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Brauerei HellerMitten in Köln wird Alt-Bier gebraut

Lesezeit 2 Minuten

Brauereichefin Anna Heller mit Braumeister Gregor Schareck

Köln – Alt-Bier Ja, muss das denn sein? Jetzt wird doch tatsächlich mitten in Köln Alt-Bier gebraut, und dann auch noch gleich ein Bio-Bier. Anna Heller (28), Chefin der Brauerei Heller an der Roonstraße, und Braumeister Gregor Schareck präsentierten am Wochenende sichtlich stolz die ersten Flaschen ihres neuen Produktes. Heller: „Es war Zeit für etwas Neues. Und dies ist das erste Bier, das ich komplett selbst mit entwickelt habe.“

Es handelt sich aber nicht um ein geschminktes oder eingefärbtes Kölsch, sondern es soll schon ein richtiges Alt sei. Aber warum? „Da habe ich trotz FC-Dauerkarte keine Berührungsängste. Alt heißt doch: nach alter Tradition. Das ist genau so ein Bier wie Kölsch, Pils oder Weizen“, sagt Heller. „Zudem war ich als Kind und Jugendliche im Sommer stets auf der Düsseldorfer Kirmes und in meiner Ausbildung habe ich viele Brauereien in der Landeshauptstadt besucht.“

Allen Mut zusammengenommen

Während in Düsseldorf kein Kölsch gebraut werden darf – Kölsch ist im Gegensatz zum Alt als regionale Marke geschützt – hat Heller allen Mut zusammengenommen und die eigene Produktpalette erweitert. Das aus ökologischen Rohstoffen angerührte dunkle Obergärige ist vollmundig, fruchtig und mit leichter Trübung.

„Mal schauen, was der Verbraucher dazu sagt“, so Braumeister Schareck, der zunächst zwei Sude angesetzt hat. Das sind 56 Hektoliter oder 11 200 Flaschen. Wer in Köln soll das denn alles trinken? Heller: „Viele junge Leute fahren zum Feiern in die Düsseldorfer Altstadt und trinken dort Alt. Das können sie nun auch hier haben und sich das Fahrgeld sparen.

Zudem bestellen in unserem Brauhaus manche Touristen spaßeshalber ein Alt. Das wird ihnen ab sofort auch serviert.“ Die Hauptzielgruppe liegt schon außerhalb der Stadtgrenzen. Beliefert werden soll vorrangig der Raum um Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach. Jedoch ohne Erfolgsdruck. Heller: „Unsere Brauerei hätte auch gut ohne das Alt bestehen und wachsen können.“