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Eigene Inszenierung für jedes neue Konzert

Lesezeit 3 Minuten
  1. „Die Mondays“ sind stolz auf zahlreiche Gesangssolisten – Arbeitswochenenden mit der Familie in der Eifel

Seit Jahren sorgen „Die Mondays“ in der Kölner Chorszene mit ihren eigenwilligen Konzeptkonzerten für Aufmerksamkeit. Ob im Lokal „Zum weißen Hirschen“ oder an der Bushaltestelle: Mit hochwertigem A-cappella-Gesang verknüpfen die 45 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 30 und 70 Jahren ihre Aufführungen mit szenischen Darstellungen.

Vor 20 Jahren gründete sich der gemischte Chor aus einem Seminar für Lehramtsanwärter heraus. Darunter auch der damalige Grundschul-Referendar und heutige Chorleiter Jürgen Haufer. Jeder Teilnehmer sollte ein Angebot erstellen. Haufer bot „Chorgesang“ an.

Begeistert von der Art und Weise, wie Haufer mit dem „Zufallschor“ arbeitete, blieben ihm zwölf Mit-Referendare treu. „Seitdem gibt’s die Mondays, deren Name sich vom wöchentlichen Probentag ableitet“, sagt Chorsängerin Birgit Briegleb, die sich den Fragen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ stellte. Was ist das Besondere an Ihrem Chor? Die Kombination aus Gesang und szenischer Darstellung. Gemeinsam mit Chorleiter Jürgen Haufer haben wir Konzeptkonzerte entwickelt, die immer unter einem bestimmten Thema stehen. Im Programm „Klassentreffen“ beispielsweise wird in musikalisch vielfältiger Weise das Aufeinandertreffen von alten Klassenkameraden inszeniert. Beim Stück „Fahrt ins Blaue“ treffen sich Reisende an einer Haltestelle, die alle eine Busreise mit unbekanntem Ziel gewonnen haben. Besonders spannend sind unsere Chorwochenenden in einer Eifeler Jugendherberge, an denen auch die Kinder unserer Sängerinnen und Sänger teilnehmen und unser erstes kritisches Publikum sind. Wir proben äußerst intensiv und feiern anschließend mit allen ausgelassen und fröhlich. Wie groß ist das Repertoire des Chors? Bislang haben wir etwa 200 Stücke im Repertoire, darunter Melodien von John Dowland, Wolfgang Amadeus Mozart, aber auch Lieder von Duke Ellington, den Comedian Harmonists und Stevie Wonder, Adele und Coldplay. Zum Glück verfügt unser Chor über genügend Gesangssolisten, die entweder einzeln oder in kleineren Formationen bei unseren Konzerten auftreten. Welches Konzert gehört zu den Highlights der Chorgeschichte? Neben unseren Programmen „Come rain, come shine – 20 Wege für ein besseres Leben“ oder „Fahrt ins Blaue“ war sicher die Produktion „Klassentreffen“ eine der stärksten Aufführungen bisher. Mit großem Erfolg konnten wir „Klassentreffen“ in der Kölner Comedia und im Rahmen eines A-cappella-Festivals im Bonner Pantheon-Theater zeigen. Das war für uns ein einmaliges Erlebnis. An welche große Panne erinnern Sie sich? Kleinere Pannen passieren natürlich schon mal. Größere Missgeschicke blieben uns aber in der 20-jährigen Chorgeschichte bisher erspart. Vor welcher Herausforderung steht der Chor? Für uns stellt jedes Konzert beziehungsweise jedes Programm eine neue Herausforderung dar, die darin besteht, nach einer gelungenen Aufführung die Konzentration so zu bündeln, dass der nächste Auftritt noch besser wird. Das gilt insbesondere für unsere beiden nächsten Konzerte im Kölner Urania Theater. Wie würden Sie Köln in einem Lied besingen? In dem brasilianischen Jazz-Song „Manhã de Carnaval“ (zu Deutsch: Karnevalsmorgen) in einer Version mit dem kölschen Text „Noh däm Karneval“, das wunderbar zu Köln passt: „D“r Nubbel es längs schon verbrannt. Dat letzte Jlas Kölsch en d’r Hand. Jlich schmieß dä Weet uns erus. Dann kütt wat kumme muss: Die Aschermittwochsfrüh-Melancholie.“

Der Chor, die Auftritte

Geprobt wird montags in einer Sülzer Grundschule. Die „Mon-days“ präsentieren ihr Programm „Fahrt ins Blaue“ am Samstag, 9. Juni, um 20 Uhr und am Sonntag, 10. Juni, um 19 Uhr im Urania Theater, Platenstraße 32, 50825 Köln. Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens in diesem Jahr plant der Chor ein „Best-of-Programm“ für das kommende Jahr. Die Proben laufen bereits. (meu) www.mondays-koeln.de info@mondays-koeln.de

CHORPROBE

Vorbereitung für die Fahrt ins Blaue: Die Mondays proben eine musikalische Szene im Reisebus. Foto: Roland Meurer