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Ein grüner Treffpunkt für das Veedel

Lesezeit 3 Minuten

Der Garten des Naturfreundehaus ist eine Oase der Ruhe und Entspannung.

  1. Angela Filz ist ehrenamtlich im Naturfreundehaus Kalk aktiv - Keine öffentlichen Zuschüsse

Bäume, Blumen- und Kräuterbeete, sogar ein Insektenhotel gibt es. Nur wenige Meter hinter der belebten Kalker Hauptstraße steht das Naturfreundehaus. Bewohner und Nutzer füllen diesen Ort der Begegnung mit Leben. Während manche sich lediglich zum Entspannen oder Feiern treffen, wohnen andere dort sogar vorübergehend. Es ist ein Geben und Nehmen sowie ein ständiges Miteinander. Angela Filz ist seit 2003 für den Verein seit 2003 ehrenamtlich tätig.

Frau Filz, wie kamen Sie zum Naturfreundehaus?

Als meine beiden Söhne drei und sechs Jahre alt waren, suchte ich eine Gruppe mit Bezug zur Natur für die Kinder. Im Naturfreundehaus habe ich dann gemeinsam mit dem damaligen Hausleiter bis 2011 eine Gruppe geleitet.

Was ist das Besondere am Projekt Naturfreundehaus und was bieten Sie dort alles an?

Das Besondere ist, dass die Naturfreunde schon seit 1895 in vielen Ländern existieren. Die Anliegen der Bewegung sind natur- und gesellschaftspolitische Themen. Das Haus trägt sich über ehrenamtliche Arbeit - ohne öffentliche Zuschüsse. Unser Team ist jede Woche mehrmals tätig. Hier wohnen überwiegend junge Menschen, die auf Wohnungssuche sind oder für begrenzte Zeit in Köln leben. Die Nutzer kommen zum Beispiel zu verschiedenen Gruppen- oder Eltern-Kind-Treffen zusammen. Sie machen Yoga und feiern private oder Feste von Vereinen - darunter sind zum Beispiel der Naturschutzbund Deutschland (NABU) oder Chöre.

Welche Rolle haben Sie im Naturfreundehaus?

Ich bin eine von sieben Helferinnen, die jede Woche mehrmals im Haus werken, putzen, Gäste begrüßen, gärtnern und all diese hundert kleinen Tätigkeiten erledigen, die so ein Haus jede Woche braucht.

Im Naturfreundehaus engagieren Sie sich ehrenamtlich, warum?

Das Haus mit all seinem praktischen Tun und den vielfältigen Menschen passt gut zu mir. Ich denke, dass der Mensch immer eine Aufgabe braucht - ob bezahlt oder unbezahlt. Das Leben findet nicht überwiegend in den eigenen vier Wänden statt, sondern in der Begegnung mit der Umwelt und anderen Menschen. Im Idealfall sollte jede Aufgabe zu einem passen und als sinnvoll erlebt werden.

Das Naturfreundehaus liegt nur wenige Meter hinter der vielbefahrenen Kalker Hauptstraße. Ein großer Kontrast?

Das Haus wurde 1954 bis 1956 in Eigenarbeit gebaut. Es sollte für Treffen und naturfreundliche Veranstaltungen sowie Naturfreunden aus anderen Gegenden als Übernachtungsmöglichkeit dienen. Ich glaube, dass es uns Städtern guttut, sich immer wieder an die Natur zu erinnern und diese zu suchen. Ich bin überzeugt, dass sie uns wirkliche Entspannung und Erholung geben kann und hoffe, dass wir einen kleinen Beitrag dazu leisten.

Welche Bedeutung hat das Naturfreundehaus für Kalk?

Für die Gruppen, die unser Haus derzeit nutzen, sind wir eine Art Veedels-Treffpunkt.

Welche Beziehung haben Sie zu Kalk, und wie hat es sich in den vergangenen Jahren verändert?

Ich finde Kalk sehr lebendig mit den vielen Kulturen, die hier leben. Es ist merkbar, dass mehr junge Leute herziehen, weil die überteuerten Mieten dazu führen, dass auch zentrumsfernere Stadtteile bei der Wohnungssuche in Betracht gezogen werden. Trotzdem ist auch Kalk bereits teuer.

Zur Person

Angela Filz wurde 1960 in Kerpen-Sindorf geboren, wo sie auch aufwuchs. Seit 2003 ist sie ehrenamtlich im Naturfreundehaus Kalk aktiv. Bis 2015 war sie beruflich als Sozialarbeiterin für psychisch kranke Menschen tätig. Sie hat zwei Söhne im Alter von 18 und 21 Jahren. (red)

STECKBRIEF

Das mag ich an Kalk: Das vielseitige Miteinander der Kulturen. Das ist verbesserungswürdig: Es wäre toll, die Kalker Hauptstraße als eine große Fußgängerzone anzulegen und einen Parkstreifen zugunsten eines breiten Radweges umzubauen. Das ist mein Lieblingsort im Veedel: Mein Lieblingsort ist der Kalker Stadtgarten mit einem Eis meiner Lieblingseisdiele - und dann in jedem Fall der Garten vom Naturfreundehaus.