Einzug im Januar 2024 geplantNeue Unterkunft für Geflüchtete am Fühlinger See ist fast fertig

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Zu sehen ist ein Wohnblock einer Geflüchtetenunterkunft in Köln-Fühlingen.

Wohnblock der Geflüchtetenunterkunft in Fühlingen.

In der neuen Unterkunft ist Platz für mehr als 400 Geflüchtete. Der Einzug ist im Januar 2024 geplant.

Die städtische Unterkunft für Geflüchtete, die am Fühlinger See entsteht, ist fast fertiggestellt. Voraussichtlich im Januar werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen. Vor 14 Wochen begann die Planung; die Aufbauarbeiten auf dem Parkplatz P5 an der Merianstraße dauerten rund sechs Wochen. Die Schnelligkeit sei „phänomenal“, sagte der städtische Projektsteuerer am Mittwoch bei einem Rundgang über das Gelände. Außerdem wies er auf den hohen Standard hin, von der überdurchschnittlichen Wärmedämmung bis zum elektronischen Schließsystem.

„Wir müssen sichergehen, dass wir als Stadt die gesetzliche Verpflichtung zur Unterbringung Geflüchteter erfüllen können“, so Sozialdezernent Harald Rau. „Daher passen wir unsere Kapazitäten permanent an, auch um kurzfristig auf Unterbringungsbedarfe reagieren zu können und ohne Turnhallen belegen zu müssen.“ Am Abend informierte die Stadt im Bürgerzentrum Chorweiler über die laufenden Vorbereitungen und die aktuelle Situation Geflüchteter in Köln.

404 Menschen können in den Reihen aus Wohncontainern  unterkommen. Die kleineren Zimmer bieten drei Personen Platz, die größeren acht Personen. Ein Wohnblock ist für Menschen mit Behinderung ausgelegt; dort sind die Zimmer und Sanitärräume barrierefrei. In einer anderen Containerreihe befinden sich Duschen für alle, ferner Waschmaschinen und Trockner. Ein Pagodenzeltbau mit Containerbüros dient als „Rezeption“, wo die Ankommenden registriert, beraten und medizinisch untersucht werden. In einem benachbarten, rundum verglasten Kombizelt, gleichfalls in Modulbauweise errichtet, wird das Essen ausgegeben; bis zu 200 Menschen können sich hier gleichzeitig aufhalten.

Köln: Deutsches Rotes Kreuz ist für Betreuung der Flüchtlingsunterkunft verantwortlich

Mit der Betreuung der Einrichtung ist das Deutsche Rote Kreuz beauftragt. In einem Trakt hält es Angebote für Kinder und Jugendliche bereit, von der Hausaufgabenbetreuung bis zum Basteln und Spielen. Neben dem Hausmeister gibt es einen Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr im Einsatz ist und die zwei Zugänge zum Containerdorf bewacht. Zu den verbleibenden Arbeiten gehört, die Brandmeldeanlagen funktionsbereit zu machen, den Strom anzuschließen und die Wasserleitungen zu prüfen. Überdies werde das Außengelände, auf dem die Bauten in großzügig bemessenen Abständen aufgestellt sind, „aufgepeppt“, sagte der Projektsteuerer. So werden noch Sitzgelegenheiten geschaffen und Fahrradständer installiert.

Im September hatte die Stadt mitgeteilt, dass sie die neue Unterkunft plane. Ausschlaggebend für den Bau seien die steigenden Zuwanderungszahlen. Außer den direkt in Köln ankommenden Geflüchteten, die nicht weiterreisten, hatte die Stadt wieder Landeszuweisungen erhalten, nachdem die sogenannte Erfüllungsquote unter 100 Prozent gesunken war. In jüngster Zeit ist die Zahl der Geflüchteten, die in Köln eintreffen, allerdings zurückgegangen. In den zurückliegenden vier Wochen waren es nach Angaben der Stadt wöchentlich unter 100. Aktuell beherbergt sie rund 11 000 Flüchtlinge.

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