So feierte die LandmannstraßeLokale Händler präsentierten sich beim „Neuehren-Fest”

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Mit zwei Musikbühnen und zahlreichen Ständen lockte das Neuehren-Fest viele Besucher zum Lenauplatz.

Köln-Neuehrenfeld – Zwei Jahre lang mussten die Ehrenfelder auf das Straßenfest auf der Landmannstraße verzichten, nun kehrte das beliebte Event mit einem neuen Namen zurück: Das „Neuehren-Fest” wartete nicht nur mit Verkaufsständen regionaler und in der Landmannstraße ansässiger Händler auf, sondern auch mit zwei Bühnen: eine an der Subbelrather Straße und eine auf dem Lenauplatz. Ein Kinderkarussell und ein Trampolin rundeten das Angebot ab. Organisiert wurde das Fest von der Interessengemeinschaft „Wir in Neuehrenfeld”, die 2021 von den Einzelhändlern in der Straße gegründet wurde.

Bühne für die Nachbarn aus Neuehrenfeld

Die neue IG setzte dabei auch bei ihrem Straßenfest auf Neuerungen. Der Fokus sollte wieder mehr auf den Neuehrenfeldern liegen, die Menschen und Händler aus der Nachbarschaft wieder stärker vertreten sein: Anjuli Zimmermann etwa wohnt in Neuehrenfeld und bot an ihrem Stand „Anjuz” selbst genähte Bauchtaschen und Einkaufsbeutel an: „Ich habe früher nur für mich und Freunde genäht, dann aber wurde die Nachfrage immer größer”, erklärt Zimmermann, die 2020 schließlich ihr eigenes Label gründete: „Ich lege Wert auf Upcycling und benutze für meine Taschen deswegen alte Stoffe."

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Ben Prinzler und Ricarda Jülich waren zum ersten Mal beim Straßenfest auf der Landmannstraße dabei.

Zimmermanns Partner Florian Schmitz unterstützte sie nicht nur beim Verkauf, sondern war auch selbst Teil des Festes. Als „Flow on a Mission” ist Schmitz als Musiker tätig und trat auf der Landmannstraße auf: „Am Samstag hat es zwar fürchterlich geregnet, aber die Stimmung war trotzdem gut”, erzählen die beiden, „viele Leute kamen einfach mit Regenschirmen und -mänteln.” Tatsächlich war der erste Tag des Festes von schwarzen Wolken und Regenschauern überschattet, am Sonntag aber schien die Sonne wieder über der Landmannstraße und dem Lenauplatz, was zahlreiche Besucher nach Neuehrenfeld lockte.

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Am Stand von Florian Schmitz und Anjuli Zimmermann gab es selbst genähte Taschen zu kaufen.

„Die Leute sind gut drauf, aber am Samstag hat das Wetter doch einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht”, erzählt auch Patrick Duck, der an der Ecke zur Fridolinstraße den Fachhandel „Fleisch und Fisch Duck” betreibt und die Besucher mit Backfischbrötchen sowie Grillgut versorgte: „Neben den Stammkunden aus der Nachbarschaft waren auch viele neue Gesichter dabei”, so Duck.

Bilder vom Heliosturm 

Neue Gesichter gab es auch am Stand von Ricarda Jülich und Ben Prinzler: Die beiden waren zum ersten Mal auf dem Straßenfest vertreten, das für sie gleich zu einem vollen Erfolg wurde. Während Fotograf Ben Prinzler Drucke seiner Arbeiten verkaufte, gab es bei Freundin Ricarda handgemachte Dekoartikel zu erwerben: „Die Schalen und Schüsseln sind aus Jesmonite, einem Acrylharz, gefertigt”, erklärt die 33-jährige Psychologie-Studentin, die ihr Hobby unter dem Namen „vibes.concept” zum Nebenberuf gemacht hat: „Ich habe eigentlich erst mit der Corona-Pandemie damit begonnen", erklärt sie, „da habe ich meine Kreativität entdeckt.”

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Partner Ben hingegen ist schon seit fünf Jahren als Fotograf in Köln unterwegs, besonders beliebt waren beim Straßenfest seine Bilder mit Motiven aus Ehrenfeld: „Der Heliosturm kommt natürlich gut an”, erklärt der 28-Jährige, “aber auch die anderen Fotos - etwas vom nächtlichen Köln - finden großen Anklang.” Ricarda und Ben selbst wohnen dabei jedoch nicht in Neuehrenfeld - wie sie sagen, sind sie aber oft und gerne hier. Und das zu Recht, wie das Neuehren-Fest noch einmal bewiesen hat. 

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