27 Supermarkt-Weine im TestDas sind die besten Rot-, Weiß-, und Schaumweine fürs Fest

Lesezeit 15 Minuten
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Große Auswahl – auch im Supermarkt finden sich gute Weine. 

Köln – Wie jedes Jahr streifen wir durch die Supermärkte und Discounter der Stadt, um für Sie nach besonderen Festweinen Ausschau zu halten. Mit maximal 30 Euro Budget in der Tasche wird je ein Schaum-, Weiß- sowie Rotwein gekauft und in unserer Magazin-Runde kritisch geprüft.

Verkostet haben wir in den historischen Gewölben der Winebank am Ebertplatz. Dort hat man die alten Keller des Kölner Weinhändlers Otto Engels liebevoll restauriert und einen Weinclub gegründet. Weingenießer können hier ihre Preziosen unter optimalen Bedingungen einlagern und verkosten.

Verkostung mit Weinexperten

Wir haben uns gefreut Gunnar Oswald, Manager der Winebank, als Verkoster gewinnen zu können. Ebenso dabei war die versierte Sommelière Valentine Mühlberger. Sie hat sich am Friesenwall mit ihrer Bar Rix einen Traum erfüllt. Die Jury ergänzt haben die Redakteurin und bekennende Weinlaiin Jenny Meyszner sowie die zwei Hobbyweinkenner der Redaktion: der Fotograf Stefan Worring und Chefkorrespondent Joachim Frank. An einem Montagnachmittag haben wir dann 27 Weine verkostet, besprochen und bewertet.

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Wir konnten Gunnar Oswald (l.) , Manager der Winebank, und die versierte Sommelière Valentine Mühlberger (r.) für unsere Verkostung gewinnen. Ebenso dabei Master of Wine Romana Echensperger (2.v.r.) und Magazin-Ressortleiterin Jenny Meyszner (2.v.l.)

Seit über fünf Jahren machen wir nun diesen Test und können feststellen, dass sich die Weinauswahl nicht nur in den inhabergeführten Supermärkten immer weiter differenziert. Viele dieser Händler leisten sich einen Sommelier oder eine Weinfachberaterin, die Kunden ansprechen können.

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Auch die bekannten Discounter haben ihr Weinangebot enorm ausgeweitet und stark verbessert. Eine immer größere Palette von Weinen aus aller Welt in zuverlässiger Qualität wartet dort auf Weinfreunde. Dass es heute eine so breite Palette günstiger Weine mit ordentlichem Geschmack gibt, liegt auch an den enormen Manipulationsmöglichkeiten, die heute Weinbau und Kellertechnik liefern.

Freilich kann man hier die Diskussion führen, ob diese Tropfen mehr Getränk als Kulturgut sind und wer eigentlich die wahren Kosten der Erzeugung trägt, wenn sogar Flaschen für 2,29 Euro im Regal stehen. Trotzdem bleibt anerkennend festzustellen, dass Wein heute demokratisch geworden ist. Denn ob Kenner oder Laie, für jeden Geldbeutel steht dieser Genuss offen. Wer zudem ein paar Tipps berücksichtigt, kann echte Schnäppchen schlagen.

Unbekannte Weine überzeugen am meisten

So bieten eben nicht die bekannten Herkünfte wie Champagner, Chianti Classico oder die Discount-Weine berühmter Winzer den größten Genuss. Es sind Appellationen, die sonst unter dem Radar laufen. Wie etwa unser Testsieger, ein Côtes du Rhône. Mediterranes Klima sorgt hier dafür, dass es nicht die Jahrgangsschwankungen gibt, wie etwa in Deutschland. Das Gebiet ist zudem groß genug, dass das Angebot nicht beschränkt ist. Sind dann noch Spitzenwinzer wie Aimé Sabon von der Domaine de la Janasse am Werk, entstehen preiswerte wie erstklassige Weine. Das gilt ebenso für den Schaumwein Cava, wenn er nicht von den großen Markenhäusern stammt. Auch aus Italien gibt es überzeugende Supermarkt-Tropfen, wenn man jenseits der bekannten Regionen wie Toskana oder dem Piemont Ausschau hält.

Heute ist eine Vielzahl der Spitzenwinzer bio-zertifiziert. Überzeugende unbekannte Bioweine aus dem Supermarkt sind allerdings eine Seltenheit. Auf die Bewertungen auf den Etiketten kann man nicht zählen. Zu fragwürdig ist so mancher Medaillenregen.

