Ungewöhnliches StellenangebotKölner Unternehmen bezahlt Cannabis-Sommelier fürs Kiffen

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Indica Cannabis (Indischer Hanf).

Ein Kölner Unternehmen sucht nach einem Cannabis Sommelier, der Blüten wie diese auf ihre Qualität prüft.

Kiffen und das auch noch stattlich bezahlt? Das Kölner Unternehmen sucht einen Cannabis Sommelier. Dabei geht es um mehr als high sein.

Diese Stellenanzeige ist derzeit wohl eine der interessantesten im deutschsprachigen Raum: Das Kölner Unternehmen Cannamedical Pharma sucht einen Cannabis Sommelier. Dabei geht es jedoch eher weniger um bezahltes Kiffen, wie auf den ersten Eindruck vielleicht vermutet werden kann.

„Jemand, der nur an der Bong sitzt, ist genau das, was ich nicht suche“, macht Cannamedical-CEO David Henn deutlich. Sein Unternehmen ist seit 2016 im Import von medizinischem Cannabis tätig.

„Dass ein Cannabis Sommelier für den Medizinalbereich ungewöhnlich ist, das ist uns klar“, sagt der Kölner Unternehmer. Es gebe aber immer mehr Menschen, die vom Schwarzmarkt auf den legalen Markt wechseln. Cannamedical hat den Anspruch, Marktführer zu sein, mit dem besten Produkt. Auch bei einer zukünftigen Legalisierung von Cannabis. Henn geht davon aus, dass es 2024 soweit sein wird.

Cannabis Sommelier muss vorsortieren und prüfen

Und genau da soll der Cannabis Sommelier laut Henn helfen: „Es geht darum, unser Produkt und unsere Anforderungen zu verbessern“. Dazu gehört es etwa, zweimal im Jahr zu den Betriebsstätten ins Ausland zu reisen, um „die Produkte, die wir einkaufen, vorzuselektieren“, so der Cannamedical-CEO. Derzeit importiert das Kölner Unternehmen aus Kanada, Australien, Mazedonien, Portugal und Dänemark Cannabis.

Der Cannabis Sommelier muss außerdem regelmäßig die Ware kontrollieren, die im Lager, einem Hochsicherheitsbunker in Meerbusch, eingeht. Während das Labor von Cannamedical das Cannabis auf die arzneimittelrechtlichen Kriterien überprüft – also Inhaltsstoffe, Schimmelpilze oder Bakterien – soll der Cannabis Sommelier hauptsächlich auf die haptischen, optischen und geruchssteuernden Aspekte achten. Die Cannabisblüten dürfen zum Beispiel nicht zu trocken und auch nicht zu harzig sein.

„Das ist ein echter Job, ein harter Job“

Dafür muss der Cannabis Sommelier selbst auch ein vom Arzt verschriebenes Rezept besitzen, also Cannabis-Patient sein. Das hat rechtliche Gründe, sagt David Henn. Sonst dürfe der Sommelier nicht seiner Arbeit nachgehen.

„Das ist ein echter Job, ein harter Job“, versichert der CEO des Kölner Unternehmens. Die Anforderungen sind hoch. Neben der offensichtlichen Cannabis-Expertise und der Bereitschaft viel zu reisen wird unter anderem auch ein natur- oder agrarwissenschaftlicher Hintergrund verlangt.

David Henn will dafür aber auch ein Jahresgehalt von bis zu 100.000 Euro zahlen. Diese Summe gibt es nicht fürs Kiffen – obwohl ein wenig Cannabis zu rauchen auch zum Job dazu gehört. Laut Henn werde das jedoch nur ein Zehntel der Aufgaben des Cannabis Sommeliers sein.

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