun halblinks und längs entlang der Weißdornhecke, die das Tal begrenzt. Bei einer offenen Schutzhütte stoßen wir wieder auf den breiten Höhenweg und gehen links.So passieren wir die „Waldschule Solingen“ zur Rechten und nehmen am Ende ihrer Zaunplanken Abschied vom „Bergischen Weg“: Wir gehen links mit „A 1“, wandern auf dem Messerrücken zwischen Sengbachtal und Wuppertal im Zickzack rechts hinab, stoßen nah dem Pegel Glüder auf den asphaltierten Uferweg und kommen links zurück zum Ausgangspunkt.