Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Ausflug zum vergessenen Tempel

Lesezeit 4 Minuten

Bouldern im K 11 am Rande der Südstadt Flanieren im Fritz-Encke-Park in Raderthal

Der Herbst ist da. In den vergangenen beiden Wochen hat er sich unmissverständlich mit Sturm, Regen und nassem Laub auf den Straßen bemerkbar gemacht. Wir zeigen die schönen Seiten dieser Jahreszeit und geben Tipps (nicht nur) für die Ferien, die am Wochenende beginnen.

Besuch im vergessenen Park An manchen Stellen wirkt der Fritz-Encke-Park in Raderthal, als habe sich seit seiner Entstehung in den 1920er Jahren kaum etwas verändert. Es ist ruhig dort, in den ehemaligen Staudengärten wachsen Wildblumen. In den steinernen Sitznischen kann der Müßiggänger ungestört die Herbstsonne genießen, falls sie scheint. Ein Hingucker ist der Brunnentempel mit den acht Kinderfiguren, die die vier Jahreszeiten darstellen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Trinkwasserbrunnen zerstört und erst 2006 von einer Anwohnerinitiative wieder aufgebaut zusammen mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege. Heute braucht der Brunnentempel, der im September vom Landschaftsverband Rheinland als Denkmal des Monats geehrt wurde, erneut eine Renovierung. Es gibt ein historisches Naturtheater, einen Reigenplatz und neben der großen Wiese seit 2012 einen Spielplatz. Dort freilich geht es lebhaft zu – auch das hatte sich Fritz-Encke gewünscht, als er den Volkspark anlegen ließ zur Erholung für alle, für Sport und Spiel. Die „vergessene“ Anlage liegt zwischen Brühler und Bonner Straße, der Eingang zum Brunnentempel ist an der Sinziger und Kardorfer Straße. „Innere Keller“ betreten Vier Tänzerinnen und Tänzer geben tiefe Einblicke in persönliche Traumata – sie betreten „innere Keller“. Mit „Insights“ macht die Din-A-13-Tanzcompany den Auftakt zum Herbstprogramm von Barnes Crossing, dem Netzwerk für zeitgenössischen Tanz auf dem urig-charmanten Gelände des Kunstzentrums Wachsfabrik an der Industriestraße 170 in Rodenkirchen, das an sich schon einen Besuch wert ist. Ein außergewöhnliches Erlebnis ist die Performance zudem allemal, für Kenner der Szene und für solche, die einfach mal neugierig sind. Die Premiere findet heute, Donnerstag, 10. Oktober, statt. Weitere Termine am 11. und 12. Oktober, jeweils um 20 Uhr sowie am Sonntag, 13. Oktober, um 18 Uhr. Zwei Wochen später gibt es ein illusionistisches Musiktheater „It’s only a Paper Moon“ mit Synthesizer-Sound und Tanz von Paradeiser Productions. Es werden die flirrenden Grenzen von Realität und Illusion ausgelotet. Freitag und Samstag, 25. und 26. Oktober, jeweils 20 Uhr. Karten können online reserviert werden. management@din-a13.de tickets@paradeiserproductions.com Bouldern im „Niemandsland“ Die Boulderhalle liegt ein wenig versteckt an der Kyllstraße 11, genau an der Grenze zwischen Bayenthal und der Südstadt, also im „Niemandsland“, wie Helge Düselder scherzhaft sagt. Er und Sascha Podeiko sind die „Väter der Halle“, die es seit acht Jahren gibt und die fast noch ein Geheimtipp ist, obwohl sie meistens ziemlich gut besucht ist. Er schwärmt von dem freien Klettern in der niedrigen Halle, also dem Bouldern, als einem sehr kommunikativen Sport und teilt gern die Begeisterung für diese Art des Work-outs, die den ganzen Körper beansprucht. Jeder ab 16 Jahren kann es versuchen, Jüngere nur in Begleitung von Erwachsenen. Die Atmosphäre ist freundlich, locker und entspannt. Es gibt Anleitung, die Ausrüstung kann man sich leihen. Der Tagespreis liegt unter zehn Euro. Geöffnet ist täglich von 11 bis 23 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr.

www.k11-koeln.de

Musical in Meschenich Ein kostenloses Projekt bietet Kindern zwischen zehn und 14 Jahren die Möglichkeit, ein eigenes Musical einzustudieren und aufzuführen. Vom 14. bis 25. Oktober unterrichten Profis die Teilnehmer in Schauspiel, Tanz und Bühnenbild. Nur die Grundidee des Stücks, das „Move! heißen wird, ist vorgegeben. Eine Gruppe von jungen Musikern bereitet sich im Zeltlager auf ihren Auftritt beim alles entscheidenden Musikwettbewerb vor. Jeder von ihnen ist eine eigene Persönlichkeit, mit Stärken und Schwächen, mit Ecken und Kanten – werden sie sich zusammenraufen und es gemeinsam schaffen? Der gemeinnützige Verein „music4everybody“ aus Frechen bietet seit vielen Jahren solche Musicalprojekte an. In den Musicalprojekten kommen Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen, Einheimische, Einwandererkinder und Flüchtlinge zusammen, lernen einander kennen und knüpfen Freundschaften. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen und weitere Infos gibt es im Internet, Anmeldungen per E-Mail.

www.music4everybody.com

info@meschenich.jugz.de

Vinyl in der Südstadt Wenn die Regentropfen an den Fensterscheiben nicht verschwinden, bleibt einem manchmal nur die Kapitulation – und eine gute Platte. Der Laden von Daniel Preuss an der Ecke Bonner Wall und Siegfriedstraße lädt ein zum Vinyl-Stöbern. Die helle Einrichtung und das umfangreiche Angebot lassen das graue Umfeld schnell vergessen. Preuss’ Schwerpunkt-Genres sind Hiphop, klassischer Rock, Reggae, Soul und Funk. Immer freitags, auch in den Herbstferien, bietet Preuss „Spätkauf mit DJ“ bis 22 Uhr.

Am 18. Oktober legt ein DJ Hiphop auf, eine Woche später vertreibt arabisch-türkische Disco-Musik die trüben Gedanken. Zu gucken gibt es auch etwas: An den Wänden hängen Werke von wechselnden Künstlern, in den nächsten Tagen sind es Fotos aus Nordkorea.

Bouldern im K 11 am Rande der Südstadt Flanieren im Fritz-Encke-Park in Raderthal

Bouldern im K 11 am Rande der Südstadt Flanieren im Fritz-Encke-Park in Raderthal

Tanz in der Wachsfabrik in Rodenkirchen Daniel Preuss in seinem Plattenladen

Tanz in der Wachsfabrik in Rodenkirchen Daniel Preuss in seinem Plattenladen