Mieter von Kölner Mehrfamilienhaus verärgertAufzug in Bocklemünd wohl seit Monaten defekt

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Zu sehen ist Halis Yildirim aus Bocklemünd in der Vorderansicht vor einem Aufzug mit Rollator stehend.

Halis Yildirim aus Bocklemünd ist, wie viele andere Hausbewohner, auf den Aufzug angewiesen.

Der Aufzug in dem siebenstöckigen Gebäude ist nach Angaben der Mieter bereits seit Dezember defekt. Die Wohnungsgesellschaft widerspricht.

In der Börnestraße 14 in Köln-Bocklemünd sind die Mieterinnen und Mieter frustriert. Der Aufzug in dem Haus mit sieben Stockwerken soll schon seit vergangenem Jahr kaputt sein. Der „Express“ sprach mit Halis Yildirim (58), einem der betroffenen Mieter. Er wohnt schon fast 30 Jahre in der vierten Etage des Gebäudes mit insgesamt 28 Parteien.

Der Frührentner ist auf einen Rollator und somit auch auf den Aufzug angewiesen. Seine Frau ist schwer krank. Yildirim sagt, dass der Aufzug bereits seit dem 27. Dezember 2023 nicht mehr funktioniert.

Die Hausgemeinschaft hält trotz der schwierigen Zeit zusammen: „Man kennt sich, man hilft sich“, sagt Yildirim. Auch seine Kinder helfen dem älteren Ehepaar bei Besorgungen. Eine Nachbarin habe seit drei Monaten ihre Wohnung nicht verlassen können, weil der Aufzug defekt ist, berichtet der 58-Jährige.

Aufzugreparatur in wegen Lieferengpässen verschoben

Ein Sprecher der LEG erklärte auf Anfrage des „Express“, dass der Aufzug erst seit dem 27. Februar defekt sei und am Montag (18. März) repariert werden sollte. Doch das passierte nicht.

Zum Aufzugsausfall teilte die Wohnungsgesellschaft LEG mit: „Als der Fahrstuhl am 27. Februar ausgefallen ist, hat die für uns tätige Aufzugsfirma in unserem Auftrag umgehend reagiert. Durch einen Wassereintritt wurde die Steuerung des Aufzugs in Mitleidenschaft gezogen. Wie oft in der aktuellen Marktlage, die geprägt ist von Materialengpässen und langen Lieferzeiten, war dies auch hier der Fall, sodass die notwendigen Ersatzteile nicht kurzfristig verfügbar waren. Darauf haben wir leider keinen Einfluss.“

Anwohner in Bocklemünd sind von Wohnungsgesellschaft enttäuscht

Die Anwohner sind von der Wohnungsgesellschaft enttäuscht. „Als wir die LEG im Februar angerufen haben, wusste da niemand von dem Ausfall. Wir vermuten jetzt, dass der Defekt zwei Monate lang nicht registriert worden ist. Da fehlen einem echt die Worte“, klagt Yildirim.

Die Mieterinnen und Mieter hoffen sehr, dass der Aufzug bald wieder funktioniert. „Hier leben ältere Menschen, die nicht zu ihren Arztterminen, einkaufen oder sonst wohin können“, weist Yildirim auf die belastende Situation hin.

Betroffenen hilft der Kölner Mieterverein, wenn sie dort Mitglied sind. „Es kommt darauf an, in welchem Stock die betroffenen Mieter leben und an wie vielen Tagen der Aufzug ausfällt. Es gibt unterschiedliche Urteile dazu. Ab dem sechsten Stock und bei 30 Tagen können Betroffene die Miete um 30 Prozent mindern“, sagt Jörg Depel vom Kölner Mieterverein. (red)

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