Übergriffe im Düsseldorfer FreibadKölnbäder-Sprecherin über die Auswirkungen für Köln

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Rheinbad Polizeieinsatz

In diesem Sommer musste die Polizei bereits mehrmals zum Rheinbad in Düsseldorf ausrücken.

  • Franziska Graalmann, Sprecherin der Kölnbäder, spricht über die Übergriffe im Düsseldorfer Freibad und den Folgen für Köln.

Köln – Im Düsseldorfer Rheinbad haben 60 junge Männer ein Sprungbrett und eine Rutsche besetzt, die Anweisungen der Bademeister verpufften. Das Bad wurde von Sicherheitskräften und der Polizei geräumt. Hat es so einen Fall in Köln schon einmal gegeben?

Franziska Graalmann: Nein, einen solchen Fall gab es in Köln noch nicht. Das ist eine neue Qualität von Konflikt. Generell läuft es in Köln recht gut. Aber undenkbar ist ein Vorfall wie in Düsseldorf natürlich auch hier nicht.

Wie sind Sie für solche Ausnahmesituationen vorbereitet?

Wir setzen zusätzlich zu unseren Fachkräften Security-Mitarbeiter ein, an stark frequentierten Tagen mehr als an anderen Tagen. Pro Freibad sind es zwischen zwei und acht Sicherheits-Kräfte.

Das läuft bei uns schon seit Jahren so. Wir beobachten aber, wie die Kollegen in Düsseldorf mit den jüngsten Vorkommnissen umgehen und würden eventuell im Ernstfall ihre Methoden übernehmen.

Sie meinen die Ausweispflicht für alle Besucher?

Zum Beispiel. Ob so etwas sinnvoll wäre, müsste aber diskutiert werden. Wir sind generell jeder Maßnahme gegenüber offen, die dem Schutz unserer Gäste dient.

Ist das Zusammenleben in Freibädern konfliktreicher geworden?

Darüber habe ich keine Statistiken. Aber für das Personal wird es tendenziell schwieriger, die Badeordnung durchzusetzen. Vor allem weiblichem Personal wird weniger Respekt entgegengebracht.

Warum kommt es in Freibädern zu Szenen wie in Düsseldorf?

In Freibädern kommen ganz unterschiedliche Menschen zusammen, die sich womöglich auch noch auf engem Raum und bei hohen Temperaturen knubbeln.

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Da können Menschen aneinander geraten, die sonst wenig miteinander zu tun haben. Möglicherweise wird das Freibad auch gezielt als Kulisse für Auseinandersetzungen genutzt, ähnlich wie aggressive Fans im Fußballstadion. Hitze und Platzmangel führen aber nicht zwangsläufig zu Stress. Im Stadionbad etwa hatten wir am vorigen Mittwoch mehr als 5000 Besucher und alles war friedlich.

Franziska Graalmann ist Sprecherin der Kölnbäder GmbH.

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