Aktion der Kölner BundespolizeiTaschendiebe mit Glöckchen vertrieben

Auszubildende der Bundespolizei warnen Reisende im Hauptbahnhof vor Taschendieben.
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Köln – Ein ganzer Tag ohne einen einzigen Diebstahl – das ist der Bundespolizei voriges Jahr im Hauptbahnhof gelungen. Der Grund: Fast hundert Auszubildende hatten Reisende bei einem Schwerpunkteinsatz vor Taschendieben gewarnt. An jenem Tag wagte sich offenbar kein Täter in den Bahnhof.
Wegen des großen Erfolgs hat die Bundespolizei die Aktion am Dienstag wiederholt. Mehr als 75 junge Polizisten und knapp 30 weitere Beamte waren im Hauptbahnhof präsent, sprachen Fahrgäste an, wiesen sie auf die Gefahren hin und verschenkten den so genannten „Tinkle Alarm“ – kleine Glöckchen, die man zum Schutz vor Dieben am Rucksack oder am Handy befestigen kann. Auch eine Festnahme gelang den Beamten: Bei einer Kontrolle fiel ein Bulgare auf, der wegen Diebstahls mit Haftbefehl gesucht wurde.
„Taschen- und Gepäckdiebe arbeiten meist mit vielen Tricks und gehen in Teams vor, so dass ihre Opfer häufig gar nicht sofort bemerken, dass sie bestohlen worden sind“, sagt Behördensprecherin Martina Dressler. „Gerade zur bevorstehenden Urlaubszeit setzt die Bundespolizeiinspektion Köln mit Unterstützung des Aus- und Fortbildungszentrums Swisttal mit dieser Aktion ein Zeichen.“ Zusätzlich zu den Beamten im Bahnhof patrouillierten zivile Fahnder in den Zügen.
Insgesamt 3219 Diebstähle zählte die Bundespolizei voriges Jahr an Bahnhöfen und in Zügen in Köln, durchschnittlich fast neun pro Tag. Jede fünfte Tat wurde aufgeklärt. Vor allem die neue Videoanlage im Hauptbahnhof, die 2017 runderneuert wurde und seitdem gestochen scharfe Bilder liefert, trug einen Großteil zur Aufklärung bei. Die Fallzahlen seit Januar liegen bislang schon 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau.