Jagd nach Computer-Talenten

Jan Walter vom Landschaftsverband Rheinland erläutert Schülern ihre beruflichen Möglichkeiten. Die Berufsfachschule für Gestaltung zeigt am Aktionstag auf der Bühne ihr Können.
Copyright: Jochaim Neubauer
Humboldt-Gremberg – Wie ein USB-Kabel, eine Maus oder eine Tastatur aussehen weiß heutzutage jeder. Doch um SATA-Kabel, Motherboard oder CPU-Kühler zu erkennen braucht es schon mehr Knowhow.
Für Anton Schander aus Bergisch Gladbach überhaupt kein Problem. An der Hardware-Puzzlewand, die Schüler des Berufskollegs vorbereitet hatten, ordnet der 15-Jährige die Namen der einzelnen Komponenten in Windeseile zu. „In meiner Freizeit befasse ich mich viel mit PC-Hardware, da ich Computer aus einzelnen Komponenten zusammenbaue“, so der Neuntklässler. „Aber auch wenn ich mich darin schon gut auskenne: Die Veranstaltung ist für mich eine super Gelegenheit. Hier kann ich schauen, wohin es nach der zehnten Klasse gehen könnte.“ Für die Einblicke in die Labore, Werkstätten und in die Regie des Berufskollegs hat er daher die Anreise gerne auf sich genommen.
Und die Auswahl an Ausbildungswegen, die das Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg als Kompetenzzentrum für die IT- und Medienausbildung in Köln anbietet, ist groß. In vollzeitschulischer oder dualer Ausbildung können sich dort die Talente in den Bereichen IT, Elektronik, Mediengestaltung und Veranstaltungstechnik praxisnah auf die Anforderungen des Berufsalltags vorbereiten. Damit begegnet das Berufskolleg dem steigenden Fachkräftemangel, der auch in der IT- und Medienbranche immer drängender wird. „Die Betriebe suchen händeringend nach fachlich gut ausgebildetem Nachwuchs, der schnell in die Arbeitsprozesse eingebunden werden kann“, so Schulleiter Helmut Raabe. „Bei uns können die Schüler nicht nur ihr Abitur ablegen, sondern auch ganz praktisch ihr Wissen in berufsnahen Situationen umsetzen – das ist beim Berufseinstieg ein riesiger Vorteil.“ Nicht nur für die Betriebe, sondern auch für die Schüler, denen der Einstieg in die Arbeitswelt so leichter falle, so Raabe.

Jan Walter vom Landschaftsverband Rheinland erläutert Schülern ihre beruflichen Möglichkeiten. Die Berufsfachschule für Gestaltung zeigt am Aktionstag auf der Bühne ihr Können.
Copyright: Joachim Neubauer
„Damit unsere Besucher sehen können, wie wir unsere Schüler gleichzeitig theoretisch und praktisch ausbilden, haben wir an diesem Aktionstag alle Klassenräume und Kurse geöffnet“, erklärt der Schulleiter. „Unseren eigenen Schülern bieten wir zudem ein Mini-Speeddating mit Betrieben an, bei dem sie sich über Ausbildungen und Berufsbilder in der Branche informieren können – damit keine Fragen offen bleiben.“ Rund 40 Betriebe lud das Berufskolleg mit seinen 1200 Schülern dazu in die Sporthalle ein.
Unter den Ausstellern war auch Jan Welter, der am Stand der Infokom, dem IT-Dienstleister des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), den interessierten Schülern Rede und Antwort stand. Welter selbst befindet sich nach seinem Fachabitur noch in der Ausbildung zum Fachinformatiker, studiert zudem parallel Wirtschaftsinformatik. Daher weiß der 21-Jährige aus eigener Erfahrung, welche Fragen den Schülern auf der Seele brennen: Welche Aufgaben erwarten mich? Wie familienfreundlich ist der Betrieb aufgestellt? Welches Gehalt kann ich erwarten?
„Das sind die klassischen Fragen, die gestellt werden“, so Welter. „Darauf versuche ich den Interessierten am Stand möglichst passgenau Antworten zu geben – und ihnen ihre Perspektiven und Möglichkeiten in unserem Unternehmen aufzuzeigen.“

Für Anton Schander ist das PC-Hardware-Puzzle kein Problem.
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Die Aufgaben sind vielseitig: „Wir entwickeln die Software für die Verwaltung, betreiben die Rechenzentren und bilden im Bereich der Wirtschaftsinformatik auch die Brücke zwischen Verwaltung und IT“, erklärt Welter. „Um diese Anforderungen zu erfüllen, benötigen wir qualifizierte junge Talente, die motiviert sind und bereits praktische Erfahrung sammeln konnten.“ Dazu, so der Informatiker, sei der Infotag hier am Berufskolleg perfekt geeignet. „Viele der Schüler kommen bei uns vorbei und zeigen Interesse. Der Besuch lohnt sich – nicht nur für die Schüler, sondern auch für uns Aussteller.“ Weitere Infos zum Ausbildungsangebot finden sich online.
www.gso-koeln.de
Schulleiter Helmut Raabe