Das Weihnachtsfest kann schnell richtig teuer werden. Wir zeigen, wie sich die Kosten entwickelt haben und wo es Einsparpotenzial gibt.
Menü, Baum, GeschenkeWie teuer wird Weihnachten in diesem Jahr?

Das Weihnachtsfest kann schnell ganz schön ins Geld gehen.
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Auch in diesem Jahr werfen wir wieder einen Blick darauf, wie teuer das Weihnachtsfest wird - inzwischen zum vierten Mal. Denn selbst, wenn man bei den Geschenken bewusst kürzertreten möchte, schlagen auch Baum, Beleuchtung und Festmahl spürbar zu Buche. Wie haben sich die Preise zuletzt entwickelt, und wo lässt sich trotz allem sparen? Für den aktuellen Überblick stützen wir uns auf die Berechnungen des Vorjahres und haben diese erneut fortgeschrieben.
Wie teuer wird die Beleuchtung?
Warmweiße Weihnachtslichter gehören für viele zur Adventszeit dazu. Doch wie teuer ist das Lichtermeer in diesem Jahr? Ein Blick auf die aktuellen Energiepreise zeigt: Die Stromkosten sind leicht gesunken. Laut dem Vergleichsportal Verivox liegen sie derzeit bei rund 24 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 8. Dezember 2025) - und damit etwas unter dem Vorjahresniveau von 27 Cent pro Kilowattstunde (Stand 13. November 2024).
Wer seine Beleuchtung ähnlich umfangreich nutzt wie im letzten Jahr, kommt also etwas günstiger weg. Sparpotenzial gibt es jedoch vor allem bei der Wahl der Lichterketten. LED-Modelle verbrauchen laut Verbraucherzentrale etwa nur ein Zehntel der Energie klassischer Glühlampenketten.
Geht man davon aus, dass eine klassische Lichterkette mit Glühlämpchen rund 50 Watt Leistung hat und während der Adventszeit etwa 224 Stunden leuchtet, kommt sie auf einen Verbrauch von rund 11,2 Kilowattstunden. Bei einem aktuellen Strompreis von 24 Cent pro Kilowattstunde entspricht das Kosten von etwa 2,69 Euro. Eine LED-Lichterkette ist deutlich sparsamer - mit rund fünf Watt Leistung verursacht sie im gleichen Zeitraum nur Kosten von rund 27 Cent. Wer mehrere Ketten nutzt, merkt den Unterschied umso stärker. Der Gebrauch von fünf Glühlampenketten kostet zusammen etwa 13,45 Euro, der von fünf LED-Ketten dagegen nur rund 1,35 Euro. Der Umstieg lohnt sich also deutlich.
Wie teuer wird das Weihnachtsmenü?
Schneeflocken sind an den Feiertagen zwar eine Seltenheit geworden, doch das gemeinsame Festessen gehört für viele Menschen dazu – immerhin lässt sich dieses schließlich beeinflussen. Ob die Kosten dafür stabil bleiben, zeigt ein Blick auf die aktuellen Lebensmittelpreise.
Während sie in den Vorjahren stark anzogen, fällt der jüngste Anstieg deutlich moderater aus. Zwischen Oktober 2024 und Oktober 2025 stiegen die Preise für Lebensmittel laut Statistischem Bundesamt um 1,3 Prozent. Zuvor hatte es zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 noch einen Sprung von 20,3 Prozent gegeben, gefolgt von weiteren 6,1 Prozent im Folgejahr. Auch wenn die Dynamik sich etwas beruhigt, bleibt das Preisniveau insgesamt hoch.
Auch beim Naschen wird es teurer: Für Schokolade zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im Oktober 2025 rund 21,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei Butter zeigt sich dagegen ein gegenläufiger Trend: Kostete ein 250-Gramm-Stück im Oktober 2024 noch 2,39 Euro, liegt der Preis ein Jahr später zum Teil bei unter einem Euro. Laut Statistischem Bundesamt sind auch die Preise für Speisekartoffeln deutlich gesunken: Im September 2025 lagen sie rund 44 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.
Und was schmeckt uns eigentlich?
