Endlich wieder Gartenarbeit!Was Hobbygärtner im März wissen müssen

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Frühlingserwachen im Garten

  • Im Frühling erwacht der Garten zum Leben und mit ihm die Hobbygärtner.
  • Es ist Zeit, die Beete aufzuräumen und den Boden vorzubereiten.
  • In unserem Gartenkalender haben wir viel Service für Sie, was jetzt zu tun ist - von der ersten Aussaat bis zur Pflanzenstärkung.
  • Und wie immer auch unsere Pflanze und Pflanzenschutztipp des Monats.

Es gibt jetzt jede Menge zu tun im Garten. Den Winter über durften die trockenen Stängel von Knöterich,  Astern und Karden stehen bleiben, auch das trockene Laub der Junkerlilie oder der wilden Minze. Doch nun ist Zeit zum Aufräumen. Denn das erste Grün zeigt sich an den Stauden, da kann Altes endlich weichen. Die Fetthennen sprießen, die Pfingstrosen haben rötliche Triebe. Auch die vereinzelten Tulpen in meinem Garten sind schon hoch gewachsen.

Am meisten aber fallen in den noch eher leeren Beeten bunte Blüten auf. Die Lenzrosen sind nun voll erblüht, dunkelviolett und rosa gesprenkelt – die Mäuse haben genügend Knospen übrig gelassen. Narzissen – dottergelbe und blasse, große und kleine – sorgen für Frühlingsstimmung auch an grauen, regnerischen Tagen. Bescheiden weiß blüht das Großblättrige Scheinkraut, deutlich auffälliger sind die Blüten hellroten Lungenkrauts. Die meisten der Schneeglöckchen haben nun runde, grüne Samenstände angesetzt, und neben den jungen Trieben der Taglilien sind auch schon die nachtblauen Knospen der Hyazinthen zu sehen.

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Aufräumen im Garten ist im März angesagt.

Kahle Gehölze werden in diesen Wochen allmählich grün. Der Hartriegel hat hellgrüne Blättchen an roten Zweigen, er trägt noch seine Winterfärbung, die ihn an sonnigen Tagen vor Verbrennungen schützt. Die Quitte treibt aus und auch die Wildrosen, die Strauchrosen haben dagegen dunkelrot gefärbtes Laub. Besonders freuen wir uns über die vielen kleinen Blattknospen der Mirabelle, die wir im letzten Jahr gepflanzt haben.

Auch im Gemüsebeet ist nun viel zu tun. Ich werde die Pferdeäpfel, die seit dem Herbst dort lagern, verteilen und oberflächlich einarbeiten. Vorher müssen aber die letzten Grasbüschel und andere Kräuter beseitigt werden. Die Mutterkraut-Sämlinge sind in den letzten Wochen zu  grünen Büscheln herangewachsen, aber ich ziehe sie heraus und verkleinere auch die verholzte Mutter-Pflanze, die im letzten Jahr fast einen Quadratmeter Raum eingenommen hat.

Narzissen März 20200305max-garten09

Gelbe Narzissen leuchten im Beet.

 Auch der Giersch hat sich wieder ins Gemüsebeet geschlängelt. Unter dem Weg und dem Schneckenzaun durch sind die Ausläufer gewachsen. Noch ist es leicht, die Wurzeln auszugraben, doch ich überlege, eine Sperre einzugraben. Denn beseitigen lässt sich der Giersch in dieser Ecke des Gartens, an die das Gemüsebeet grenzt, nicht mehr. Im Beet selber stehen noch ein gelber und ein roter Mangold, die Pflanzen haben den Winter gut überdauert. Wenn ich sie nicht komplett ernte, werden sie in diesem Jahr blühen. 

Was im März im Garten zu tun ist:

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Rosen treiben aus im Garten.

Tipps von Gärtnermeisterin Ursula Gerke  

ZIERGARTEN

  • Ziersträucher, Rosen und Stauden werden jetzt gepflanzt.
  • Knollenpflanzen, die frostfrei überwintert wurden, können jetzt in Töpfen vorkultiviert werden.
  • Aussaat von Sommerblumen und Stauden ins Freiland. Empfindliche Pflanzen auf der Fensterbank vorziehen.
  • Rückschnitt von Stauden und Gräsern. Je empfindlicher die Pflanze, desto später zurückschneiden.
  • Pflanzen wie Gartenhibiskus oder Rispenhortensie, die an den diesjährigen Trieben blühen, jetzt zurückschneiden.
  • Beetrosen, Bodendeckerrosen und Edelrosen auf drei bis fünf Augen zurückschneiden.
  • Kletterrosen und Strauchrosen auslichten.
  • Rosen abhäufeln und Boden lockern, mit Kompost oder organischem Rosendünger düngen.
  • Mulch entfernen und entweder kompostieren oder einarbeiten.
  • Kübelpflanzen, die drinnen überwintert haben, können jetzt wieder nach draußen gestellt werden. Bei warmen Temperaturen langsam ans Freie gewöhnen. Erst in den Schatten stellen und bei kalten Nachttemperaturen schützen.
  • Abgestorbene Pflanzenteile im Teich entfernen, große Rhizome der Seerosen teilen.
  • Teichfische werden bei zunehmender Erwärmung des Wassers wieder aktiver. Wasserqualität und die Gesundheit der Tiere überwachen.
  • Fichten auf Befall mit Läusen kontrollieren.
  • Die ersten Raupen des Frostspanners schlüpfen: Absammeln, bei starkem Befall mit Bacillus thuringensis behandeln.
  • Pflanzenstärkung mit effektiven Mikroorganismen, Bodenaktivator einarbeiten
  • Kränkelnde Pflanzen mit homöopathischem Mittel für Pflanzen behandeln.
  • Auch Schachtelhalmbrühe und Wermutauszug wirken stärkend.

