Im Gedenken an Nazi-OpferZweites Bickendorfer Radrennen im Juli ehrt Albert Richter

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Christoph Kothen, Melanie Schmidt, Artur Tabat, Oliver Zillger und Annamaria Borger stehen vor einem Sportrad.

Christoph Kothen, Melanie Schmidt, Artur Tabat, Oliver Zillger und Annamaria Borger freuen sich auf das Radsportevent.

Anmeldung für das Bickendorfer Radrennen ist gestartet. Erinnert wird an den Kölner Weltmeister Albert Richter, der im Gestapo-Gefängnis starb.

Nach kölscher Lesart ist der Renntag „Bickendorf zesamme“ auf dem besten Weg, Tradition zu werden. Er findet nämlich am Sonntag, 2. Juli, zum zweiten Mal statt. Die Wilhelm-Mauser-Straße wird wieder zum Velodrom. Kinder, Hobby-Radfahrer, Juniorinnen und Junioren sowie Amateure werden sich spannende Sprint-Duelle liefern.

Zweites Bickendorfer Radrennen ist ein Gemeinschaftsprojekt

Der Verein Cölner Straßenfahrer (VCS) hat sich viel vorgenommen, um Aktiven wie dem Publikum ein temporeiches Spektakel zu bieten. Unter anderem ist mit VCS-Fahrerin Annamaria Borger eine frischgebackene U-19-Meisterin am Start. Zwar ist es ein Straßenrennen, aber der nicht einmal einen Kilometer lange enge Rundkurs mit zwei engen Kurven und zwei Geraden verspricht typische Sechstage-Renn-Atmosphäre. Zumal die Zuschauerinnen und Zuschauer auch auf der Mittelallee, unmittelbar am Fahrerlager, Zutritt haben.

Radsport muss immer volkstümlich bleiben.
Artur Tabat, Vorsitzender des VCS

Dort präsentieren sich auch die vorwiegend aus Bickendorf kommenden Sponsoren. Erneut ist das Radrennen ein Gemeinschaftsprojekt des VCS mit Unternehmen aus Bickendorf. Ziel ist es, Sport, Geselligkeit und die Jahrzehnte alte Kölner Radsport-Tradition auf volkstümliche Weise zu verbinden. Ganz im Sinne von Artur Tabat. Der mittlerweile 80-jährige Vorsitzende des VCS veranstaltete hier schon vor 50 Jahren die Ziel-Ankunft des Radrennens Rund um Köln.

Trikots erinnern an Kölner Sprint-Weltmeister Albert Richter

„Radsport muss immer volkstümlich bleiben“, sagt Tabat. In diesem Jahr erinnern die Organisatoren mit einer besonderen Geste an den früheren Kölner Sprint-Weltmeister Albert Richter. Die Trikots der Starter beim Sprint-Wettbewerb „Büdchen-Meisterschaft“ tragen am Kragen den Aufdruck „Im Gedenken an Albert Richter wird gesprintet“.

Der in Ehrenfeld geborene und aufgewachsene Radsportler kam am 2. Januar 1940 unter nie geklärten Umständen in einem Gestapo-Gefängnis in Lörrach ums Leben. Richter wollte in die Schweiz ausreisen und soll dabei in den Schlauchreifen seines Fahrrades 12 700 Reichsmark versteckt haben. Vermutet wird, dass Konkurrenten ihn verrieten.

Neben den Sprint-Wettbewerben für Fahrerinnen und Fahrer über 200 Meter gibt es einen Laufrad-Wettbewerb für die Jüngsten sowie Rennen für Schüler, Jugend, Elitefahrer und Amateure. Der erste Start ist um 9.45 Uhr, das Hauptrennen der Amateure über 64 Runden wird um 16.15 Uhr gestartet. Vor dem Jüngsten-Rennen besteht die Möglichkeit, Fahrräder einem Sicherheitscheck unterziehen zu lassen und an einem Geschicklichkeitsparcous teilzunehmen. Für die Teilnehmer gibt es Überraschungspräsente.


Anmelden können sich Radsport-Begeisterte auf dem Radsport-Portal rad-net sowie für die Büdchenmeisterschaft beim Sponsor Nolte-Bier.

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