Wie können Gastronomiebetriebe in diesen Zeiten am besten Energie sparen und Müll vermeiden? Die IG Kölner an Gastro hat dazu einen digitalen Nachhaltigkeitsleitfaden, den Green Guide Gastro, entwickelt.
Trocken-Urinal, LED-BeleuchtungSo kann in der Kölner Gastronomie Energie gespart werden

In der Kölner Bar Wohngemeinschaft wurde bereits ein (fast) klimaneutraler Abend mit Kerzenschein organisiert. Herbert Bucco
Copyright: Herbert Bucco
Sorgen um die eigene Wirtschaftlichkeit angesichts steigender Energiepreise nehmen in der Gastronomie massiv zu. „Die Klimakrise ist da. Um eine erfolgreiche Gastronomie zu betreiben, sind eine Menge Energie und verschiedene Ressourcen notwendig. Jetzt geht es darum, verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umzugehen und sich als Betrieb nachhaltig aufzustellen“, sagt Laura Isberner vom Verein IG Kölner Gastro.
Müll vermeiden beim Take-away
Der Green Guide zeigt Wege auf, wie man Energie und Ressourcen sparen kann. Der Leitfaden gliedert sich in sieben Rubriken: Energie, Wasser, Smart Gastro, Müll, Take-away, Essen & Trinken, Kommunikation. Da werden zum Beispiel Mehrwegsysteme für den Außer-Haus-Verkauf vorgestellt, ebenso wie wasserlose Urinale. Es wird erklärt, wie viel die Umstellung auf LED-Beleuchtung bringt und wie die Abwärme von Kühlgeräten für die Wassererhitzung genutzt werden kann. Und wie man für diese Schritte staatliche Zuschüsse bekommen kann. Ressourcen können auch durch eine geschickte Zusammenstellung von Speisekarten und die Anpassung von Portionsgrößen gespart werden.

Mit Kerzen anstelle von elektrischem Licht war die Kölner Bar Wohngemeinschaft bei dem Event im Oktober erhellt.
Copyright: Herbert Bucco
In der Kölner Bar Wohngemeinschaft hatte es im Oktober bereits einen (fast) klimaneutralen Abend gegeben, bei dem alle elektrischen Geräte ausgeschaltet wurden. Die Beleuchtung bestand aus Kerzen, die Getränke wurde in mit Eis gefüllten Metallwannen gekühlt. Und die Gäste schalteten ihrer Handys aus.
Wir sitzen bereits mit den künftigen Generationen an einem Tisch
Der digitale Leitfaden wird in der kommenden Woche veröffentlicht. „Wir sitzen bereits mit künftigen Generationen an einem Tisch und sorgen schon heute dafür, dass wir auch künftig Gastgeberinnen und Gastgeber in einer intakten Umwelt sein können“, sagt Guido Bungart, Vorstandsmitglied des Vereins. In Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur Lauter, Leute GmbH erscheint der Green Gastro Guide als Homepage, die stets aktualisiert werden kann.
Einige Kapitel wurden vertont, um eine möglichst barrierefreie Anwendung zu ermöglichen. Außerdem gibt es Videos aus verschiedenen Kölner Gastro-Betrieben, in denen die Betreiberinnen und Betreiber erzählen, was schon umgesetzt wurde. Gefördert wird der Green Gastro Guide von der Stadt Köln sowie von der Köln-Business Wirtschaftsförderung. Er wird am 15. November veröffentlicht unter www.greengastroguide.de