Satirischer WochenrückblickVersiegelt und verdichtet

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joggen köln park

Ein Jogger läuft durch den Grüngürtel. 

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Warum die Kölner nicht mehr im Grüngürtel joggen und Basketball nur noch auf der Wiese spielen dürfen.

Köln – Haben Sie das gewusst? Der Grüngürtel dient ausschließlich der Erholung. Nicht dem Sport. Diese Erkenntnis muss sich irgendwo im Kleingedruckten des grün-schwarz-lilafarbenen Bündnisvertrags verstecken. Keiner hat’s gemerkt. Doch jetzt hat das Bündnis einem Sponsor, der einen beliebten Basketballplatz sanieren wollte, einen Korb gegeben. Wegen massiver klimaschädlicher Versiegelung der Fläche.

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Dummerweise lässt sich Basketball nicht auf einem Acker spielen, braucht es zum Schwimmen in der Regel ein gefliestes Becken, zumal das Sportverbot ja auch für den Decksteiner Weiher gilt, weil sich Schwäne und Fischreiher gestört fühlen könnten. Das Joggen im Grüngürtel könnte demnächst auch untersagt werden.

Mit Ausnahmen für Barfußläufer. Wegen des Abriebs durch die Gummisohlen und der je nach Schuhgröße und Körpergewicht massiven temporären Versiegelung und zunehmenden Bodenverdichtung, die dem Regenwurm arg zu schaffen macht.

Gutgemeinte Versuche, vorhandene Sportanlagen multifunktional zu nutzen, sind kläglich gescheitert. Dass man eine Sporthalle nicht gleichzeitig für Hand- und Wasserball nutzen kann, davon können sie in Chorweiler ein Lied singen. Das Experiment wird abgebrochen, das Hallendach abgedichtet.

Was also tun mit all den übergewichtigen Pänz, die seit Corona noch mehr unter Bewegungsarmut leiden und schon als verlorene Generation gelten? Auf dem Neumarkt-Pflaster könnte sie ein Karnevals-Bootcamp wenigstens etwas in die Spur bringen. SWS - Schunkeln, Wibbeln, Stippeföttche. Ich sehe schon die Funken in ihren Augen.

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