Ex-OberstadtdirektorLothar Ruschmeier ist tot

Der ehemalige Kölner Oberstadtdirektor Lothar Ruschmeier starb am Sonntag.
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Köln – Der ehemalige Oberstadtdirektor Lothar Ruschmeier ist tot. Wie die Stadt Köln am Sonntag mitteilte, ist Ruschmeier in der Nacht überraschend verstorben. Zu den Hintergründen ist noch nichts bekannt. Er wurde 66 Jahre alt.
Oberbürgermeister Jürgen Roters würdigte die Leistungen von Lothar Ruschmeier: „Lothar Ruschmeier war ein Mensch, der immer die Zukunft Kölns und der Kölnerinnen und Kölner im Blick hatte. Er sah die Notwendigkeit zur Veränderung, auch wenn sie manchmal unbequem war. Den Menschen hat er dabei nie aus seinem Blick verloren, ihm Perspektiven zu geben und Hilfestellung, es selbst zu schaffen, das war sein Anliegen - auch wenn er auf manchen dabei etwas spröde wirkte. Ohne seine unermüdliche Leistung als Dezernent und als Oberstadtdirektor hätte Köln nicht diese von vielen anerkannte Entwicklung genommen. Dafür hat Köln zu danken.“
Ruschmeier war von 1990 bis 1998 Oberstadtdirektor der Stadt Köln. Seine Amtszeit prägte den forcierten Wandel Kölns mit teilweise veralteten Industrie- und Wohnstrukturen zur modernen, vielfältigen Wirtschafts-, Dienstleistungs- und Medienstadt. In seine Amtszeit fielen bedeutende städtebauliche Entwicklungen wie der MediaPark, der Rheinauhafen, Neuordnung des Museums Ludwig vom ehemaligen „Doppelmuseum“ gemeinsam mit dem Wallraf-Richartz-Museum zu zwei getrennten Häusern in der Altstadt sowie der Bau der heutigen Lanxess Arena sowie der umstrittenen Kölner Müllverbrennungsanlage. Im Prozess um Schmiergeldzahlungen hatte Ruschmeier als Zeuge ausgesagt.
Lothar Ruschmeier war am 27. März 1990 vom Kölner Rat zum Oberstadtdirektor mit gewählt worden. Er war damit Chef von damals rund 24.000 Mitarbeitern. Seiner Wahl ging eine knapp 15jährige Karriere bei der Stadt Köln voraus. Am 1. Mai 1975 trat er nach abgeschlossenem Studium der Rechtswissenschaften in die Dienste der Stadt Köln. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er im Sozialdezernat, im damaligen Amt für Wohnungswesen und in der städtischen Organisationsverwaltung. 1978 übernahm er die Leitung des damaligen Amtes für Krankenanstalten, um von 1979 bis 1981 in das Büro des damaligen Oberstadtdirektors Kurt Rossa zu wechseln. Im Juli 1981 wählte ihn der Rat zum neuen Beigeordneten für die Bereiche Soziales und Gesundheit mit den Krankenanstalten und dem Wohnungswesen. Vier Jahre später übernahm er zusätzlich die Bereiche Jugend und Sport, zwei Jahre später außerdem das Schuldezernat.
Im März 1998 verabschiedete der Kölner Rat in einer Sondersitzung Lothar Ruschmeier nach achtjähriger Amtszeit als Oberstadtdirektor Kölns. Als Würdigung für seine Verdienste um die Stadt Köln lud ihn der inzwischen verstorbene, damalige Oberbürgermeister Norbert Burger ein, sich in das Goldene Buch der Stadt Köln einzutragen. Nach seinem Ausscheiden aus der Stadtverwaltung und dem Ende seiner politischen Karriere war der Jurist Geschäftsführer der Oppenheim-Esch-Holding und ehrenamtlich engagiert als Vorsitzender der Kölner Jugendhilfe und als Aufsichtsrat beim 1. FC Köln. (voe)