Chor mit Krabbelgruppe
- D'acchord aus Kalk zählt 37 Sängerinnen und Sänger - Durchschnittsalter 30 Jahre - Von Gospel bis Pop - "Stets miserable Generalproben"
Vor fünf Jahren hatten sie ihren ersten Auftritt bei einem Straßenfest in Leichlingen. Das Feedback war so groß, dass der gemischte Chor aus Kalk dachte: "Ab jetzt brauchen wir einen richtigen Namen". Aus Hardchor, wie sich das quirlige Ensemble anfangs nannte, wurde "D'acchord". Mittlerweile zählt der Kalker Chor 37 Sängerinnen und Sänger, die selbst eifrig für den Nachwuchs in den eigenen Reihen sorgen. Kein Wunder, denn das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei nur 30 Jahren. "Manchmal kommt es vor", erzählt Denise Manz vom Vorstand, "dass unser Chorleiter Niklas Gen-schel uns mit seinem kleinen Sohn Béla auf dem Bauch dirigiert". Wir sprachen mit Denise Manz über den jungen Chor mit integrierter Krabbelgruppe. Was ist das Besondere an Ihrem Chor? Das Besondere an "D'acchord" ist, dass wir sozusagen auf einer WG-Party geboren wurden. Das war 2013. Niklas Genschel, der damals Schlagzeug an der Musikhochschule Köln studierte und ein paar Semester Chorleitung belegt hatte, trommelte alle singbegeisterten Freunde zusammen und wurde kurzerhand zum Chorleiter. Er brachte die richtige Mischung aus Rhythmus und Gefühl in den Chor. Über den weiteren Bekanntenkreis fanden sich schnell genügend Sängerinnen und Sänger zusammen. Und das freundschaftliche Verhältnis spürt man noch heute - fünf Jahre später. Wir sind alle vom selben Schlag. Wie groß ist das Repertoire? Seit unserer Anfangszeit haben wir uns in vielen Genres probiert - von Klassik über Gospel, hin zu Pop und Rock. Da fühlen wir uns zu Hause, aber ein bisschen Abwechslung ist immer gut. Bei uns kann es richtig laut werden, etwa mit Rammsteins "Engel" oder unserem Lady-Gaga-Medley, oder wir sorgen für Gänsehaut mit "Chandelier" von Sia oder "Hide and Seek" von Imogen Heap. Insgesamt haben wir uns an rund 40 Stücken versucht. Beim nächsten Konzert singen wir 14 davon. Welches Konzert gehört zu den Highlights der Chorgeschichte? Anfang 2017 bewarb sich unser Vorstand bei der WDR-Show "Der beste Chor im Westen", ohne dem restlichen Chor etwas davon mitzuteilen. Umso größer war die Überraschung, als wir direkt in die Top 20 gewählt wurden. Auch beim regionalen Vorentscheid konnten wir die Jury überzeugen, sodass wir Anfang Dezember vorigen Jahres in der Liveshow zum Halbfinale auftreten durften. Das war natürlich super spannend für uns alle. Aber auch unsere jährlichen Weihnachtskonzerte (ab diesem Jahr Neujahrskonzerte), die wir von Anfang bis Ende selber planen und gestalten, sind immer wieder ein Highlight für den ganzen Chor. An welche große Panne erinnern Sie sich? Unsere größten Pannen sind eigentlich unsere stets miserablen Generalproben. Meistens ändern wir das ein oder andere Stück noch kurz vor knapp. Es kam sogar schon vor, dass wir ein Lied komplett aus dem Repertoire geworfen haben - zwei Stunden vor dem Auftritt. Bei unserem Sommerkonzert vor gut zwei Jahren hatten wir eine Generalprobe, bei der nur die Hälfte des Chores anwesend war. Und alle die da waren, haben sich permanent versungen. Das war richtig peinlich vor den Veranstaltern. Aber man sagt ja: Wenn die Generalprobe schiefgeht, wird die Aufführung großartig. Und so war es dann tatsächlich auch. Vor welcher Herausforderung steht der Chor? Momentan arbeiten wir akribisch an der Vorbereitung für unser großes Neujahrskonzert in der Trinitatiskirche Ende Januar. Unsere Konzerte werden von Jahr zu Jahr größer. Das erste eigene Konzert gaben wir in unserem eigenen Proberaum vor 100 Menschen. Dieses Mal erwarten wir fast 500 Leute. Da spürt man natürlich auch einen gewissen Druck. Aber wir sind in den letzten fünf Jahren unglaublich gewachsen und freuen uns auf weitere Herausforderungen. Wie würden Sie Köln in einem Lied besingen? Der Soundtrack des Kinderfilmklassikers Ronja Räubertochter ist unser Markenzeichen. Die Power, die wir in unsere "Räuberstimmen" legen, passt auch gut zu unserer Heimatstadt. Einmal im Kölner Dom "Da dum, da dum, da. Hoj! Hoj!" zum Besten zu geben, wäre eine schöne Hommage an Köln.
Der Chor, die Auftritte
Geprobt wird immer montags zwischen 19.15 und 21.30 Uhr im Haus der Gold-Kraemer-Stiftung, Rolshover Straße 11, in Kalk. Das Neujahrskonzert unter dem Titel "Still no Royals 2018" findet am 27. Januar um 19.30 Uhr in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln, statt. Die Karten sind bereits ausverkauft, doch es werden ab dem 17. Januar noch ein paar Tickets auf der Facebookseite verlost. Dort findet man auch Infos zu kommenden Auftritten und Konzerten. Aufnahmetermine für neue Chormitglieder gibt es wieder im Februar beziehungsweise im März. Vor allem Tenöre und Bässe sind willkommen. (meu)
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