Protest in OssendorfKölner Schülerinnen und Schüler demonstrieren gegen Eltern-Taxis

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Schülerinnen und Schüler der Maria-Montessori-Grundschule

Köln-Ossendorf – Bunt und laut war der Protest. Die Schülerinnen und Schüler der Maria-Montessori-Grundschule haben am Freitag für mehr Sicherheit auf ihrem Schulweg demonstriert. Mit Pappschildern, Tröten und Trillerpfeifen machten sie auf sich aufmerksam. Mit dieser spektakulären Aktion endete eine Projektwoche, in der in den Schulklassen und Gruppen des Offenen Ganztags das Thema Sicherheit im Verkehr erörtert wurde. Besonders in Fokus steht dabei das Problem der sogenannten Eltern-Taxis, also das Bringen und Abholen von Kindern mit dem Auto.

Dass die Straße Am Pistorhof, wo sich die Schule befindet, eine Sackgasse ist, vergrößert die Gefährdung zusätzlich. Eine Woche lang war das Bringen mit dem Auto bis vor das Schultor allerdings nicht möglich. Zwischen 7.45 und 8.15 Uhr war die Straße gesperrt und wurde zur „Schulstraße“ erklärt. Engagierte Eltern und die Initiative Kidical Mass unterstützten die Maßnahme.

Bezirksbürgermeister Spelthann sagt Unterstützung zu

Die Forderung nach einer dauerhaften zeitweiligen Schulstraßenregelung mit Sperrungen vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss stand ganz oben auf der Wunschliste an die zahlreichen anwesenden Bezirkspolitiker.

Für sie sprach Bezirksbürgermeister Volker Spelthann, der der Schulgemeinde Unterstützung zusagte. Zugleich betonte er, dass die Bezirksvertretung bereits Beschlüsse gefasst habe, die für mehr Sicherheit sorgen sollen.

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Umgesetzt ist davon aber noch nichts: Die Frohnhofstraße ist noch keine Fahrradstraße und den seit Jahren geforderten Überweg mit Druckknopfampel an der Äußeren Kanalstraße in Höhe des Rochusparks gibt es auch noch nicht.

Immerhin soll ab Sommer vor den Grundschulen in der Ehrenfelder Lindenbornstraße das Schulstraßen-Modell dauerhaft umgesetzt werden. Dort gab es im vergangenen Jahr ebenfalls eine Protestaktion aufgrund einer ähnliche Situation wie in Ossendorf. Dort hoffen nun Schulleitung, Eltern und Schulkinder, dass es vor ihrer Schule vielleicht auch schon ab Sommer sicherer wird.

Eltern-Taxi an Kölner Schule ein Problem

Das Eltern-Taxi-Problem beschäftigt die Maria-Montessori-Grundschule schon seit Jahren. „Es wurde schon so viel versucht, aber darüber setzen sich einige Eltern permanent hinweg“, berichtet Ilka Blumann, Schülermutter und eine der Initiatorinnen. Haltezonen an der Rochus- und an der Frohnhofstraße, von wo aus die Kinder anschließend zu Fuß durch den Rochuspark oder durch die Straße Am Pistorhof bis zur Schule gelangen, werden ignoriert. Auch das Angebot der Filialleitung des Discounter-Supermarkts an der Rochusstraße, dass Eltern den Parkplatz nutzen dürfen, damit sie von dort ihre Kinder zu Fuß bis zur Schule begleiten können, wird praktisch nicht genutzt.

Dass trotz Projektwoche und lautstarker Demonstration zum Abschluss immer noch nicht alle Eltern erreicht und überzeugt werden konnten, zeigten irritierende Szenen am Ende der Veranstaltung: Mehrere Autos fuhren vor, um Schulkinder abzuholen, Wendemanöver am Ende der Sackgasse inklusive ehe es in flotter Fahrt heimwärts ging.

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