Satirischer WochenrückblickWarum die Kölner gute Chancen auf das ewige Leben haben

Lesezeit 2 Minuten
Personalausweis

Mangelware in Köln: neue Personalausweise

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Warum die Kölner sich auf das ewige Leben in der schönsten Stadt Deutschlands freuen dürfen.

Köln – Haben Sie das gelesen? In Mülheim haben Polizisten in dieser Woche einen Autofahrer gestoppt, der seit 30 Jahren ohne Führerschein unterwegs ist. Unfallfrei und immer nur im Stadtgebiet. Mich wundert das nicht.

Vermutlich hat der Ärmste irgendwann einfach nur aufgegeben, zu einer der neun städtischen Anlaufstellen zu fahren, die sich Kundenzentren nennen, um den Lappen zu beantragen. Und das alles nur, weil seine Eltern so nachlässig waren, das gleich mit der Beurkundung des Neugeborenen zu erledigen. Eine unverzeihliche Schlamperei.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann sich wenigstens als stolzer Besitzer eines gültigen Personalausweises fühlen darf, geht auch leider gegen Null. Irgendwie müssen sie in den Bürgerämtern der Stadt die Sache mit dem papierlosen Büro gründlich missverstanden haben. Deshalb sei kurz daran erinnert: Das gilt nicht für Personalpapiere!

Und noch etwas: Ein abgelaufener Personalausweis bedeutet nicht, dass alle bedauernswerten Kölner, die einen solchen ihr Eigen nennen, sich nach dem gültigen Nachfolgedokument die Hacken ablaufen müssen.

Das Beste aber ist: Es liegt keineswegs an der Überlastung der Ämter, dass die Kölner sich nicht mehr ausweisen können, was im Prinzip ja gar nicht so schlimm wäre. Wer will schon weg aus Kölle?

Das könnte Sie auch interessieren:

Nein. Corona ist schuld. Weil die Besucher der Anlaufstellen, die sich Kundenzentren nennen, 150 Zentimeter Abstand voneinander einhalten müssen, bestimmt die Quadratmetergröße der Wartebereichen, ob ein Mensch plötzlich illegal ist. Deshalb habe sich ein irre langer Rückstau gebildet. Also nur virtuell und nicht als Menschenkette zwischen den Ämtern. Oder vor einer Corona-Teststelle.

Ein Gutes hat die Sache. Auf diesem Weg kriegt die Stadt eines nicht allzu fernen Tages die Pandemie in den Griff. Ganz ohne Impfzwang.

Weil sie ohne gültigen Personalausweis keine Sterbeurkunden ausstellen darf, müssen wir nur abwarten, bis alle 1,1 Millionen Dokumente abgelaufen sind. Dann haben wir es endlich, das ewige Leben in der schönsten Stadt Deutschlands.

Schauen Sie mal schnell nach. Vielleicht ist es bei Ihnen schon so weit.

KStA abonnieren