Bewertung

Alles unter 10 Punkte: Fehlerhaft Wein mit mehr oder weniger ausgeprägten Weinfehlern (z.B.: Essigstich, oxidiert)

10 – 12 Punkte: Annehmbar Einfacher Wein, kein Fehler aber auch nicht aufregend, kurzer Nachhall

12 – 14 Punkte: Gut Ansprechend, bereitet Trinkvergnügen, davon trinken wir gerne ein zweites Glas!

14 – 16 Punkte: Sehr gut Hochwertiger Wein der schon gute Struktur , Harmonie und Nachhall zeigt

16 – 18 Punkte: Ausgezeichnet Herausragend, finessenreich, komplexer Geschmack, langer Nachhall

18 – 20 Punkte: Großartig bis Weltklasse Zeigt besonders seine Herkunft, ist finessenreich, langanhaltend, mit Lagerpotential

Grundsätzlich ist es besser, nach Aktionen und saisonalen Angeboten Ausschau zu halten. Denn es ist eher selten, dass gute Tropfen in so großen Mengen hergestellt werden, dass diese das ganze Jahr deutschlandweit verkauft werden können.

Diese Weine haben wir für Sie getestet. Wir wünschen ein frohes Fest.

Die Schaumweine

Ausgewogen und komplex Zugleich: 17 Punkte (Test-Sieger)

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Dieser Cava überzeugt mit Aromen von Limette, Sternfrucht, Aprikosen und feinen Hefenoten wie Brioche in der Nase ebenso wie mit seiner feinen wie nachhaltigen Perlage. „Der ist trocken, ohne spröde zu sein“, sagte Stefan Worring anerkennend. Uns allen gefiel die ausgewogene Art, die komplexen Hefearomen am Gaumen und der langanhaltende Abgang. Für uns war dieser Cava der Testsieger in der Kategorie Schaumwein.

Segura Viudas Reserva Cava Brut / 9,99 Euro /Rewe Rahmati

Der perfekte Aperitif: 15 Punkte (Preis-Leistungs-Sieger)

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„Der ist jetzt mal so richtig spritzig“ bemerkte Gunnar Oswald und wies auf das rege Prickeln hin. Das Bukett ist sauber und geprägt von klaren Fruchtaromen wie Apfel und Pfirsich. Hinzu kommen dezente Hefenoten. Am Gaumen wirkt er angenehm trocken. Sein herbes Finish und die spritzige Art machen ihn zum perfekten Aperitif. „Der hat genug Kraft, da passen auch noch ein paar Häppchen dazu“, war Valentine Mühlberger überzeugt.

2018 Crémant d’ Alsace Brut / Arthur Metz / Elsass / 7,99 Euro / Hit

Ideal für Weineinsteiger: 13 Punkte

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„Der riecht gut“, meinte Jenny Meyszner. „Sehr intensiv im Aroma“, gab Gunnar Oswald zu Protokoll. Das Bukett duftete typisch für Pinot Blanc nach Pfirsich, grünem Apfel und weißen Blüten. Am Gaumen wirkt er durch die deutliche Dosage mollig und angenehm fruchtig. Hinzu kommen eine cremige Textur und Mandeltöne im Finish. Ein Schaumwein der unsere Verkoster polarisierte. Was für Weineinsteiger ideal ist, war den Kennern zu eindimensional.   

Pinot Blanc Extra Trocken / Pfaffenweiler Weinhaus / Deutscher Sekt / 8,99 Euro/ Edeka Zickuhr

Zurückhaltender Duft: 11 Punkte

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Der Duft dieses sehr einfach gestrickten Seccos ist zurückhaltend und wirkt etwas stechend. Fruchtaromen sind kaum wahrzunehmen. Am Gaumen wirkt er süß und sauer. „Schmeckt ein bisschen nach Süßstoff“, meinte Valentine Mühlberger. Die Perlage wirkt harsch aufschäumend. Insgesamt hat uns dieser Secco nicht überzeugt. Allerdings kann man bei Bioqualität zu diesem Preis auch nicht mehr erwarten.

