41,1 Grad Celsius in Köln-StammheimDie Stadt ächzt unter der Gluthitze

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Nur wenige Menschen sind in Gluthitze in der Stadt – hier im Rheinpark – unterwegs.

Nur wenige Menschen sind in Gluthitze in der Stadt – hier im Rheinpark – unterwegs.

Köln – Das Gras in den Kölner Grünanlagen wird von Tag zu Tag gelber und stoppeliger, die Wiesen sind am Donnerstagmittag trotz Ferien wie ausgestorben. Dass es so heiß werden kann, dass die Kölner selbst den geliebten Grüngürtel und die Biergärten meiden – eigentlich undenkbar. Bis jetzt.

Die Hitze der vergangenen Tage macht sich in der Außengastronomie bemerkbar: Bernhard Conin von Köln-Kongress beobachtet, dass die eigentlich sehr beliebten Rheinterrassen in den vergangenen Tagen deutlich leerer waren als sonst an heißen Sommerferientagen. „Wir haben keinen Schutz durch Bäume, erst spät am Abend kommt bei uns mal ein kühles Lüftchen über den Rhein“, sagt der Geschäftsführer. Besser laufe das Geschäft im benachbarten Beach Club, der ebenfalls zum Köln-Kongress gehört. „Hier haben wir auch Duschen, deshalb kommen die Gäste zu uns, um sich abzukühlen.“

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Der Kölner Hitze-Höchstwert lag am Donnerstag bei 41,1 Grad in Stammheim – Rekord. Zuvor hatte sich die Nachbarstadt Bonn kurzzeitig als deutsche Hitze-Hauptstadt feiern lassen können, 40,7 Grad wurden in Bonn-Roleber gemessen. Dann jedoch wurde die Bundesstadt noch vom niedersächsischen Lingen überflügelt. Dort wurden 42,6 Grad erreicht – der deutsche Rekord.

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Mehr Rettungseinsätze

In Köln sorgt die Rhein-Energie mit einer Aktion in der Innenstadt für ein bisschen Abkühlung. Dort wurde in den vergangenen beiden Tagen kostenlos Wasser an Passanten verteilt. Bereits am Mittwoch habe man 9000 Becher ausgegeben, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage, 3000 bis 4000 Liter Wasser hätte die Rhein-Energie auf der Schildergasse an Passanten ausgegeben.

So kommt man besser durch die Hitze

Trinken, Duschen, Schlafen bei Hitze

Das Rheinland ist in den kommenden Tagen die wärmste Region Deutschlands. Auch in Köln erwarten uns bis zu 39 Grad, bevor zum Wochenende hin die Gewitterneigung steigt. Hier einige Tipps, wie man gut durch die Hitze kommt:

Trinken Normal sind zwei Liter Flüssigkeit täglich empfohlen, bei diesen Temperaturen dürfen es auch bis zu vier Liter sein. Am besten sind übrigens warme Getränke wie Tee – zu kühle Getränke kurbeln den Kreislauf an.

Duschen Am besten mit warmen Wasser. Denn mit kaltem Wasser wird die Körpertemperatur erstmal gesenkt, danach schwitzt man mehr als vorher.

Schlafen Dunklen Sie tagsüber die Wohnung komplett ab. Hilfreich kann es sein, wenn man die Bettdecke und Kissen bis zum Schlafengehen in einer Tüte in eine Kühltruhe legt. Die Wohnung am frühen Morgen lüften.

Sport Sollte insbesondere tagsüber vermieden werden. Und wenn, dann nur ganz gezügelt.

Ventilatoren Verteilen die warme Luft und haben keinen Kühl-Effekt. Auch kann die Haut schneller austrocknen, was die Dehydrierung beschleunigt.

Sonne Besonders von mittags bis nachmittags meiden und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor nehmen. (red)

Nicht nur die Fußgänger in der Kölner Innenstadt haben mit der Hitze zu kämpfen. Auch bei der Kölner Feuerwehr machen sich die Temperaturen bemerkbar, die Einsätze stiegen im Vergleich zur Vorwoche spürbar an. Mittwoch vor einer Woche rückte die Feuerwehr 59 Mal wegen Brandschutzeinsätzen aus, diesen Mittwoch 97 Mal. Ähnlich lief es auch bei den Rettungsdiensteinsätzen: Diese steigerten sich von 361 auf 472, berichtet Andreas Müller vom Lagedienst der Feuerwehr Köln. Nach seinen Einschätzungen wird sich dieser Trend in den kommenden Tagen fortführen.

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