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Höhere GebührenKölner müssen mehr für Müll und Straßenreinigung zahlen

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Die Kosten für die Müllabholung steigen im neuen Jahr.

Köln – Die Gebühren für Müll und Straßenreinigung werden im kommenden Jahr steigen. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Um die Kosten zu decken, werden die Abfallgebühren nach Angaben der Stadt im Durchschnitt um 1,66 Prozent und die Beträge für die Straßenreinigung um 1,7 Prozent erhöht. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug die Steigerung 1,94 für Müll und 0,64 Prozent für die Straßenreinigung.

Für eine vierköpfige Familie erhöhen sich die Kosten für die Müllentsorgung laut einer Beispielrechnung der Stadt im kommenden Jahr um 7,33 Euro bis neun Euro pro Jahr. Das hängt davon ab, ob die Familie den „Teilservice“ – dann muss sie die Tonne selbst an die Straße stellen – oder den „Vollservice“ – die Tonne wird aus dem Hof oder Keller geholt – gebucht hat. Bei der Rechnung geht die Stadt von einer Restmüllmenge von 20 Liter pro Person und Woche aus, was einer 80-Liter-Restmülltonne entspricht. Statt wie in diesem Jahr 383,42 (Teilservice) oder 450,73 Euro (Vollservice) müsste die Beispiel-Familie im kommenden Jahr 390,75 (Teilservice) oder 459,73 Euro zahlen.

Schadstoffe und Sperrmüll können Kölner kostenlos abgeben

Die Abfallgebühren setzen sich aus der anfallenden Müllmenge  sowie Kosten für die Hausmüllsammlung durch die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) und für die Verbrennung durch die Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (AVG) zusammen. Zu diesen „Kernleistungen“ kommen laut Stadt „abfallwirtschaftlich und umweltpolitisch gewollte Zusatzleistungen“, die in der Abfallgebühr enthalten sind. Dazu gehören etwa die Unterhaltung von zwei Wertstoffcentern, die kostenlosen Abgabemöglichkeiten von Schadstoffen, Elektrogeräten und Sperrmüll sowie das kostenfreie Abholen von Weihnachtsbäumen.

Die Erhöhung der Gebühren begründet die Stadt mit gestiegenen Logistikkosten der AWB, vor allem aufgrund höherer Personalkosten durch Tariferhöhungen. Insgesamt erhöhen sich die Logistikkosten der AWB gegenüber dem Vorjahr um 4,16 Prozent beziehungsweise 2,7 Millionen Euro. Zusätzliche Entleerungen etwa der Biotonnen sowie gesunkene Erlöse für Papierabfälle schlagen ebenfalls zu Buche. Auch die Kosten für die kommunale Altkleidersammlung haben sich erhöht. Das liege an sinkenden Erlösen für die wachsende Menge an Altkleidern „in gleichzeitig zunehmend minderwertigen Materialqualitäten“. Als weiteren Grund für höhere Kosten nennt die Stadt „Littering“, das illegale Entsorgen von Müll im öffentlichen Raum, das Kosten von jährlich rund 12,4 Millionen Euro verursache, sowie die coronabedingte Zunahme der Rest- und Sperrmüllmengen.

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Die Straßenreinigungsgebühren werden je Frontmeter für ein Grundstück berechnet. Dabei werden verschiedene Kategorien berücksichtigt: Die Kosten für Hauptstraßen erhöhen sich etwa von derzeit 2,85 Euro auf 2,91 Euro pro Meter, für „Fußgängergeschäftsstraßen“ von 9,17 auf 9,33 Euro pro Meter und für Gehwege von 6,81 auf 6,93 Euro pro Meter. Auch die Reinigung von Radwegen und Mittelalleen sowie „Wildkrautentfernung“ wird über die Straßenreinigungsgebühren finanziert.