Dönerpreis-IndexSoviel kostet der Döner in den Kölner Bezirken

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Eine Dönertasche liegt auf einem Teller.

Eine Dönertasche liegt auf einem Teller.

Die Inflation macht auch vor dem Dönerladen nicht halt. Doch wie viel kostet der Döner in Köln genau? Ein Überblick.

Schon bei der Zwiebel fängt es an, erzählt Fahri Cakir. „Vor sieben Wochen hat man einen 25-Kilo-Sack auf dem Großmarkt für 21 Euro bekommen. Jetzt kostet der 40 Euro.“ Doch nicht nur die Zwiebel – vom Salat, über die Saucen bis hin zum Fleisch: „Jeder Bestandteil des Döners ist teurer geworden.“ Hinzu kommen die höheren Preise für Strom und Gas.

Seit Dezember betreibt Cakir den „All Mann´s“ Dönerladen auf dem Höninger Weg in Köln-Zollstock, schon davor hat Cakir ein Dönerimbiss in der Innenstadt geleitet. Vor vier Jahren hat er den Schritt in die Gastronomie gewagt. Vorher arbeitete er 30 Jahre lang als Angestellter bei der Bahn. Für Cakir ging mit der Selbstständigkeit ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Wie andere Gastronomen auch, hat Cakir allerdings mit der grassierenden Inflation zu kämpfen. Die Zeiten, in denen man einen Döner für 3 Euro bekommen konnte, sind jedenfalls längst vorbei.

Fahri Cakir steht mit einem Dönermesser in der Hand in seinem Dönerladen „All Mann´s“ in Köln-Zollstock.

Fahri Cakir in seinem Dönerladen „All Mann´s“ in Köln-Zollstock.

Doch wie viel kostet der Döner in Köln genau? Wir haben die Preise von 61 Imbissen und Restaurants ausgewertet, die Döner verkaufen. Die Preise in unseren Grafiken stammen vom Lieferdienst Lieferando. Wer seinen Döner in den Lokalen vor Ort bestellt, kommt im Zweifel günstiger weg. Denn: Restaurants müssen eine Provision an Lieferando zahlen.

Döner in Köln: Erhebliche Unterschiede zwischen den Bezirken

Laut dem Unternehmen sind das 30 Prozent, wenn die Restaurants auch den Kurierdienst in Anspruch nehmen und 14 Prozent, wenn die Restaurants den Döner selbst ausfahren. Wie stark die Preise sich unterscheiden, kann im Zweifelsfall das Restaurant bestimmen. Bei „All Mann´s“ in Zollstock etwa zahlt man über Lieferando 8,50 Euro. Wer direkt bei Cakir vorbeikommt und dort bestellt, zahlt nur 6,90 Euro.

Doch auch wenn der Döner vor Ort günstiger ist, zeigt unsere Auswertung: Die Dönerpreise unterscheiden sich je nach Bezirk und Veedel enorm. Am teuersten ist der Döner unserer Stichprobe nach in Nippes und in Ehrenfeld. 8,04 Euro (Nippes) beziehungsweise 7,94 Euro (Ehrenfeld) werden dort im Schnitt fällig. Auch in der Innenstadt (7,28 Euro) und in Lindenthal (7,22 Euro) liegt der Durchschnittspreis deutlich über sieben Euro.

Ähnlich wie bei den Mietpreisen wird es günstiger, je weiter man sich von der Innenstadt entfernt. Mit im Schnitt 6,33 Euro ist Chorweiler der günstigste Bezirk, was Dönerpreise angeht. Auch in Mülheim (6,39 Euro im Durchschnitt) sind die Preise vergleichsweise gering.

Doch auch innerhalb der Bezirke schwanken die Preise stark. Am meisten zahlt man etwa in Nippes, wenn man seinen Döner bei „Beykoz Döner und Pizza“ bestellt. Deutlich weniger wird beim „Niehler Grill“ auf der Castroper Straße fällig. Dort kostet der Döner nur sechs Euro. Über die Größe und vor allem die Qualität der Döner sagt der Preis allerdings nichts aus.

Für Fahri Cakir jedenfalls, so beteuert er, stehe Qualität an erster Stelle. Ob nun 6,90 Euro oder 8,50 Euro – beides sei eigentlich viel zu wenig für seinen Döner. „Viel Gewinn mache ich so nicht, am Ende bleiben mir vielleicht 70 oder 80 Cent pro Döner.“ Die gestiegenen Einkaufspreise wolle er trotzdem nicht auf seine Kundinnen und Kunden umlegen. Stattdessen hofft Cakir auf bessere Zeiten.

Erste Anzeichen für günstigeren Döner

Erste Anzeichen dafür gibt es laut Statistischem Bundesamt. Zwar stiegen die Preise im März immer noch um 7,4 Prozent. Doch im Vergleich zu den beiden Vormonaten, als die Inflation noch bei 8,7 Prozent lag, scheint sich die Teuerung abzuschwächen. Bei den Nahrungsmitteln schießen die Preise allerdings weiter in die Höhe. Im Vergleich zum Februar stiegen sie um rund 22 Prozent. Bis auch Cakir etwas von günstigeren Einkaufspreisen merkt, wird es also noch dauern.

Trotzdem blickt er optimistisch in die Zukunft. Denn immerhin kommen die Kundinnen und Kunden trotzdem gerne, erzählt Cakir. „Ich hoffe, dass die Preise vielleicht im Sommer wieder besser werden.“ Wer weiß, sagt er, „wenn es gut läuft, kann man dann in Zukunft vielleicht über ein oder zwei weitere Dönerläden nachdenken.“

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