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Befreiender Farbrausch

Lesezeit 2 Minuten

Schufen gemeinsam Raumkunst: Henning Beckschulte (v.l.), Cat Bosshammer, Claudia Füger, Frieda Funke und Esther Kusche (es fehlen Klaus Schaefer und Marcus Krips).

Raumgestaltung Koi-Karpfen, Skelette und Totenschädel, Herzen, amöbenartige Wesen oder einfach nur farbige Muster - das und vieles mehr war auf Wänden, Decken und den Fußböden im Haus Körnerstraße 57 zu entdecken. Eine im Mai gestartete Aktion, bei der das zum Abbruch bestimmte Haus in ein Kunstobjekt verwandelt wurde, erlebte jetzt ihren Abschluss. Ein Katalog dokumentiert die ungewöhnliche Arbeit, an der sich rund 60 Künstler mit unterschiedlichen Beiträgen - bildende oder darstellende Kunst - beteiligten. "Die Zusammenarbeit, das sich Ergänzen, war die prägendste Erfahrung in den zurückliegenden Wochen", sagt Künstlerin Claudia Füger, die mit anderen einen ganzen Raum "bespielen" durften. Esther Kusche, mit Marcus Krips Initiatorin der Aktion, steuerte zum Abschluss zwei neue Arbeiten bei. Eine Art begehbares Kaleidoskop umfing die Besucher in der komplett leeren Garage des Hauses. Je länger man verweilte und den Blick schweifen ließ, desto schwieriger wurde es, zwischen Wand, Boden und Decke zu unterscheiden. Wehmut darüber, dass bald alles, was nicht aus dem Haus geschafft werden kann, dem Abbruchbagger zum Opfer fallen dürfte, hielt sich in Grenzen. Frieda Funke sagte: "Was am Ende passiert, wussten wir. Aber vielleicht hat gerade das das Gefühl, völlig frei arbeiten zu können, erst möglich gemacht", zog sie zufrieden Bilanz. Der Katalog ist gegen eine freiwillige "Schutzgebühr" erhältlich. (Rös) www.eine-art-haus.de