An den Festtagsgewohnheiten der Deutschen scheint sich so schnell nichts zu ändern. Schon 2020 zeigte eine Forsa-Umfrage, dass Heiligabend bei vielen eher nach Bockwurst und Kartoffelsalat schmeckt als nach Haute Cuisine - 19 Prozent griffen zu Würstchen, 28 Prozent am ersten Feiertag zur Gans.
Und auch jüngere Daten bestätigen diesen Trend: Laut einer Umfrage aus dem letzten Jahr von Statista Consumer Insights planen 36 Prozent der Befragten, Kartoffelsalat mit Würstchen und 22 Prozent Gans zu servieren. Ersteres ist vor allem auch für Preisbewusste eine Option. Denn das Traditionsgericht mit Würstchen und Kartoffelsalat bleibt weiterhin vergleichsweise günstig. Eine vierköpfige Familie kam im vergangenen Jahr mit rund 8,50 Euro aus - und auch 2025 dürfte der Preis kaum höher liegen. Denn: Laut Statistischem Bundesamt lagen die Preise für Speisekartoffeln im September 2025 rund 44 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.
Wie sieht das bei der Weihnachtsgans aus?
Für viele gehört eine Weihnachtsgans zum Feiertagsmenü dazu. Doch in diesem Jahr könnte es schwieriger werden, frische Ware aus deutscher Haltung zu bekommen. „Für das gesamte Bundesgebiet lässt sich sagen, dass es bei frischen Gänsen aus deutscher Herkunft - insbesondere für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft – zu einer Verknappung kommen kann, da einige Gänsehalter aufgrund des hohen Risikos der Vogelgrippe ihre Tiere vorgezogen schlachten“, erklärt Yvonne Nemitz von der Informationsgemeinschaft Deutsches Geflügel.
Preislich bleibt die heimische Gans dagegen weitgehend stabil. „Deutsche Gänse mit gehobenen Haltungs- und Sozialstandards werden aktuell zum Vorjahrespreis angeboten“, so Nemitz. Im Einzelhandel liegt der Preis derzeit bei etwa 18 bis 22 Euro pro Kilogramm. Bei importierter Ware zeichnet sich hingegen ein anderes Bild ab: „Bei Tiefkühlgänsen aus dem Ausland beobachten wir teils massive Preissteigerungen - bis zu 120 Prozent“, sagt Nemitz. Im vergangenen Jahr wurden der Expertin zufolge polnische Gänse im Großhandel zum Teil für drei Euro pro Kilo gehandelt, zuletzt sogar für unter zwei Euro – „vermutlich tiefgekühlte Altware aus 2023″. Für frische Importware aus diesem Jahr liegen noch keine belastbaren Marktpreise vor, jedoch sei angesichts vieler Vogelgrippe-Fälle in Polen mit ähnlich starken Preisaufschlägen zu rechnen.
Günstig wird das Festtagsgericht damit auch 2025 nicht. Für ein Menü mit sechs Personen braucht es schnell eine Gans von rund vier Kilogramm. Eine frische deutsche Gans schlägt damit mit etwa 72 bis 88 Euro allein für das Fleisch zu Buche - Beilagen nicht eingerechnet. Bei tiefgekühlter Importware dürften die Endpreise je nach Händler deutlich höher ausfallen als im Vorjahr.
Energiekosten für die Zubereitung des Bratens
Ein Gänsebraten benötigt im Ofen bis zu fünf Stunden, um saftig, lecker und vor allem gar zu sein. Je nach Effizienzklasse verbraucht ein Backofen laut der Beratungsgesellschaft CO2online pro Stunde etwa 1 bis 2 Kilowattstunden Strom. Bei einem aktuellen Energiepreis von 24 Cent pro Kilowattstunde kostet die Zubereitung der Gans also zwischen 1,20 und 2,40 Euro. Damit liegt der Betrag etwas unter dem Vorjahreswert, als der Strompreis noch bei 27 Cent pro Kilowattstunde lag und die Zubereitung rund 1,35 bis 2,70 Euro kostete. Wichtig bleibt: Ältere Öfen verbrauchen oft deutlich mehr Energie – und können die Kosten entsprechend erhöhen.
Wie viel Geld geben wir für Geschenke aus?
