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„Nach Hause kommen“Neuer Bürgeramtsleiter in Chorweiler ein Kind des Kölner Bezirks

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Foto Straub22 fixed

Rainer Straub möchte als neuer Bürgeramtsleiter eine Vermittlerrolle einnehmen.

Köln-Chorweiler – Der seit einigen Monaten verwaiste Stuhl des Amtsleiters des Bürgeramtes Chorweiler ist wieder besetzt: Nach dem Weggang seines Vorgängers Engelbert Rummel wird nun Rainer Straub die Geschicke des Amtes leiten.

Für den Diplom-Ingenieur im Fachbereich Architektur-Hochbau, der bisher etwa leitende Positionen im Bauaufsichtsamt und im Rechnungsprüfungsamt innehatte und das Liegenschaftsamt leitete, bedeutet die neue Arbeitsstelle tatsächlich so etwas wie „nach Hause zu kommen“, wie er sagt, denn Straubs Wurzeln liegen im Bezirk Chorweiler.

Neuer Bürgeramtsleiter für Köln-Chorweiler

„Geboren bin ich zwar in Ehrenfeld, aber aufgewachsen bin ich tatsächlich in Heimersdorf“, erzählt er. Hier besuchte er die Grundschule im Lebensbaumweg und schloss Freundschaften, die auch noch hielten, als er für den Besuch des Gymnasiums die tägliche Bahnfahrt nach Nippes auf sich nahm. „Mein Sport war damals das Windsurfen, das konnte man am Fühlinger See perfekt betreiben. Wir waren dort eine regelrechte Community und sind dort oft bis in den Winter hinein gesurft“, erinnnert er sich.

Verbindung zum Kölner Norden

Auch bei seinen Tätigkeiten in den verschiedenen Fachämtern habe er immer wieder mit Projekten in Chorweiler zu tun gehabt, und die Verbindung zum Kölner Norden nie ganz verloren.

Die ersten Wochen in seiner neuen Tätigkeit will Straub nutzen, um „erstmal ein Stück weit in den Bezirk hineinzuhorchen“, wie er sagt. Zurzeit etwa ständen nahezu jeden Tag Vorstellungsrunden auf seinem Terminkalender, so ein Treffen mit Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner und den Vorsitzenden der im Bezirk ansässigen Bürgervereine.

Köln-Chorweiler: Nachfolger von Engelbert Rummel

„Ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, für jedes Problem gleich die richtige Lösung parat zu haben. Stattdessen möchte ich mich im Bezirk als jemand einbringen, der zuhören und vermitteln kann.“

Für diese Vermittlerrolle sieht er sich auch durch seine vorherigen Fachbereiche gut gerüstet. „Bauaufsicht, Liegenschaftsamt und Rechnungsprüfung sind zwar eher technische Bereiche, aber es sind auch Querschnittsämter, in denen man mit vielen verschiedenen Dienststellen im Gespräch ist“, so Straub.

In ähnlicher Weise sieht er auch die Bürgerämter als „wichtige Kommunikationsstelle für die Stadt“, um als Schnittstelle zwischen der Verwaltung und den Bürgern zu dienen. „Wir sind im Grunde eine Informationsbörse, die der Kommunikation zur Herstellung von Transparenz dient“, sagt er.

Lobbyist für Köln-Chorweiler

Gleichzeitig dienten die Bürgerämter freilich auch als „Lobbyisten für die Stadtbezirke, um deren Interessen in die Verwaltung hineinzutragen.“ Eine gute Gelegenheit für die Vermittlerrolle sind etwa die zahlreichen Wohnungsbauprojekte im Bezirk, bei denen ihm auch seine berufliche Erfahrung in den das Bauwesen berührenden Fachämtern zugutekommt – über vorhabensbezogene Bebauungspläne, Bau- und Erbbaurecht kann er aus dem Stand kleine Vorträge halten.

„Bei Informationsveranstaltungen bin ich dann aber doch froh, wenn jemand aus der Fachverwaltung dabei ist, der die Folien detailliert erklären kann“, meint er schmunzelnd.

Von der Arbeitsatmosphäre innerhalb des Teams des Bürgeramtes ist er nach den ersten Wochen sehr angetan. „Die gefällt mir richtig gut, ein gutes Arbeitsklima ist mir sehr wichtig“, sagt er. Aus seinen bisherigen Gesprächen mit Bürgern habe er hingegen herausgehört, dass es in Chorweiler die Sorge gebe, von Politik und Verwaltung links liegen gelassen zu werden.

Chorweiler sei ein sehr vielseitiger Bezirk

„Ich möchte, dass die Menschen in meinem Bezirk den Eindruck gewinnen, dass Politik und Verwaltung sich um das kümmern, was ihnen wichtig ist und was sie brauchen. Ich weiß von vielen tollen Projekten, die hier in Planung sind und zum Teil auch schon umgesetzt wurden.“  So zeigt er sich etwa als großer Fan der neuen Gestaltung des Pariser Platzes. „Das ist jetzt ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität.“

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Überhaupt biete der Bezirk „alles, vom urbanen Umfeld bis zu dörflichen Strukturen. Diese Vielfalt, auch unter dem Aspekt des Städtebaus, finde ich sehr reizvoll.“ Ein besonderes Plus Chorweilers etwa seien die zahlreichen Grünanlagen, die den Bezirk durchziehen – diese hatten ihm schon in seiner Kindheit einen sicheren Schulweg in den Lebensbaumweg ermöglicht „Das ist eine Qualität, die sie in anderen Bezirken nicht finden“, meint er.

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