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FühlingenFord-Angler für Jugendarbeit ausgezeichnet

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Zwei Männer und eine Frau stehen in einem Raum mit gefliesten Boden und vielen Fenstern. Die Männer halten orangefarbene Kladden mit einer Urkunde in der Hand.

von links nach rechts: Thorsten Thomas und Roman Schacht nahmen die Auszeichnung von der Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert entgegen.

Die Leiter der Jugendabteilung der Angelsportgruppe Ford erhielten für ihr Engagement den Miteinander-Preis der Stadt Köln. 

Thorsten Thomas und Roman Schacht waren beide bereits als Kinder begeisterte Angler – heute, als Leiter der Jugendabteilung der Angelsportgruppe Ford, vermitteln sie diese Begeisterung an die nächste Generation weiter. Und das mit Erfolg, denn mit gut 70 Mitgliedern ist die Jugendgruppe des Vereins eine der größten ihrer Art in Nordrhein-Westfalen.

„Wir mussten tatsächlich für den Moment einen Aufnahmestopp verhängen, weil wir die Zahl sonst schlicht nicht mehr betreuen können“, sagt Thomas, „wir haben bereits eine Warteliste mit 15 neuen Interessenten“. Für ihr Engagement erhielten Thomas und Schacht nun auch außerhalb von Anglerkreisen Anerkennung, denn sie wurden mit dem von der Stadt Köln vergebenen Miteinander-Preis Köln für Demokratie und Vielfalt ausgezeichnet. Diana Siebert, amtierende Bezirksbürgermeisterin von Nippes, hatte sie im Vereinsheim am Ufer des Fühlinger Sees besucht, um ihnen die Urkunde zu überreichen.

Angeln als naturnahe Alternative

„Mir ist es vor allem wichtig, den Kindern eine Alternative zu bieten, bei der sie draußen die Natur erleben können, anstatt in ihren Zimmern zu hocken und Videospiele zu spielen“, beschreibt Thomas seine Motivation. Bei der Arbeit mit den jungen Nachwuchsanglern geht es nicht nur darum, wer den größten Fisch fängt. „Uns ist es als Verein auch sehr wichtig zu vermitteln, dass wir den Fischbestand des Sees artgerecht behandeln müssen“, sagt Schacht. Um Fische nach dem Fang wieder unbeschadet zurück in das Gewässer setzen zu können, werden etwa sogenannte Abhakmatten verwendet, deren Gebrauch seit vergangenem Jahr vorgeschrieben ist. Regelmäßig beteiligen sich Thomas und Schacht mit den Jugendlichen auch an „Köln putzmunter“, wobei sie die Gebüsche und Uferbereich des Fühlinger Sees von Abfall befreien. „Dabei haben wir 400 Kilogramm zusammengesammelt“, sagt Thomas.

Auch geflüchteten Kindern haben die beiden das Angeln schon nahegebracht. Thomas ist vor allem eine Aktion mit Kindern aus der Ukraine in Erinnerung geblieben, für die sie für 1000 Euro Angelruten und weitere Ausrüstungsgegenstände organisiert hatten. „Mithilfe einer Dolmetscherin hatte ich einen Jungen gefragt, ob es ihm Spaß mache – und er antwortete, ja, aber es mache ihn auch traurig, denn zuhause sei er immer mit seinem Vater angeln gegangen“, erinnert er sich. „Das ging uns sehr nahe. Aber immer, wenn es ihm gelang, einen Fisch zu fangen, eine Grundel etwa, sah man ein Lächeln in seinem Gesicht.“