Kölner CDUParteiprominenz strebt Sitz im Stadtrat an

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Das Kölner Rathaus

Köln – Ein ehemaliger Parteivorsitzender, ein früherer Schatzmeister, ein Ex-Landtagsabgeordneter und ein langjähriger Amtsleiter der Stadtverwaltung: Ein Jahr vor der Kommunalwahl bemühen sich mehrere altgediente Christdemokraten um einen Sitz im Rat, deren Namen in der Stadtpolitik vergleichsweise bekannt sind. In den jeweiligen Ortsverbänden stoßen die Pläne nicht unbedingt auf Zustimmung – besonders dort nicht, wo amtierende Ratsmitglieder um ihre Kandidatur bangen müssen.

„Ich habe nicht vor, mich politisch zur Ruhe zu setzen“

„Ich habe nicht vor, mich nach meinem Ausscheiden aus dem Landtag politisch zur Ruhe zu setzen“, sagt Christian Möbius. Der Ex-Parlamentarier und CDU-Vize, der sich nach der Landtagswahl 2016 hauptsächlich seinem Beruf als Rechtsanwalt widmete, bezeichnet seine Kandidatur „als Angebot an die Partei, meine politische Erfahrung zu nutzen“. Im Wahlkreis Longerich, in dem Möbius antreten will, hat die Basis allerdings andere Vorstellungen. Der Ortsverband hat sich unlängst für den Ratsherrn Martin Erkelenz  usgesprochen. Das Votum gilt als Empfehlung für die Mitgliederversammlung der Kölner CDU im kommenden November, bindend ist es jedoch nicht.

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Der städtische Beamte Engelbert Rummel, ehemaliger Chef der Gebäudewirtschaft und des Ordnungsamtes sowie jetziger Leiter des Bürgeramtes Chorweiler, bekommt ebenfalls Gegenwind zu spüren. In dem von ihm für eine Kandidatur vorgesehenen Wahlkreis Neubrück/Ostheim will Stephan Pohl in einem Jahr erneut antreten. Der Ortsverband, dem Pohl vorsteht, hat sich unlängst gegen Rummel entschieden.

Artura, die „titschende Jungfrau“

Ex-Schatzmeister Artur Tybussek dürfte mehr noch als durch seinen Job als Geschäftsführer der Fleischer-Innung durch seine Aktivitäten im Karneval Bekanntheit erlangt haben. Als Mitglied der Nippeser Bürgerwehr verkörperte er 1993 im Dreigestirn die „titschende Jungfrau“ Artura. Er sei von Vertretern des Handwerks gebeten worden, sich für den Stadtrat zu bewerben, sagt Tybussek. Die Anfrage habe sein Interesse geweckt. Noch sei nicht geklärt, in welchem Stadtteil er sich zur Wahl stelle – zuerst einmal CDU-intern. Kreishandwerksmeister Nicolai Lucks sagt, die Kandidatur sei „im Interesse des Handwerks und des Mittelstands“.

Wie der „Express“ berichtet, erwägt Ex-CDU-Chef Walter Reinarz eine Kandidatur in seinem Heimatwahlkreis Zündorf. Dort ist zur vorigen Wahl Anne Henk-Hollstein erfolgreich angetreten, die mittlerweile auch Vorsitzende der Landschaftsversammlung ist.

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