Der Rhein als Stadtgrenze
Wenn man sich die Verteilung der Krankenhäuser in Köln anschaut, erkennt man warum die städtischen Krankenhäuser rechtsrheinisch angesiedelt wurden (das Kinderkrankenhaus ist hierbei nicht berücksichtigt, ebenso die Uniklinik). Während linksrheinisch die 13 Krankenhäuser im Durchschnitt für 58 600 Einwohner zuständig sind, müssen die vier rechtsrheinischen Krankenhäuser 94 500 Einwohner „betreuen“ (das Eduardus Krankenhaus habe ich, genau wie die Einwohner der Innenstadt zugeordnet). Bei einer Schließung des Krankenhaus Holweide erhöht sich diese Zahl auf 125 900 Einwohner. Berücksichtigt man hierbei noch die Schließung der Notfallpraxis Genovevastraße , wäre die medizinische Versorgung rechtsrheinisch nicht mehr schlecht sondern katastrophal. Die Diskussion darüber zeigt aber auch, dass die Politik die Außenansicht von Köln übernommen hat und den Rhein als Stadtgrenze ansieht. Die Belange der rechtsrheinischen Stadtteile haben aus dieser Sicht nur untergeordnete Bedeutung. Eine Entwicklung die immer augenscheinlicher wird. Lieber saniert man eine Oper für ca. 550 Millionen Euro als dass man ein Krankenhaus erhält. Mir persönlich ist eine medizinische Versorgung wichtiger.
HANNELORE PIANA, HOLWEIDE
Die Forderung, „Gesundheitsversorgung darf nicht nach Wirtschaftlichkeit bewertet werden“, ist grundsätzlich richtig. Aber es gibt im Rechtsrheinischen Köln drei Krankenhäuser, die kostendeckend arbeiten: das evangelische Krankenhaus Kalk, das Eduardus Krankenhaus Deutz, das Krankenhaus Porz. Karl-Heinz Peters (FDP) bringt es auf den Punkt: „Die Stadt solle lieber mit dem Missmanagement aufräumen, das bei den Kliniken oder den Bühnen grassiere“ . Wie soll das nun mit dem gleichen kaufmännischen Direktor funktionieren, der für das Missmanagement verantwortlich ist? Der Vorschlag, die Wäscherei zu privatisieren, kann man nur als Augenwischerei oder Nebelkerze betrachten.
KURT KELLERSHOHN, HOLWEIDE