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Wollarten im VergleichWas für ein Tier trage ich eigentlich?

3 min

MOHAIR

Mohair werden die Haare der Angoraziege genannt. Die Wolle ist also nicht zu verwechseln mit der des Angorakaninchens. Mohair gehört zu den kostbaren Wollsorten, besonders das so genannte Kidmohair. Es stammt von der Ziege, wenn sie noch kein Jahr alt ist. Es ist sehr weich und fein, deshalb auch weniger stabil. Die Wolle zeichnet sich nicht nur durch ihre Flauschigkeit aus, sondern auch durch die Fähigkeit, Wärme gut speichern, aber auch wieder abgeben zu können.

KAMELHAAR

Es gibt die unterschiedlichsten Kamelhaar-Qualitäten. Das feinste Kamelhaar kommt aus Turkmenistan in der äußeren Mongolei, wo die Tiere unter klimatisch extremen Bedingungen leben. Die Nahrungssuche in Zentralasien ist schwierig, denn nahezu baumlose Steppe und Wüste bestimmen die Landschaft. Im Vergleich zum einhöckerigen Dromedar, dessen Wolle sich gut für die Herstellung von Teppichen eignet, kommt die Feinheit des Kamelhaares an die der Kaschmirziege heran.

BABY ALPAKA

Beim Alpaka handelt es sich um eine in Südamerika am häufigsten vorkommende Lama-Art mit langem, weichem Haar. Es lebt als Haustier oder halbwild und ist oft extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Die Wollqualität der freilebenden Tiere ist besser als die der Haustiere. Die Wolle hat hervorragende Wärme- und Trageeigenschaften; ist weich und glänzend. Durch die bunte Farbigkeit der Tiere ist die Handsortierung sehr aufwendig.

MERINOS D’ARLES

Diese Schafrasse ist in Südfrankreich, in der Provence, beheimatet. Es handelt sich um eine Kreuzung lokaler Schafe mit spanischen Merino Widdern. Dadurch zeichnet sich die Qualität der Wolle sowohl durch ihre Feinheit als auch durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit aus: Die Schafe liefern die beste und feinste Wolle in Europa. Die Wolle ist natürlich gekräuselt und dadurch füllig. Sie eignet sich bestens für Handstrickgarne.

FALKLAND WOLLE

Nicht die weichste, aber die weißeste Wolle liefern die Schafe der Falklandinseln, vor der argentinischen Südspitze im Atlantik gelegen. Das hat eindeutig mit dem Klima dort zu tun. Es ist kalt – die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei sechs Grad – und dazu ist es windig und sehr regenreich. Die Schafe werden also permanent weiß gewaschen. Deshalb eignet sich die Wolle besonders gut, um in hellen, pastelligen Tönen eingefärbt zu werden.

YAK FASER

Das Yak ist eine Rinderart und lebt unter klimatisch extremen Bedingungen im zentralasiatischen Hochland, in Tibet, der Mongolei und im südlichen Sibirien. Die Lebensweise der Bevölkerung ist einfach und nur möglich, indem die Bauern das Tier als Nutz-, Last- und Reittier nutzen. Es bildet vielerlei Lebensgrundlage, neben Wolle liefert es, Milch, Fleisch und Leder. Sein Kot dient als Brennmaterial. Das Deckhaar ist sehr fest, nur das feine Unterhaar wird versponnen.

ANGORA

Angorawolle steht heute hoch in der Kritik. Etwa 90 Prozent der Angorawolle stammt aus China, die Kaninchen wurden dort in den 1970/er 80er Jahre im Rahmen der Entwicklungshilfe angesiedelt, als in China noch Hunger herrschte. Sie dienten den Bauern als Nahrungs- und Wolllieferant. Seriöse Bauern respektieren den natürlichen Haarwechsel nach 90 Tagen – und verzichten auf das schmerzhafte Rupfen bei den ohnehin empfindlichen Tieren

KASCHMIR, HELLGRAU, MONGOLEI

Die Mongolei ist mit China, Iran, Afghanistan und dem Himalaya-Gebirge die Heimat der Kaschmirziegen. Sie leben in Höhen bis zu 4000 Metern und liefern außergewöhnlich feines Edelhaar. Das dem Tier zum Schutz gegen Kälte dienende feine Unterhaar wird nach dem Jahreszeitenwechsel abgestoßen. Früher sammelten die Bauern die an Sträuchern hängengebliebenen Haare ein, heute wird es den Ziegen ausgekämmt. Die Ausbeute ist nach dem Entgrannen und Waschen sehr gering.