Dr. Konrad Schmidt-WerthernKulturamt-Chef verlässt Köln

Konrad Schmidt-Werthern
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Köln – Konrad Schmidt-Werthern, Leiter des Kulturamtes der Stadt Köln, wechselt zum Jahresende zum Land Berlin. Er wird dort Leiter der Abteilung Kulturelle Angelegenheiten in der Senatskanzlei. Der 39-jährige Jurist betont, dass er die Stadt mit einem weinenden Auge verlasse: „Ich mag Köln wirklich gerne, aber das ist eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt. Ein Ritterschlag.“ In Berlin wird Schmidt-Werthern rund 100 Mitarbeitern vorstehen und über ein Budget von 365 Millionen Euro verfügen.
Eine riesige Aufgabe, es gibt in Deutschland keine Kulturverwaltung von vergleichbarer Größe. „Ich sehe Berlin deshalb auch mit Demut entgegen“, sagt Schmidt-Werthern. Die Abteilung Kulturelle Angelegenheiten ist unter anderem für die Museen, Bibliotheken, Archive, Gedenkstätten, Bühnen und Orchester Berlins zuständig. Sie verwaltet auch den Hauptstadtkulturfonds. Der in Bonn geborene Schmidt-Werthern leitet seit August 2007 das Kölner Kulturamt, als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Jürgen Nordt. Zuvor hatte er bereits in der Berliner Senatsverwaltung gearbeitet, als Leitungsreferent Kultur. Promoviert hat er über Kunstrecht.
„Konrad Schmidt-Werthern hat die Freie Szene in mehr als fünf Jahren gestaltet und mitgeprägt“, lobt Kulturdezernent Georg Quander. Er habe es verstanden, die Akteure der Freien Szene in städtische Entscheidungen einzubinden. Den Wechsel nach Berlin bedauere er zwar, sagt Quander. Doch dass Schmidt-Werthern für die Aufgabe in Berlin ausgewählt wurde, „verstehe ich auch als Anerkennung seiner hervorragenden Arbeit in Köln“.
In seinen fünfeinhalb Jahren als Leiter des Kölner Kulturamts gelang Schmidt-Werthern unter anderem die Gründung der Akademie der Künste der Welt und die Realisierung des Zentrums Alte Musik. Für die Bereiche Literatur, Film, Tanz, Musik und Interkultur stellte er neue Förderkonzepte auf und initiierte Studien und Befragungen, die das Augenmerk des Amtes auf die Entwicklung des kulturellen Angebots und seines Publikums lenkten. Die Leitung des Kulturamtes, so ein Sprecher der Stadt, werde jetzt so schnell wie möglich ausgeschrieben.