GEMÜSEGARTEN

  • Unter Glas werden Tomaten, Paprika, Auberginen, Knollenfenchel ausgesät.
  • Ins Freiland kommen Spinat, Erbsen, Puffbohnen, Feldsalat, Gartenkresse und Rucola.
  • Unter Folie werden Salate, Kohlarten, Rote Beete, Mairüben, Radieschen, Rettich und Lauch gesät.
  • Unter Vlies Steckzwiebeln und Frühkartoffeln in die Erde bringen.

OBSTGARTEN

  • Kompost und organischen Dünger auf die Baumscheiben aufbringen.
  • Kernobst und Beerensträucher verjüngen. Erziehungsschnitt an Neupflanzungen und jungen Bäumen.
  • Lockere, morsche Pfähle erneuern, zu feste Anbindungen lockern oder neu binden.
  • Leimringe entfernen.
  • Austriebsspritzung mit Raps- oder Mineralölhaltigen Präparaten verhindert den Befall mit Birnenpockenmilben und Blut- und Schmierläusen.
  • Ein Leimring unterhalb der Baumkrone hält Ameisen ab, die sonst Blattläuse kultivieren.
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Lenzrosen

Pflanzenschutztipp im März

Gewächshäuser sollten jetzt gereinigt werden. Algen, Moose, Pflanzenreste und Kräuter mechanisch entfernen, danach alles mit lauwarmem Wasser und Kernseife reinigen. Je nach Gewächshausgröße wird mit einem Hochdruckreiniger oder mit Abwaschschwamm und Lappen gereinigt. Dadurch wird nicht nur die Lichtdurchlässigkeit erhöht, sondern es werden auch Krankheiten und Schädlinge erheblich reduziert. Ob ein Erdaustausch im Gewächshaus nötig ist, sollte vom Gesundheitszustand der Vorjahrespflanzen abhängig gemacht werden. Auf jeden Fall muss die Oberfläche etwa zehn Zentimeter mit frischer Erde abgedeckt werden oder durch Umgraben entfernt werden. Pilzkrankheiten und auch Milben überdauern an kleinsten Pflanzenresten unmittelbar am Boden. Stellflächen von Kübeln sollten mit neuen Folien oder Vliesen abgedeckt werden, um eine frühzeitige Infektion zu verhindern.

Pflanze des Monats März

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Leberblümchen sind Frühlingsboten

Schlichte Blüten mit großem Effekt: Der März ist die Zeit der Leberblümchen. Dann öffnen die Europäischen Leberblümchen (Hepatica nobilis) im Laubwald oder Garten ihre Knospen. Ihren Namen tragen sie wegen des dreigelappten Laubes, das entfernt an eine Leber erinnert.

Die kleinen Hahnenfußgewächse kommen jedoch nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und Asien vor. Manche wie das Siebenbürger Leberblümchen (Hepatica transsilvanica) haben fünfgelappte Laubblätter – diese Art ist besonders robust und blüht früh. Aus Japan stammende Arten (Hepatica nobilis var. japonica) sind vielfältig in Form und Farbe, können aber in unseren Breiten empfindlich sein. Das größte Leberblümchen (Hepatica maxima) mit bis zu 40 Zentimetern Höhe ist in Korea heimisch. Züchter kreuzen asiatische gerne mit dem robusteren europäischen Arten, mittlerweile gibt es etliche Hybriden. Die Sorte „Karpatenhimmel“ strahlt in klarem Himmelblau, die „Gletscherfee“ rein weiß, „Blue Alchemist“ trägt einen inneren Kranz dunkelblauer Blütenblätter. 

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Leberblümchen soweit das Auge reicht...

Leberblümchen gedeihen am besten in durchlässigem Boden ohne Staunässe. Da sie sehr langsam wachsen, haben sie ihren Preis: einfache Formen kosten meist das Doppelte bis Dreifache anderer Stauden, Sammlerstücke können mehrere Hundert oder Tausend Euro kosten.

Standort: Halbschatten unter GehölzenPflanzzeit: FrühjahrPasst zu: Lenzrosen, Buschwindröschen

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