Geiselnehmer vom Kölner HauptbahnhofMutmaßlicher Täter kommt in Neuro-Fachklinik
Köln – Der Geiselnehmer vom Kölner Hauptbahnhof Mohammad Abo R. wird auf Grund seiner erlittenen Verletzungen durch den Polizei-Zugriff vorübergehend aus der Untersuchungshaft entlassen und in eine neurologische Fachklinik verlegt. Der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Köln hat auf Grund der Beschwerde seines Verteidigers entschieden, dass die Untersuchungshaft des mutmaßlichen Geiselnehmers vom Kölner Hauptbahnhof in den nächsten Wochen für die nächsten sechs Monate ausgesetzt wird, um ihn in einer neurologischen Fachklinik behandeln zu lassen.
Laut einer OLG-Pressemitteilung halten Sachverständige und seine Ärzte den Kidnapper derzeit für verhandlungsunfähig. „Der 55-jährige syrische Asylberechtigte hatte beim Polizeizugriff eine Steckschussverletzung am Kopf erlitten“, teilte ein Sprecher mit.
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Noch immer stecken Metallsplitter in seiner Schädeldecke. Auch ist der Mittfünfziger halb gelähmt und muss künstlich ernährt werden. Die Experten gehen allerdings davon aus, dass bei einer entsprechenden Behandlung in einer neurologischen Reha-Klinik der Beschuldigte wieder soweit gesundet, dass er sich vor Gericht verantworten kann.
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Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, hatten die Mediziner im Justizvollzugskrankenhaus im sauerländischen Fröndenberg auf Drängen der Staatsanwaltschaft nach einer Einrichtung gesucht, in der man Mohammad R. unter Bewachung pflegen könnte. Doch alle angefragten Kliniken winkten ab.
Folglich wird der Delinquent am 13. Juni freigelassen und in eine Reha-Station transportiert. Nach einem halben Jahr Behandlungszeit will der Senat die Verhandlungsfähigkeit des Geiselnehmers überprüfen.
Sein Anwalt Marc Donay kritisiert das lange Warten auf den Beschluss: „Wertvolle Zeit wurden damit vertan, dass man sich seitens des OLG nicht von der Fiktion verabschieden mochte, dass mein Mandant noch gefährlich sei. Der kann ja noch nicht einmal laufen.“
Spezialkommando befreite Geisel
Am 15. Oktober 2018 hatte R. im Kölner Hauptbahnhof in einem Fast-Food-Imbiss eine Schülerin mit Brandbomben schwer verletzte und anschließend in einer benachbarten Apotheke eine Verkäuferin in seine Gewalt gebracht, um seine Ausreise nach Syrien zu erzwingen. Als er ihr zwei Gaskartuschen umhängte und ihre Haare in Brand setzte, schossen ihn Beamte eines Spezialeinsatzkommandos nieder.