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„Hier besteht Gefahr für Leib und Leben“Lost Place im Kölner Norden kann abgerissen werden

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Inmitten von Bäumen und Gestrüpp steht die fensterscheibenlose Ruine einer alten Villa.

Durch den Verfall der Bausubstanz ist das Haus Fühlingen nicht mehr denkmalwürdig, so die Entscheidung der Fachleute.

Das Haus verschwindet mehr und mehr hinter wucherndem Gestrüpp. Jetzt wurde ihm der Denkmalstatus aberkannt, was den Weg für einen Abbruch ebnet.

Ein schmaler Trampelpfad zwischen illegal abgeladenen Schuttbergen zeigt, dass die verfallene Ruine ein Anziehungspunkt für Freunde sogenannter „Lost Places“ geworden ist. Wie lange noch, ist ungewiss, denn was sich zu Beginn des Jahres bereits ankündigte, ist nun Gewissheit geworden: Seit Mitte Mai dieses Jahres steht das auch als Villa Oppenheim bekannte Gebäude nicht mehr unter Denkmalschutz.

Da es in einem Landschaftsschutzgebiet steht, ist damit auch das Baurecht für das Grundstück erloschen. Somit enden auch die letzten Versuche, das Haus zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen, die einzige noch gangbare Option ist der Abriss.

Ende August hatte die Verwaltung den Abschluss des Prozesses zur Austragung des Gebäudes aus der Denkmalliste dem Ausschuss für Kunst und Kultur und der Bezirksvertretung Chorweiler mitgeteilt. Der war im vergangenen Jahr angestoßen worden, nachdem die Verwaltung im August 2022 noch einmal das Gespräch mit dem Insolvenzverwalter der Eigentümergesellschaft Dolphin Trust GmbH gesucht hatte, um Möglichkeiten auszuloten, den Denkmalschutz zu erhalten, allerdings ohne Ergebnis. Eine Klage der Eigentümer gegen die Löschung aus der Denkmalliste erfolgte nicht, somit ist diese rechtskräftig.

Köln: Bedauern über Verlust des Hauses Fühlingen

Politiker aus dem Kölner Norden äußerten Enttäuschung über das endgültige Ende des geschichtsträchtigen Gemäuers. Inan Gökpinar, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Chorweiler, bedauerte die fatale Entwicklung seit dem Kauf des Gebäudes durch die Dolphin Trust GmbH, die es vor ihrer Insolvenz zu einem Geschäftsmodell gemacht hatte, denkmalgeschützte Liegenschaften verkommen zu lassen. „Das ist ein Rückschlag für den Kölner Norden, wir verlieren ein Stück Geschichte unseres Stadtbezirks“, so Gökpinar. „Die Stadt braucht stärkere Kontroll- und Handlungsmöglichkeiten.“ Die SPD hatte dafür plädiert, das Haus zur Gedenkstätte für die dort eingesetzten Zwangsarbeiter zu machen.

Thomas Welter, Mitglied des Kölner Stadtrates und Vorstand des CDU-Ortsverbandes im Kölner Norden, hat Akteneinsicht in den Prozess der Löschung des Denkmalschutzes beantragt. Welter hatte zu Beginn des Jahres noch angegeben, dass sich die Insolvenzverwaltung über einen Vermittler mit einem Investor über den Kauf des Grundstücks geeinigt habe. „Wir würden gerne nachvollziehen können, warum es zwischen der Insolvenzverwaltung und dem letzten Interessenten sowie dem Stadtkonservator keine Einigung gab.“

Nun müsse man den Insolvenzverwalter dazu bewegen, das Gebäude niederzulegen, so Welter. „Hier besteht Gefahr für Leib und Leben“, sagt er. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemandem aus der Lost-Places-Szene ein Ziegel auf den Kopf fällt.“