Landfreude Bio Secco / Landwein / Abfüller: Peter Mertes / 3,49 Euro / Denns 

Ein bisschen Glamour fürs Fest: 15 Punkte

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„Der ist doch ok“, meinte Joachim Frank. „Mit seinen Hefearomen riecht er zumindest wie Champagner“, sagte Valentine Mühlberger. Die Perlage fiel moderat prickelnd und eher grob aus. Am Gaumen fehlte ihm die für Champagner typische Leichtigkeit und Brillanz. Insgesamt wirkte er breit und schwach in der Säure. Nichtsdestotrotz, ein ordentlicher Champagner zu diesem Preis und für diejenigen, die etwas Glamour zum Fest schätzen.

Champagne Veuve Monsigny Brut Réserve / Champagne/ 12,99 Euro / Aldi Süd

Rustikal zum ordentlichen Preis: 12 Punkte

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Dieser Sekt wirkte sehr verschlossen und zeigte kaum die für Riesling typischen Aromen. Das Bukett wirkte eher herb würzig und von Hefenoten dominiert. Der Sekt schmeckte betont trocken, zudem kam die Säure sehr deutlich zum Vorschein. Die Perlage hat sich zudem schnell verflüchtigt und es verblieb ein dezenter Bitterton im Finish. Es ist ein rustikaler Sekt zum ordentlichen Preis, der uns wenig überzeugt hat.

2020 Riesling Brut / Weingut & Sektmanufaktur Hubertus Reis / Mosel / 8,99 Euro / Edeka Engels

Feinschäumend und leicht: 14 Punkte

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„Bei diesem Rosé hat man schon Freude mit der Farbe“, meinte Jenny Meyszner. Mit einem attraktiven hellen Erdbeerton läuft dieser Spumante fein schäumend ins Glas. Es zeigen sich Aromen von Pfirsich, Erdbeere, Cranberrys und weißen Blüten. Am Gaumen wirkt er angenehm trocken wie spritzig. „Nicht sonderlich komplex, aber mir gefällt die Leichtigkeit“, erklärte Valentine Mühlberger. Preis und Qualität stimmen hier, war das Urteil der Jury.

La Jara Spumante / Rosé Special Cuvée / 7,45 Euro / Temma

Schmuckflasche - Mauer Inhalt: 11 Punkte

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Dieser Prosecco kommt in einer schmucken Flasche daher. Allerdings hat uns der Inhalt weniger überzeugt. Das Bukett wirkte künstlich mit Aromen von Gummibärchen und Streichholzabrieb. Manch ein Verkoster fühlte sich an mit Orangenaroma parfümierte Magnesium-Brausetabletten erinnert. Die Perlage kam metallisch und hart daher. Insgesamt ist es kein Schaumwein, den man pur trinken möchte.

Prosecco Superiore Valdobbiadene Extra dry / 5,49 Euro / Penny

Ordentlich aber ein stolzer Preis: 13 Punkte

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Die helle Lachsfarbe sieht zunächst hübsch aus. Auch die Kohlensäureperlen steigen langanhaltend auf. In der Nase zeigen sich dezente Aromen von Beeren, Zitrusfrüchten aber auch Nougat und Röstnoten. „Der hat die Frische, die man bei Champagner erwartet“, meinte Valentine Mühlberger dazu. Am Gaumen wirkte er dann eher weinig und breit. Sicherlich ein ordentlicher Champagner, aber zu einem zu stolzen Preis für diese Qualität.

Champagne Bissinger Rosé Brut / 17,99 Euro / Lidl

Die Weißweine  

Perfekt zu edlen Vorspeisen: 16 Punkte (Test-Sieger)

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Vinho Verde ist der Name einer Weinbauregion im Norden Portugals, die sonst für prickelnde Sommerweine bekannt ist. Dieser Wein fällt aus dem Klischee. „Ich mag diese Fülle und Cremigkeit“, meinte Joachim Frank. Ebenso begeistert der Duft nach Papaya, Kumquat, Fenchel und Meersalz. Es ist ein mit 13% Alkohol mittelkräftiger Weißwein, den wir uns zu edlen Vorspeisen wie Vitello Tonnato, aber auch zum Raclette sehr gut vorstellen können.

