Satirischer WochenrückblickEin Klagelied für die Deutzer Brücke

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Deutzer Brücke dpa

Die Deutzer Brücke bei Nacht

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Warum das 40 Jahre alte Volkslied der Bläck Fööss „Kölsche Bröck“ immer noch aktuell ist.

Köln – Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass die Bläck Fööss Volkslieder erschaffen haben, die ihre Zeit weit überdauern werden, ist er jetzt erbracht.

Ihre zärtliche Hommage an die Kölner Brücken aus dem Jahr 1981 darf rund 40 Jahre später durchaus als Klagelied interpretiert werden und ist gerade brandaktuell: „Ich ben en kölsche Bröck, üvver die halv Kölle jöck. Ich hald’ minge Puckel hin, für üch he am Rhing.“

Jetzt hat es auch die Deutzer Brücke erwischt und die Mitteilung, mit der die Stadt Köln das nächste Brücken-Desaster einräumt, klingt reichlich abgenudelt: „Bei Bauwerksprüfungen waren erhebliche Schäden festgestellt worden.“

Alles zum Thema Bläck Fööss

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In den Sommerferien muss die Brücke stadteinwärts für fünf Wochen gesperrt werden. Die Fahrbahn ist völlig verschlissen. Den zusätzlichen Verkehr werden die Severinsbrücke und die Zoobrücke auf ihre Puckel nehmen, weil die Mülheimer Brücke noch lange eine Dauerbaustelle sein wird, und dürfen in das Klagelied einstimmen: „Manchmol weed m’r dat all ze vill, doch wä kann schon su wie hä will.“

Wo wir schon einmal bei den Bläck Fööss sind und der Vater Rhein sich mal wieder volllaufen lässt. Auch dazu haben die gequälten kölschen Brücken etwas zu sagen: „Un wenn dann em Fröhjohr, et Wasser öntlich steich, dann denk ich bei mir »Do leever Jott, jetz krij' ich och noch en naaße Fott«.“

Gut. Bis zum Frühjahr ist es noch eine Weilchen hin. Aber zum Glück wird es diesmal ja nicht so schlimm werden. Der Höchststand des Pegels ist erreicht. 

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