Platz für 1200 SchülerNeue Kölner Schule soll wie eine „Stadt in der Stadt“ sein

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Das Baugrundstück für die neue Schule am Wasseramselweg.

Köln-Vogelsang – Eine „kleine Stadt in der Stadt“ soll am Wasseramselweg entstehen. So beschreibt das Bauunternehmen Friedrich Wassermann das Projekt einer Gesamtschule im Gewerbegebiet Triotop. Etwa 1200 Schülerinnen und Schüler sollen hier einmal unterrichtet werden.

Für sie wird ein Campus geschaffen, der ihnen für innen wie außen reichlich Platz zur Entfaltung bietet. In der Umgebung gibt esBüros und Produktionsstätten, aber auch weitere Schulen sowie eine Kindertagesstätte.

Bald ist Baustart, denn die notwendige Änderung des bestehenden Bebauungsplanes für das Gebiet wurde jetzt in den politischen Gremien abgenickt. Die Schule selbst existiert schon. Sie wurde 2018 gegründet. Vier Jahrgänge werden bereits unterrichtet. Das aktuelle Schulgebäude ist aber nur eine Bleibe auf Zeit. Das eigentlich als Bürostandort geplante Gebäude am Wasseramselweg soll mit der für das Frühjahr 2024 angepeilten Fertigstellung als Gesamtschule ausgedient haben. Spätestens dann wäre es auch zu klein für die bis dahin sechs Jahrgänge an Schülerinnen und Schülern. Bis es so weit ist, können sie von vielen Unterrichtsräumen aus die künftigen Schulgebäude in die Höhe wachsen sehen.

Altes Schulgebäude könnte in Gebrauch bleiben

Nicht ganz ausgeschlossen ist allerdings, dass das wegen seiner am Schuppen erinnernde Verklinkerung „Snake“, also Schlange, genannte Gebäude noch für weitere Jahre in Anspruch genommen werden könnte, um dringend benötigte Schulplätze anbieten zu können. Als Bildungsort auf Zeit ist es immerhin schon bewährt.

Bereits in Bau ist die künftige Mehrfach-Sporthalle der Schule. Sie soll schon in einigen Monaten zu Beginn des nächsten Schuljahres 2022/23 fertiggestellt sein. Der Bau der Sporthalle wurde früher in Angriff genommen, damit die Gesamtschüler ohne längere Unterbrechung im Fach Sport unterrichtet werden können. Zurzeit findet das Fach Sport in einer ehemaligen Tennishalle statt. Diese muss aber dem Bau des Schulcampus weichen.

Die Entwurfsplanung für den aus fünf einzelnen Gebäuden bestehenden Schulcampus stammt aus der Feder des Kölner Büros V-Architekten, das als Sieger aus einer Mehrfachbeauftragung hervorgegangen war. Vor den Gebäuden entsteht eine neue Platzfläche, Wasseramselplatz. Eine weitere großzügige Freifläche auf dem Areal bildet den Schulhof, der auf für Sportangebote nutzbar sein soll.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes schließt die Reste der ehemaligen Basketballhalle „Energy-Dome“ sowie die angrenzende zum Eventlokal umgebaute Industriehalle mit ein. Für diese Flächen wurde als Zweckbestimmung „Multifunktionshalle“ festgesetzt. Bis zu 4500 Besucher sind dort erlaubt.

Eltern kritisieren fehlenden sicheren Schulweg

In der Vorlage der Verwaltung wird auch das Thema Verkehrserschließung angesprochen. Diese wurde schon vor dem Start der Schule im Jahr 2018 von den Ehrenfelder Bezirksvertretern wiederholt angemahnt. Der geforderte sichere Schulweg ist jedoch nach Überzeugung vieler Eltern bis heute nicht angelegt worden. Eine Verkehrsuntersuchung bestätigte das nun offenbar. Wörtlich heißt es: „Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Erreichbarkeit für Fußgänger, Radfahrer, und zum Teil auch für die Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs deutlich verbessert werden muss.“ Auch das ist Bestandteil der Gesamtplanung.

Es soll nicht nur ein Schulstandort geschaffen, sondern „das Gebiet qualitätvoll weiterentwickelt werden“. Planungsrecht wird auch für eine neue Straße gesichert – den Teichrohrsängerweg. Er verbindet künftig die Vitalisstraße mit dem Wasseramselweg, indem er nördlich parallel zum Girlitzweg verläuft und diesen verkehrlich entlasten soll. Zurzeit führt die künftige Trasse noch über Firmengrundstücke.

Künftig soll die Straße für Buslinien und Radverkehr zur Schule sowie als Zu- und Abfahrt für die Multifunktionshalle nutzbar sein. Wenn das neue Schulgebäude bezogen werden kann, soll auch der Teichrohrsängerweg fertig sein.

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