2020 Avesso Monólogo / Vinho Verde / 10,50 Euro / Biowein / Temma 

Gelungener Gutswein: 16 Punkte

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Dieses imageträchtige Weingut füllt mit diesem Riesling einen gelungenen Gutswein ab. Im Bukett zeigen sich intensive Aromen von Steinobst, Ananas, Zitrusfrüchte und Würze. Typisch für Pfälzer Riesling fällt er nicht zu säurebetont aus. „Der ist auch was für Riesling-Skeptiker“, ist sich Gunnar Oswald sicher. Mit 12 Prozent Alkohol leicht im Körper, können wir uns diesen Wein zu Räucherlachs auf Kartoffelpuffer mit Sahnemeerrettich vorstellen. 

2020 Riesling trocken / Weingut von Winning / Pfalz /8,99 Euro / Rewe Rahmati

Solider Wein, der zu allem passt: 14 Punkte

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Mit einem hellen Zitronengelb läuft dieser Weißwein ins Glas. Mit 12% Alkohol ist es ein schlanker wie leichter Wein, der zurückhaltend nach Birnen und weißen Blüten duftet. „Riecht ein bisschen süß“, meinte Stefan Worring. Am Gaumen zeigt sich eine frische Säure und eine angenehm trockene Art. „Für mich ein solider Wein der zu allem passt, aber auch nicht besonders aufregend ist“, brachte es Jenny Meyszner auf den Punkt.

2020 Weißburgunder trocken / Weingut Müller / Mosel / 7,95 Euro / Edeka Zickuhr

Aufgesetzte Aromen: 11 Punkte

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Das man mit Kellertechnik viel, aber eben nicht alles geschmacklich trimmen kann, hat uns dieser Wein gezeigt. Das Bukett wirkte undefiniert, mit aufgesetzten Aromen von Eisbonbon, Gummi aber auch dumpfen Kellertönen. Deutlich mit Restsüße ausgestattet, schmeckte dieser Grauburgunder eindimensional süß-sauer. „Mich stört diese Säure“, meinte nicht nur Stefan Worring. Dieser Discount-Wein hat uns nicht überzeugt.

2020 Grauburgunder Pfalz / Julia Lergenmüller /Aldi Süd / 4,49 Euro

Dünn und unharmonisch: 11 Punkte

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Auf der Südhalbkugel ist man mit der Vegetation ein halbes Jahr weiter, deshalb kann hier schon der 2021er Jahrgang im Regal stehen. Dieser Bio-Wein ist mit seinem Duft nach Melone, Apfel, Toast und Butter zunächst typisch für Chardonnay. Allerdings hält der Geschmack nicht, was die Nase verspricht. Der Wein wirkt dünn, die Säure aufgesetzt und harsch. Es ist ein unharmonischer Wein, der uns nicht überzeugen konnte.

2021 Unoaked Chardonnay / Organic / Cameleon / Mendoza / Argentinien / 7,99 Euro / Denns

Intensiver Duft mit Zitrusaromen: 13,5 Punkte

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Diese nicht näher definierte Cuvée stammt von Markus Molitor, einem der besten Winzer des Landes. Wie viele Kollegen hat er einen Discount-Wein kreiert. „Hübsches Etikett“, befand die Jury. Der Duft ist intensiv mit Aromen von Zitrusfrüchten, Muskat und weißen Blüten. Der Wein verfügt mit 12% über einen leichten Körper und ist angenehm trocken ausgebaut. Ein solider Wein für alle, die blumige und nicht zu herbe Weine schätzen.

2020 Composition M / Markus Molitor / Mosel / 7,99 Euro / Aldi Süd

Opulent und mit klarem Bukett: 15 Punkte

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Wer Grauburgunder mag, ist hier gut aufgehoben. Im Glas zeigt sich ein für Grauburgunder nicht untypischer Kupferstich in der Farbe. Das Bukett ist sehr klar, mit Aromen von Birnen, Aprikosen, Haselnüssen und Rauch. Trocken ausgebaut fällt er mit 13% Alkohol mittelkräftig aus. Animierend wirkt der feine Gerbstoffbiss im Finish. „Ich mag das Opulente“ sagte Stefan Worring und träumte schon von einer Pasta mit Pilz-Sahnesauce dazu.   

