Raser mit 133 km/h erwischtAuf dieser Kölner Straße fahren 88 Prozent der Autos zu schnell

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Straßenabschnitt mit einem Tempo 30 Schild, auf dem in beide Richtungen Autos unterwegs sind

Auf diesem Abschnitt der Butzweilerhofallee sind die meisten Autofahrenden zu schnell unterwegs.

Eine Tempomessung, die die Stadtverwaltung in Ossendorf vorgenommen hat, brachte ein geradezu niederschmetterndes Ergebnis.

Die Butzweilerhofallee verbindet die Butzweilerstraße mit der Adolf- Grimme-Allee in beiden Fahrtrichtungen. Hier befindet sich das Event-Zentrum Motorworld mit Gastronomie und einem Hotel, im weiteren Verlauf gibt es zahlreiche Bürogebäude, aber es gibt auch einen Abschnitt mit Wohnhäusern und einem weitläufigen Spielplatzgelände. In diesem 300 Meter langen Abschnitt gilt seit knapp zwei Jahren Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit.

Tempolimit wurde zunächst abgelehnt

Beschwerden, dass häufig zu schnell gefahren wird, gibt es schon länger. Ein Tempolimit wurde zunächst abgelehnt, weil es an „schützenswerten Einrichtungen“ fehle. Eine Tempomessung, die die Stadtverwaltung im Zeitraum von 25. April bis 2. Mai vorgenommen hat, brachte ein geradezu niederschmetterndes Ergebnis. In beiden Fahrtrichtungen bildeten diejenigen, die nicht schneller als die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde fuhren, eine absolute Minderheit.

In Fahrtrichtung Adolf-Grimme-Allee wurden gut 15 000 Fahrzeuge erfasst. Von diesen waren mehr als 13 000 zu schnell. Das entspricht eine Quote von 88 Prozent der Verkehrsteilnehmer, die es nicht für nötig befanden, sich an die Höchstgeschwindigkeit zu halten. Der auf dieser Fahrspur per Radaranlage gemessene Spitzenwert lag bei 112 Kilometern pro Stunde.

Raser am Butzweilerhof in Köln: Vergabeverfahren für Blitzer bereits gestartet

Fast 22.000 Fahrzeuge waren im selben Zeitraum auf der Gegenseite in Richtung Butzweilerstraße unterwegs. Davon über 17 000 mit höherer Geschwindigkeit als mit den erlaubten 30 Kilometern pro Stunde. Knapp 78 Prozent betrachteten Tempo 30 demnach als eher unverbindliche Empfehlung. Der gemessene Spitzenwert: Stolze 133 Kilometer pro Stunde.

Bußgelder wurden übrigens keine verhängt, denn die Messungen wurden mit einem Seiten-Radarmesssystem vorgenommen, das nur der Verkehrserhebung dient. Fotos werden dabei keine gemacht. Anlass war ein im März erteilter Auftrag der Bezirksvertretung Ehrenfeld. Diese forderte zwei fest installierte Blitzer. Mit den Messungen wollte die Stadt überprüfen, ob dies tatsächlich nötig ist.

Nach dem eindeutigen Ergebnis macht sie selbst Tempo: Das Vergabeverfahren zum Aufbau der beiden Blitzanlagen wurde schon gestartet. Bis es so weit ist, wird mobil gemessen. „Darüber hinaus wird die Verwaltung die Verkehrsdirektion der Polizei Köln bitten, die Butzweilerhofallee in die polizeilichen Überwachungen mit aufzunehmen“, hieß es in der Mitteilung an die Bezirksvertretung.

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