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Alt, aber gesundRotbuchen in Köln-Bickendorf sind über 150 Jahre alt

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In einem Park stehen mächtige große Buchen.

Voraussichtlich noch viele Jahre können die Rotbuchen auf dem alten Bickendorfer Friedhof stehen bleiben.

Imposant sind sie, die großen Rotbuchen im nördlichen Teil des früheren Bickendorfer Friedhofs an der Feltenstraße, der heute eine Grünanlage ist. Wer wie Michael Schmitz genauer hinsieht, erkennt, dass die 27 Bäume ganz bewusst um ein Rondell herum angepflanzt wurden, in Kleeblatt-Formation sozusagen. Zusätzlich stehen einige Rotbuchen an den nahegelegenen nördlichen Ausgängen der Anlage. „Dort fehlen aber einige Bäume, die wurden offensichtlich schon gefällt“, sagt Schmitz.

Er gehört zur Initiative „Bäume in Bios“, eine Untergruppe von „Bürger für Bäume“, die sich um den Baumbestand in Bickendorf und Ossendorf kümmert. Anfang des Jahres ein Schock: Die Rotbuchen waren von Pilzen befallen, bei der Stadt fürchtete man, eine Fällung könnte unumgänglich sein. Doch kürzlich kam die Entwarnung: Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten bescheinigt: „Die Rotbuchen werden voraussichtlich noch viele Jahre am Standort verbleiben können.“

Sie wiesen eine „überdurchschnittlich gute Vitalität“ auf, heißt es weiter, der Abbruch von Ästen sei nicht zu befürchten. Auch wenn „der Holzabbau durch die parasitären Pilze weiter voranschreiten“ sollte: „Solange sich die Vitalität der Bäume nicht verschlechtert, werden sie weiterhin erfolgreich auf die Schädigung reagieren können.“

Rotbuchen auf dem Friedhof in Bickendorf sind etwa 180 Jahre alt

Schmitz ist erleichtert, denn die Rotbuchen dürften bald 180 Jahre alt sein, schätzt er. In den 1840er Jahren wurde St. Rochus erbaut, der Bickendorfer Friedhof um diese Zeit vom Alpener Platz an die Feltenstraße verlegt. „Ganz so vital wie noch vor 20 Jahren sind sie aber heute wohl nicht mehr, sie tragen jedenfalls im Sommer nicht mehr so viele Blätter wie früher.“ Im Sommer biete sich aber immer noch ein großartiger Anblick: „Auf dem Rondell stand bestimmt auch mal was, aber was das war, haben wir noch nicht herausgefunden“, so Schmitz. Ein Hochkreuz vielleicht?

Die etwa zehnköpfige Initiative „Bäume in Bios“ wurde 2010 gegründet, als die Stadt eine alte Rotbuche im Rochuspark wegen mangelnder Verkehrssicherheit fällen wollte. Das konnte verhindert werden, der Baum allerdings fiel 2018 einem Sturm zum Opfer. Eine gezielte Förderung der Vitalität von Bäumen sei möglich und empfehlenswert, so ein Mitarbeiter des Grünflächenamts, etwa durch eine „Impfung“ mit einer Pilzart, die die Ausbreitung von schädlichen Pilzen verhindert. Allerdings dürfe „aufgrund des aktuell verfügten Nothaushaltes der Stadt Köln leider keine der empfohlenen Maßnahmen zur Vitalisierung der Bäume umgesetzt werden.“ Die Bäume bleiben weiter unter Beobachtung.