2020 Grauburgunder trocken / Weingut Studier /8,99 Euro / Hit

Grauburgunder für Kenner: 15 Punkte

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Das Weingut mit Sitz in der südlichen Pfalz gehört zu den besten des Landes. Der Betrieb ist bio-zertifiziert und für seine markanten Weine bekannt. Dieser Gutswein fällt betont trocken aus. Das Bukett ist klar definiert, mit dezenten Aromen von Rauch, Würze, Birnen, Aprikosen und Mandeln. Mit 12,5% Alkohol ist er mittelkräftig und verfügt über eine frische Säure. Insgesamt ist es ein eleganter Grauburgunder für Kenner.

2020 Grauburgunder trocken / Weingut Dr. Wehrheim / Pfalz / 9,99 Euro / Edeka Engels

Saubere Qualität zum guten Preis: 12 Punkte

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Was heute mit Kellertechnik möglich ist, zeigt uns dieser extrem preisgünstige Wein. Das Bukett ist sauber, wie vordergründig, mit Aromen von Blutorange, Maracuja und Zitrusfrüchten. „Für halbtrocken schmeckt er gar nicht so süß“, meinte Jenny Meyszner. Wer sich den Restzucker wegdenkt, sieht freilich einen dünnen wie säuerlichen Wein. Allerdings muss man diese saubere Qualität zu diesem Preis erst einmal hinbekommen.

2020 Scheurebe halbtrocken / Rheinhessen – Reh Kendermann / 2,29 Euro / Penny 

Die Rotweine

Vielschichtige Aromen: 18 Punkte (Test-Sieger)

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Unser Gewinnerwein läuft mit einem satten Rubinrot ins Glas. Das Bukett überzeugt mit vielschichtigen Aromen von Kirschen, Preiselbeeren, Brombeeren, Veilchen, Pfeffer, Toast und mediterranen Kräutern. Der Wein lebt von einer satten Frucht am Gaumen, balanciert durch feinkörnige Gerbstoffstruktur und Frische. Mit 13,5Prozent Alkohol hat er genau den kräftigen Körper, um Hauptgerichte vom Kurzgebratenen bis zur Gans zu begleiten.

2019 Domaine de la Janasse / Cotes du Rhône / 10,90 Euro / Edeka Zickuhr

Viel Wein für kleines Geld: 16 Punkte (Preis-Leistungs-Sieger)

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Diese mit 13,5% Alkohol mittelkräftige Cuvée aus Sangiovese und Merlot hat uns sehr gefallen. „Sehr frisch, animierend, nicht überreif“, beschrieb Joachim Frank den Duft. Ebenso kamen Aromen von Kirschen, Vanille, Toast und Pfeffer dazu. Der Wein ist trocken ausgebaut, zudem macht er mit seiner frischen Säure und geschliffenen Gerbstoffen Lust auf den zweiten Schluck. „Viel Wein für kleines Geld“ befand auch Valentine Mühlberger.

2019 Vitiano Falesco Rosso / Umbrien / 6,99 Euro  / Hit

Ausgewogen mit seidigem Tannin: 16 Punkte

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Die helle Farbe ist typisch für die Rebsorte. „Sehr beerig“, meinte Jenny Meyszner zum Bukett. Aber auch Aromen von saftigen Schattenmorellen, Rauch und Bitterschokolade kann man erkennen. Am Gaumen ist der trockene wie mittelkräftige Pinot Noir sehr ausgewogen, mit seidigem Tannin und würzigem Nachhall. Passt für uns gut zu Rouladen oder Entenbrust. Valentine Mühlberger würde sogar ein Thunfisch-Sashimi dazu servieren.

2019 Spätburgunder trocken / Weingut Abril / Baden / 8,99 Euro /Denns  

Mollig und rund: 13 Punkte

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„Mein erster Gedanke ist Glühwein“, meinte Jenny Meyszner. In der Tat riecht dieser Wein nicht nur intensiv fruchtig nach Pflaumen und Brombeeren, sondern auch nach süßen Gewürzen wie Zimt und Nelke. Fruchtig ausgebaut, lässt die Süße den Wein sehr mollig und rund erscheinen. Es ist ein sauber gemachter Basis-Rotwein zum günstigen Preis. Geeignet für Leser, die sonst gerne halbtrockene Rotweine wie Primitivo trinken. 

