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Neue RegelungenDiese Photovoltaik-Förderung können Kölner Hausbesitzer erwarten

Lesezeit 4 Minuten
Eine Solaranlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses auf der Windmühlenstraße in Köln-Mülheim. (Archivbild)

Eine Solaranlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses auf der Windmühlenstraße in Köln-Mülheim. (Archivbild)

Für 2025 stehen zwölf Millionen und für 2026 acht Millionen Euro zur Verfügung. Die Zuschusshöhe für einzelne Haushalte verringert sich. 

Die Stadtverwaltung will klimafreundliches Wohnen weiterhin unterstützen und plant eine Anpassung der stark nachgefragten Förderprogramme zum Photovoltaik-Ausbau. 11.045 Anträge seien im Rahmen der drei bisherigen Programme „Gebäudesanierung – klimafreundliches Wohnen“, „Photovoltaik – klimafreundliches Wohnen“ und „Photovoltaik – klimafreundliches Arbeiten“ gestellt worden. Der Fördertopf für das vergangene Jahr sei bereits im August 2024 ausgeschöpft gewesen.

Nun sollen zwei neue Förderprogramme aufgelegt werden, das gab die Verwaltung am Mittwoch bekannt. „Die Solarenergie ist eine zentrale Säule der Energiewende. Wir wollen mit der Anpassung unserer Förderung den Ausbau von PV-Anlagen und Speichertechnologien unterstützen und gleichzeitig die Förderung für die Antragstellenden vereinfachen“, sagte William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften.

Der Rat der Stadt Köln soll die neue Photovoltaik-Förderung in seiner Sitzung am 27. Mai beschließen

Für 2025 sollen dafür zwölf Millionen und für 2026 acht Millionen Euro im Haushalt der Stadt Köln bereitgestellt werden, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Eine entsprechende Beschlussvorlage werde dem Ausschuss für Klima, Umwelt und Grün am Donnerstag (15. Mai) zur Entscheidung vorgelegt, am 27. Mai soll diese dann vom Rat der Stadt Köln beschlossen werden. Die neuen Förderprogramme sollen dann voraussichtlich am 2. Juni an den Start gehen.

Kern der Neuauflage ist eine Umstellung der Förderung auf Pauschalbeträge. Für jeden einzelnen Haushalt bedeutet das allerdings, dass für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage weniger Zuschüsse gezahlt werden als bisher nach dem anteiligen Prinzip.

Je nach Anlagenleistungen solle bei Wohngebäuden eine Förderpauschale von 1500 bis 2500 Euro gezahlt werden, teilte die Stadt mit. Die Förderung für Batteriespeicher werde je nach Speicherleistung mit einer Förderpauschale von 500 Euro bis 1300 Euro bezuschusst. Die Installation von Steckersolargeräten solle mit 150 Euro je Wohneinheit gefördert werden und richte sich als Angebot vor allem auch an Mieterinnen und Mieter. Köln-Pass-Inhaber sollen eine Förderung in Höhe von 200 Euro pro Wohneinheit erhalten.

Stadt Köln argumentiert bei der neuen Photovoltaik-Förderung mit einer Vereinfachung des Prozederes

Damit werde die Berechnung der jeweiligen Fördermittel vereinfacht und die Förderung könne einer größeren Anzahl von Antragstellenden zur Verfügung gestellt werden, argumentiert die Stadt Köln. Zudem seien die Einzelkosten für Photovoltaikanlagen um bis zu 40 Prozent gesunken, derzeit werde keine Mehrwertsteuer erhoben und die handwerklichen Kosten könnten steuerlich geltend gemacht werden.

Die Genossenschaft der Energiegewinner hatte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im vergangenen Herbst vorgerechnet, dass eine durchschnittliche PV-Anlage für ein Eigenheim mit einem Kilowattpeak von zehn und einem Batteriespeicher für sieben Kilowattstunden ohne Förderung 19.000 Euro koste. Nach den alten Förderregularien bekamen Hausbesitzer für eine solche Anlage einen städtischen Zuschuss von 4750 Euro. Allerdings weist die CDU-Fraktion mit einer aktuellen Anfrage im Umwelt-Ausschuss darauf hin, dass ihr zahlreiche Hinweise und Beschwerden zu „deutlich verlängerten Bearbeitungszeiten bei der Erteilung von Förderanträgen für den Bau von Photovoltaikanlagen“ vorlägen und es Hausbesitzer gebe, die trotz einer Förderzusage bislang keine Auszahlung der Fördermittel erhalten hätten.

„Diese Verzögerungen und die damit einhergehende Unsicherheit gefährden nicht nur die Erreichung der städtischen Klimaziele in den Bereichen Gebäudesanierung und Ausbau erneuerbarer Energien, sondern beeinträchtigen auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Verwaltungsabläufe der Stadt“, schreibt die CDU-Fraktion.

Stadt Köln begründet lange Bearbeitungszeiten bei der Förderung von PV-Anlagen

Aufgrund des sehr großen Interesses an den Förderprogrammen seien „leider längere Bearbeitungszeiten festzustellen“, heißt es in der Antwort der Stadt. Es gebe häufig Probleme bei der korrekten Antragseinreichung, regelmäßig müssten Unterlagen mehrfach nachgefordert werden. Die Verwaltung strebe daher an, die Förderprogramme zu entbürokratisieren und inhaltlich sowie organisatorisch zu optimieren. Das soll nun mit der Neuauflage der Photovoltaik-Förderung geschehen. 

Zusätzlich zum neuen Förderprogramm „Photovoltaik – klimafreundliches Wohnen in Köln“, bei dem der Ausbau der Photovoltaik inklusive Batteriespeicher bei Wohngebäuden weiterhin im Fokus stehen soll, ist ein neues Förderprogramm „Photovoltaik – klimafreundliches Arbeiten in Köln“ geplant. Darüber sollen kleine und mittlere Unternehmen zukünftig weiterhin Zuschüsse für die Installation von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern auf Gewerbeimmobilien  erhalten.

Das Förderprogramm „Gebäudesanierung – klimafreundliches Wohnen“ dagegen werde eingestellt, so die Stadt Köln. Mit diesem Programm konnte eine durch den Bund gewährte Förderung um bis zu zehn Prozent aus dem städtischen Programm bis zu einer maximalen Förderhöhe von 60 Prozent ergänzt werden. Im letzten Jahr sei jedoch eine Erhöhung der Bundesförderung für effiziente Gebäude beschlossen worden, erklärt die Stadt Köln, und diese überschreite die maximale Förderhöhe von 60 Prozent  bereits. Zudem solle eine mögliche Überschneidung mit Förderprogrammen des Bundes grundsätzlich vermieden werden.

Um herauszufinden, ob das eigene Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet ist, können Kölnerinnen und Kölner das städtische Solarkataster nutzen: www.solarkataster.koeln