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Cannabis-Demo in KölnAktivisten fordern: „Schluss mit bürokratischem Wirrwarr!“

Lesezeit 2 Minuten
Vier Männer halten ein Plakat.

Anmelder Willy Obst, City-Bürgermeister Andreas Hupke, Künstler Klaus der Geiger und Aktivist Kalle Gerigk (v.l.) am Samstag (3. Mai) beim Global Marihuana March Cologne auf dem Kölner Heumarkt.

Zum zehnten Mal hat der Global Marihuana March in Köln stattgefunden. Dabei ging es um Drogenpolitik der Bundesregierung.

Der süßliche Geruch von Cannabis hat am Samstag (3. Mai 2025) kaum jemanden auf dem Kölner Heumarkt gestört. Beim Global Marihuana March versammelten sich Hunderte für eine bessere Drogenpolitik in Deutschland. 

Auf dem zentralen Platz in Köln wurde Reden gehalten und Infomaterial verteilt. Auch der eine oder andere Joint wurde rumgereicht.

Köln: Hunderte bei Global Marihuana March auf dem Heumarkt

Vor Ort war auch Andreas Hupke (Die Grünen), Innenstadt-Bürgermeister in Köln, der auch in den vergangenen Jahren am Global Marihuana March Cologne teilgenommen hatte.

Hupke plädierte für eine Verbesserung der Gesetzeslage: „Das Cannabis-Gesetz muss so optimiert werden, damit die Legalität die Dealer austrocknet.“

Ähnlich sah es auch Professor Dr. Justus Haucap, Wirtschaftswissenschaftler an der Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf: „Wir brauchen eine echte Legalisierung mit Verkauf in Fachgeschäften.“

Isabel Gerken von den Kölner Linken forderte: „Cannabis ist legal, aber noch lange nicht gerecht. Die Regeln sind zu bürokratisch und die Nutzerinnen und Nutzer werden weiterhin stigmatisiert. Köln soll Modellstadt für soziale und progressive Cannabis-Legalisierung werden!“

Auch Aktivist Kalle Gerigk, der sich sonst für bezahlbaren Wohnraum einsetzt, findet, dass „trotz dieser Fortschritte“, die Realität „oft widersprüchlich und voller Unsicherheiten“ sei.

Er sagte: „Schluss mit Angst, Repression und bürokratischem Wirrwarr! Was wir brauchen, ist keine halbe Sache, sondern einen echten, klaren und sozialen Umgang mit Cannabis. Wir brauchen eine vollständige Entkriminalisierung, einen legalen, bezahlbaren und fairen Markt und Konsum ohne Angst – für alle, unabhängig von Geldbeutel, Herkunft oder psychischer Verfassung.“

Demo-Anmelder Willy Obst befürchtet, dass die neue Bundesregierung die Gesetze wieder verschärfen könnte. Er plädierte: „Ein Zurückdrehen der Legalisierung von Cannabis wäre ein fataler Schritt zurück. Es würde bedeuten, dass die Justiz wieder massenhaft unbescholtene Kleinkonsumentinnen und Kleinkonsumenten ins Visier nimmt, anstatt sich auf wirklich schwere Straftaten zu konzentrieren.“ (red)