Einstieg in die KlimawendeRhein-Energie soll bis 2035 klimaneutral werden

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Solaranlage

Solaranlagen auf Dächern sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Köln – Es könnte der Einstieg in den Ausstieg der klimaschädlichen Erzeugung von Strom und Wärme in Köln werden: Der Rat wird sich am 14. Dezember mit dem Ergebnis des Mediationsverfahrens zwischen der Initiative Klimawende Köln, der Rhein-Energie und der Stadt befassen. Die Initiative Klimawende hatte seit Anfang 2020 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt, damit die Rhein-Energie ab 2030 nur klimaneutral Strom und Wärme produzieren sollte. Die bislang 30.000 gesammelten Unterschriften wurden allerdings nicht übergeben, weil man sich auf einen Kompromiss einigen konnte. Die Rhein-Energie soll nun 2035 vollständig klimaneutral werden.

„Wir freuen uns, dass sich die Rhein-Energie und die Stadtverwaltung jetzt auf den Weg zu einer klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung bis 2035 machen“, sagte Ute Boronowsky von Klimawende Köln. In der Beschlussvorlage sei das Mediationsergebnis in konkrete, verbindliche Maßnahmen überführt worden. „Damit kann der Stadtrat noch in diesem Jahr die Weichen für einen dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien in Köln stellen. Dies ist ein erster wichtiger Baustein, um das 1,5-Grad-Celsius-Klimaschutzziel zu erreichen.“

Viel Potenzial für Photovoltaik auf den Dächern

Besonders wichtig sei der Initiative der Ausbau der Photovoltaik in Köln. „Auf den vielen Dächern der Stadt liegt ein riesiges Erneuerbare-Energie-Potential, das mit dem Beschluss in einer breiten Solaroffensive erschlossen werden soll“, sagt Christian Althoff von Klimawende Köln. „Alle Kölnerinnen und Kölner haben die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen.“ Laut einer Studie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW aus dem Jahr 2019 liege das Potenzial auf Dächern bei etwa 3800 Megawatt und auf Freiflächen bei weiteren 1040 Megawatt. Etwas mehr als ein Prozent sei davon bislang ausgeschöpft worden. Als Ziel formuliert der Kölner Klimarat, 50 Prozent des Potenzials (2400 Megawatt) bis 2030 zu heben.

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Bereits 2019 hatte der Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft beschlossen, auf allen städtischen Bestandsgebäuden Photovoltaikanlagen zu errichten. Zudem könnten Freiflächen, etwa im Straßenraum, auf Parkhäusern und Parkplätzen mit Photovoltaikanlagen genutzt werden. Bei Anlagen auf Wasserflächen geben sich die Autoren eher zurückhaltend, weil die Gewässerökologie, etwa für Brutvögel, beeinträchtigt werden könnte. Um klimaschutzrelevante Investitionen anzuschieben, sollen ab 2022 Mittel für das Investitionsprogramm Klimaschutz eingeplant werden. Gefördert werden Solaranlagen auf Dächern und Balkonen, an Fassaden, Batteriespeicher sowie Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität. In Kooperation mit der Verbraucherberatung soll eine Energieberatung angeboten werden.

Im Vergleich zur Solarenergie scheint die Windkraft für Köln eine untergeordnete Rolle zu spielen. Hier wird ein Energiepotenzial von 124 Megawatt ausgemacht. Um Anlagen zu errichten, müssten zudem die bestehenden Konzentrationszonen aufgehoben werden, die den Bau von Windrädern in der Nähe von Häusern untersagt. Wo genau Windräder errichtet werden könnten, könne die Verwaltung derzeit noch nicht sagen, entsprechender Bericht werde erstellt. Weiteres Potenzial könnte durch die Geothermie erschlossen werden. In den vergangenen Jahren seien pro Jahr 40 bis 50 oberflächennahe Anlagen genehmigt worden, derzeit gebe es 1300 Anlagen.

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