2019 Dornfelder Merlot halbtrocken / Weine aus dem Süden der Pfalz / 4,99 Euro / Penny

Eingängig und sehr vollmundig: 14 Punkte

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Hier bekommt man einen eingängigen Rotwein mit Aromen von roten Beeren, Sauerkirschen, Wacholder, Vanille, Milch und Toast. Am Gaumen wirkt er mit 14,5 Prozent Alkohol sehr vollmundig. Hinzu kommt eine samtig-mundfüllende Tanninstruktur, die von der saftigen Frucht mühelos getragen wird. „Viel Rotwein für diesen Preis“, meinte Stefan Worring. Beim Etikettendesign scheiden sich allerdings die Geister.

2020 Matsu El Picaro / Toro / 6,99 Euro / Rewe Rahmati 

Solider Tropfen zum Sauerbraten: 14 Punkte

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Die vielen aufgeklebten Medaillen haben neugierig auf den Inhalt gemacht. Das Bukett wirkt süßlich mit Aromen von Amarenakirsche, Backpflaumen, Rum, Vanille, Toast und Zigarrenasche. „Am Gaumen wunderbar weichgeklopft“, bemerkte Valentine Mühlberger. Der Wein ist halbtrocken ausgebaut und wirkt auch dadurch ungemein mollig. Ein solider Rotwein, der zum Sauerbraten mit Rosinen ebenso schmeckt wie zum Lebkuchen danach.

Grande Alberone / Rosso d„Italia / Italien / 4,99 Euro / Aldi Süd

Solide, aber kein Highlight: 14 Punkte

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DOCG ist die höchste Qualitätsstufe im italienischen Weinrecht. Zunächst erstaunt es, dass dies beim Discounter steht. Das Bukett ist zurückhaltend, mit Aromen von Sauerkirschen, Röstaromen vom Holzeinsatz und Kräuterwürze. Am Gaumen wirkt er allerdings säuerlich und spröde. Ebenso vermisst man das für Chianti typische Spiel von Kirschfrucht und geschliffenem, aber zupackenden Gerbstoff. Es ist ein solider Wein, aber kein Highlight.

2018 Chianti Classico Reserva DOCG / Medici Riccardi / Toskana / 5,79 Euro / Lidl 

Zurückhaltend und wenig definiert: 12 Punkte

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Die Aromen wirken zurückhaltend und wenig definiert. Es zeigen sich sehr dezente Fruchtnoten von Kirschen und Pflaumen. Darüber hinaus eher würzige wie balsamische Töne. Am Gaumen schmecken die Gerbstoffe spröde und die Säure ist nicht optimal integriert. Insgesamt fehlt der Trinkfluss, für den die Rotweine der Côtes du Rhône so beliebt sind. Ein Wein, der uns nicht überzeugen konnte.

2019 Domaine des Carabinieres / Côtes du Rhône / 9,95 Euro / Temma

Kräftig und zupackend: 16 Punkte

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Diese Cuvée aus den für den Mittelmeerraum typischen Rebsorten Syrah, Grenache und Carignan hat uns viel Spaß gemacht. Im Glas zeigen sich Aromen von Amarenakirsche, Pflaumen, Pfeffer, Zedernholz, Kräuter und Leder. Mit 15% Alkohol ist es ein sehr kräftiger Rotwein, mit zupackendem wie körnigem Tanningerüst und üppig dunkler Frucht im Finish. Ein Rotwein der zu Schmorgerichten wie Ochsenbacken oder Lammschulter perfekt passt.

2018 Comaine de l’Ostal Estibals Minervois / Famille J. M. Cazes / 9,99 Euro / Edeka Engels

Hier haben wir die Weine gekauft

Denns Biomarkt / z.B.: Dürener Straße 160 – 162 / 50931 Köln

Temma Biomarkt / z.B.: Aachener Straße 497 / 50933 Köln

Edeka Engels / z.B.: Horbeller Straße 2 – 4 / 50858 Köln-Marsdorf, auch in Widdersdorf und Longerich

Rewe Rahmati / z.B.: Hohenstaufenring 29 – 37 / 50674 Köln

Edeka Zickuhr / Dürener Str. 199 / Köln

Aldi Süd / z.B.: Richmodstraße 31 / 50667 Köln

Lidl / z. B.: Hornstraße 88 / 50823 Köln

Penny / z.B.: Ehrenfeldgürtel 95 / 50823 Köln

Hit Märkte / z.B.: Scheidtweilerstraße 83 – 87 / 50933 Köln

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