Kunst in KölnChorweiler Art lädt zum 14. Kunstmarkt ein

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Anna Werheid, Gertrude Müller-Mörs, Andreas Mischke, Claudia Wolf-Dürr, Ewa Salwinski und Anne Ruffert bilden gemeinsam Chorweiler Art.

Die Künstlergruppe „Chorweiler Art" ist glücklich, dass ihre Ausstellung wieder unter „normalen" Bedingungen stattfinden kann.

22 Kreative nahmen am 14. Markt der Künstlergruppe „Chorweiler Art“ teil. Abstrakte Konzepte und spannende künstlerische Ausdrucksformen boten eine weite Bandbreite für alle Besucher.

Seit Langem ist die Künstlergruppe Chorweiler Art ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens im Kölner Norden. Nun hatten die Künstler bereits zum 14. Mal zu ihrem Kunstmarkt in den Saal des Bürgerzentrums Chorweilers eingeladen: Insgesamt 22 Kunstschaffende waren vor Ort, um ihre Werke auszustellen und mit interessierten Besuchern ins Gespräch zu kommen, während die Band „Jazz-Lag“ für dezente musikalische Untermalung sorgte.

Laut Ewa Salwinski, Mitglied bei Chorweiler Art, haben dieses Jahr wieder deutlich mehr Besucher die Chance wahrgenommen als im vergangenen Jahr, als die Veranstaltung noch unter zahlreichen Auflagen stattgefunden hat. „Wir haben mit diesem Konzept, dass wir hier praktisch einen ganzen Tag lang vor Ort und für Fragen offen sind, sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagte Salwinski. „Man hat einfach viel mehr Zeit, sich eingehend zu unterhalten, als bei einer normalen Vernissage.

Diverse Ausstellung unterschiedlichster Künstler

Gesprächsstoff gab es genug, denn die Arbeiten der Aussteller deckten eine breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen ab: Von stimmungsvollen und detailreichen Natur- und Landschaftsbildern, wie etwa bei Anna Werheid, über die verfremdeten, surrealistisch inspirierten Darstellungen von Andreas Mischke bis zu den textur-reichen, abstrakten Farbkompositionen von Anne Rufferts.

Salwinski selbst beschäftigt sich in ihrer Kunst damit „sichtbar zu machen, was unsichtbar ist“, wie sie sagt. „Ich meine Dinge, die uns unsere jeweiligen Lebenswege einschlagen lassen – die Gabelungen, vor denen wir stehen, die Begegnungen mit anderen Menschen, die uns neue Horizonte eröffnen“.

Um solch abstrakte Konzepte zu veranschaulichen, nutzt Salwinski eine vereinfachte, menschliche Silhouette, die sie in immer wieder neuen Konstellationen anordnet: als einsame Gestalt, in kleinen Gruppen, zusammengedrängt als große Masse, oder aber als Vielzahl, durch große Abstände voneinander isoliert. Ihre von metallischen Effekten geprägte Farbverwendung lässt ihre Gestalten beizeiten verschwimmen und dann wieder plastisch hervortreten, wenn der Betrachter die Position verändert.

Andreas Mischkes Bilder auf dem Kunstmarkt im Saal des Bürgerzentrums Chorweiler.

Andreas Mischkes Bilder zeichnen sich durch ihre Verfremdungen aus.

In den ausgestellten Bildern von Gertrude Müller-Mörs hingegen zeigt sich ein Richtungswechsel, den sie wie sie sagt, erst in jüngster Zeit vollzogen hat. „Ich habe lange Zeit mit sehr kräftigen Farben gearbeitet“, sagt sie, mit Corona hat sich das jedoch geändert. Man war so auf ein Minimum zurückgeworfen und ich habe das so verarbeitet, dass ich mich auf dezentere Farben verlegt habe.“Auch finden sich in ihren großflächigen Farbverläufen kleine Kratzer und Unregelmäßigkeiten – Verletzungen, die für sie ebenfalls ein Sinnbild des Lebens unter er Pandemie sind.

Nicht nur Kölner besuchen Kunstmarkt in Chorweiler

Die festen Mitglieder von Chorweiler Art waren tatsächlich in der Minderheit, die weitaus meisten der Aussteller nahmen als Gäste auf deren Einladung hin am Kunstmarkt teil. So auch Georg H. Schmidt aus Düsseldorf, der seit einiger Zeit Resin als Material für sich entdeckt hat.

„Ein Kunstharz, das im flüssigen Zustand bearbeitet werden kann und anschließend in einer chemischen Reaktion aushärtet“, wie er erklärt. Dieses Material vermischt er mit verschiedenen Pigmenten, gießt diese anschließend auf Aluminiumplatten auf, schichtet sie übereinander und vermischt sie. „Was daraus entsteht, ist das Ergebnis eines kontrollierten Zufalls“, sagt er, „aber die Intensität der Farbe und die plastischen Farbverläufe, die daraus entstehen, faszinieren mich sehr.“

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