Modulbau als KönigswegDrei Kölner Schulen in weniger als einem Jahr fertig

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Die Module für ein Interim werden vor Ort zusammengesetzt.

Köln-Kalk – An einem Kranhaken baumelt ein halbes Klassenzimmer. An der Vietorstraße in Kalk entsteht gerade der Neubau der Katholischen Grundschule Kapitelstraße. Und zwar in einem Tempo, das kleine Baustellenfans zum Zuschauen einlädt: Im 45-Minuten-Rhythmus fährt eine neue Sattelzugmaschine samt Ladung auf das Baufeld. Täglich kommen acht Module dazu, bis in ein paar Wochen sollen alle 154 Modul-Bau-Elemente stehen. Nach nur drei Wochen ist die erste der drei Etagen bereits jetzt komplett errichtet.

Drei baugleiche Schulen dank vorgefertigter Module

In Kalk kann man besichtigen, auf welche Art die Stadt Köln beim Schulbau Tempo machen will. Neben der Vergabe an General- und Totalunternehmer setzt man auf Modulbauten. „Das geht deutlich schneller und ist genauso hochwertig“, erläutert Sandra Kißmann von der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. Denn mit einem Vorurteil will die Stadt endlich aufräumen: Ein Modulbau hat mit einem Container-Bau nichts gemeinsam.

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Auf einem Tieflader werden im Dreiviertelstundentakt die Module geliefert.

„Modulbau heißt lediglich, dass die Bauteile im Werk vorgefertigt und hier dann zusammengesetzt werden“, erläutert sie. Von der Wertigkeit her stehe ein Modulbau dem herkömmlichen Bau in nichts nach. Wenn die Module verschraubt sind und die Innenräume mit Wänden versehen, beginnt der hochwertige Innenausbau. „Es gibt sogar Modulbauten mit Holzfassade.“ Auch im Innern sind den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.

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So soll der Modulbau aussehen, wenn er fertig ist.

Kalk ist einer von drei Schulstandorten, die in einem Rutsch baugleich von demselben Hersteller errichtet werden. Da alle drei Grundschulen das gleiche Raumprogramm haben, konnten sie sehr effizient in einem Paket ausgeschrieben werden. Der gleiche Bau – eine dreigeschossige Grundschule mit Einfachturnhalle – entsteht an der Alfons-Nowak-Straße in Junkersdorf und an der Gaedestraße in Marienburg. In Junkersdorf startet der Bau im Februar, in Marienburg geht es im März los.

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Das Innere der Bauten wird nach modernsten pädagogischen Konzepten gestaltet: Die Unterrichtsräume werden in überschaubare Einheiten, so genannte Lerncluster, gegliedert. Jede Jahrgangsstufe bekommt einen eigenen Bereich. Zu jedem Cluster gehören auch offene und geschlossene Gruppenräume.

Kölner Schulbauten sollen auch klimafreundlich gestaltet sein

Nicht nur pädagogisch modern, sondern auch klimafreundlich sollen die neuen Schulbauten sein: Sie sind in Passivbauweise errichtet, die Flachdächer bekommen eine üppige Begrünung und die Turnhalle eine Photovoltaik-Anlage. Weniger als ein Jahr dauert es von Baubeginn bis zur Fertigstellung samt komplettem Innenausbau. „Das von der Bauzeit her gesehen ist unschlagbar. Zeit ist Geld. Und je eher die Schulplätze da sind, um so besser“, sagt Kißmann.

Allein 30 Modulbauten sind derzeit in Köln entweder in der Planung, im Bau oder bereits in Betrieb genommen. Quer durch alle Schulformen – vom Erweiterungsbau bis zum Komplettbau. „Es gibt unheimlich viele Möglichkeiten der Gestaltung. „Ein großer Vorteil ist, dass das Raumkonzept bei Bedarf auch nachträglich immer wieder angepasst werden, indem man die Wände im Innern versetzt“, erläutert der Projektleiter Modulbau der Gebäudewirtschaft, Stefan Kühn.

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