Geschenke gehören für viele weiterhin zu den größten Ausgaben rund um Weihnachten. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich das Budget erstaunlich stabil: Laut dem aktuellen Weihnachtsshopping Report 2025 von eBay und Civey planen fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent), in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr für Weihnachtsgeschenke auszugeben als im Vorjahr.
Ein genauer Blick auf die Summen zeigt, wie unterschiedlich die Budgets ausfallen. Demzufolge investieren knapp 43 Prozent der Schenkenden zwischen 100 und 400 Euro in Präsente, während etwa ein Viertel weniger als 100 Euro ausgibt. Das spricht dafür, dass viele Haushalte trotz gestiegener Lebenshaltungskosten am Schenken festhalten - wenn auch mit sehr unterschiedlichen finanziellen Spielräumen.
Wie teuer wird Spielzeug?
Gerade für Menschen mit Kindern gehören Spielwaren zu den größeren Posten auf der Weihnachtsliste. Günstig ist das selten – und dennoch wird beim Schenken kaum gespart. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Spielwaren (BVS) zeigt, dass Eltern im letzten Jahr im Schnitt rund 150 Euro für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren ausgaben. In diesem Jahr erhöht sich dieser Betrag auf rund 168 Euro.
Trotz hoher Lebenshaltungskosten blickt die Branche daher zuversichtlich auf die Saison. „Wenn das Leben anstrengender wird, wächst die Sehnsucht nach kleinen Glücksmomenten – und die schenkt man am liebsten den Kindern“, sagt Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Verband mit einem Umsatzplus von etwa drei Prozent. Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass Spielwaren auch diese Weihnachten zu den gefragtesten Geschenken gehören werden.
Wie teuer sind Tannenbäume?
Der Weihnachtsbaum gehört für viele einfach zum Fest dazu - rund 23 bis 25 Millionen Exemplare stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern, berichtet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Besonders Familien greifen traditionell zum Baum. Doch wie viel kostet das gute Stück in diesem Jahr? Das hängt wie immer von der Sorte ab.
Laut Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger sind die Preise für Nordmanntannen leicht gestiegen und liegen nun zwischen 23 und 30 Euro pro Meter – das ist rund ein Euro mehr als im Vorjahr. Blaufichten bleiben mit 15 bis 19 Euro pro Meter stabil, Rotfichten kosten je nach Region zwischen 12 und 16 Euro. Grund für den Preisanstieg seien höhere Produktions-, Lohn- und Logistikkosten. Zudem variieren die Preise teils stark: In Großstädten wie Hamburg, München, Berlin oder Frankfurt müssen Käufer meist mehr zahlen als auf dem Land. „Unsere Empfehlung lautet immer, regional und möglichst direkt auf dem Hof zu kaufen“, so eine Sprecherin des Verbands mit Sitz in Wiebelsheim.
Das Fest muss nicht teuer sein
Wie teuer das Weihnachtsfest am Ende wird, hängt stark von den eigenen Gewohnheiten ab. Entlastend wirkt in diesem Jahr vor allem der Energiepreis. Für Beleuchtung und Ofenbetrieb fallen dank niedrigerem Strompreis etwas geringere Kosten an als im Vorjahr. Beim Essen selbst zeigt sich ein gemischtes Bild. Insgesamt steigen die Lebensmittelpreise nur moderat, einzelne Produkte wie Kartoffeln oder Butter sind sogar deutlich günstiger geworden - andere wie Schokolade dagegen spürbar teurer.
Auch der Weihnachtsbaum kann etwas mehr kosten. Während Blaufichte und Rotfichte weitgehend stabil bleiben, ist die Nordmanntanne vielerorts um etwa einen Euro pro Meter teurer geworden. Beim größten Posten, den Geschenken, deutet vieles darauf hin, dass die Ausgaben eher steigen – viele Menschen wollen ihr Budget halten oder sogar erhöhen, vor allem für Spielwaren.
Teuer muss das Fest aber nicht werden. Selbstgemachte Kleinigkeiten, Gutscheine für gemeinsame Zeit oder DIY-Geschenke können eine gute Alternative sein. Und oft bleibt das Wertvollste ohnehin das, was nicht unter dem Baum liegt - ein ruhiger Moment mit den Menschen, die einem wichtig sind.





